Donnerstag, 28. Juni 2012

Zur Situation in Paraguay

Die durch das Parlament in Paraguay herbeigeführte Absetzung des Präsidenten Lugo, ein ehemliger katholischer Bischof hat in Lateinamerika für viel Aufsehen gesorgt.
In einem Hintergrundbericht setzte sich Herhard Dilger mit der Situation in Paraguay auseinander. Dabie geht es um eine schon sehr lange geforderte Agrarreform, die Verteilung des Landes, die wachsende Landlosenbewegung und die Rolle der Sojaexporte und die Spekulation damit. Lesen Sie unter:
Der abgesetzte Präsident Lugo äußert sich in einem Interview mit Sandra Weiss zu seiner und zu der politischen Situation. Lesen Sie hier:

Mittwoch, 27. Juni 2012

Lutherische Kirche in Polen

Auf www.evangelisch.de findet sich ein guter Überblicksartikel zur lutherischen Kirche in Polen:


Partnerschaft nach Kasachstan


Lutherische Familie in Kasachstan
„1972 hat der damalige Mecklenburgische Bischof Heinrich Rathke in Riga Oberpfarrer Harald Kalnins getroffen, der Kontakte zu den weit verstreuten Gemeinden in Kasachstan hatte“, erzählt Jens-Peter Drewes, Landespastor für intgernationale Gemeindekontakte des Kirchenkreises Mecklenburg, aus der Entstehungsgeschichte der Partnerschaftsarbeit der Mecklenburgischen Kirche mit der lutherischen Kirche in Kasachstan. 40 Jahre währt nun schon diese Partnerschaft, die bis heute lebendig ist und für beide Kirchen eine Bereicherung bedeutet. Jetzt wird diese Partnerschaftsarbeit vom „Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit“ (Nachfolgerin des NMZ in Hamburg) koordiniert wird aber vom Mecklenburgischen Sprengel der Nordkirche weiter gepflegt. 
Es seien vor allem Wolga-Deutsche gewesen, die sich alleine fühlten und auch keinerlei kirchliche Strukturen hatten. In der stalinistischen Verfolgungszeit wurden sie aus ihren angestammten Gebieten weit in den Osten deportiert. Viele kamen dabei ums Leben. 
Bis in die 90er Jahre waren die lutherischen Gemeinden weitgehend deutschsprachige. Durch die Abwanderung und Übersiedlung vieler nach Deutschland hat sich das geändert. Die Kirche ist dabei auch kleiner geworden und muss sich in einem islamischen Kontext bewähren. In dem Land gibt es etwa 50 Gemeinden mit rund 2500 Mitgliedern. „Die Kirche ist heute russischsprachig und ihre Zahlen sind relativ stabil“, beobachtet Drewes. 
Die Mecklenburgische Kirche, der Martin-Luther-Bund und das GAW haben vor kurzem der Kirche in Kasachstan gemeinsam geholfen, dass die notwendigen neuen Regisitrierungen der Gemeinden und ihres Eigentums durchgeführt werden konnte. Das war dringend notwendig, da sich das staatliche Religionsgesetz verändert hatte.

Dienstag, 26. Juni 2012

Genügsam leben - gemeinsam lernen mit den Deni im Urwald Brasiliens


Seit 1998 besucht Pfarrer Walter Sass und andere Beauftragte des COMIN, dem Indianermissionsrates der Brasiliansichen Lutherischen Kirche, die Indigenen Völker in dem Gebiet der Quellflüsse des Amazonas. In den Dörfern der Deni hat der Hermansburger Missionar Schulen eingerichtet, die in gleicher Weise von Mädchen und Jungen, Frauen und Männern besucht werden. Inzwischen gibt es in den Dörfern Lehrer, die gemeinsam mit den Missionaren die eigene Tradition erforschen und in reich bebilderten Büchern aufschreiben. Ein großes Problem in den Dörfern bereitet die Versorgung mit Trinkwasser. Wo die Dorfbewohner das Flusswasser nutzen, soll es aufbereitet werden durch Wasserentkeimungsanlagen, die mit Solarenergie betrieben werden. Bis 2015 sollen fünf Anlagen für sechs Dörfer errichtet werden. Dabei hilft das GAW. Walter Sass hat dieses Projekt begleitet und angeschoben. Jetzt geht er in den Ruhestand, wird aber weiterhin in den kommenden zwei jahren das GAW-Projekt begleiten und für eine gesicherte Ausführung und Erhalt der schon errichteten Anlagen sorgen. das sichert er in seinem letzten Rudnbrief zu, den er jetzt zugesandt hat und in bewegenden Worten von seinem offiziellen Abschied von den Deni berichtet:
"Dies wird der letzte Rundbrief aus Carauari sein. Es ist ein Dankesbrief an alle, die die Arbeit mit den Deni so treu begleitet haben. ...Einen ganz , ganz herzlichen Dank (besonders an das GAW). Es gab einen schönen Abschied von den Freunden des Missonsrates der Kirche in Brasilien. Auch der Abschied von den Deni war eindrücklich. Ich hatte meinen Freund Jefinho mitgenommen, der an zwei Abenden auf dem Keyboard spielte. Als wir mit dem Boot „Marahi“ ankommen, kamen mir einige Tränen. Es waren alle vier Denidörfer zum Abschied gekommen. Am Abend kamen dann auch noch viele Kanamari von ihren Dörfern. Damit hatten wir nicht gerechnet. Ich schätze, dass etwa 500 Indianer aus dem Xeruã zum Abschied kamen. Wir hatten gar nicht so viel Proviant mit, auch nicht soviel Benzin für die vielen Boote, vor allen Dingen der Kanamari, die von weit her kamen. Am zweiten Tag gab es dann nicht mehr viel zu essen. Doch keiner klagte. Ich sprach von der Brotvermehrung Jesu. Das Wunder geschah so nicht noch einmal. Es fehlte Nahrung, doch keiner klagte, auch das ein Wunder. Benzin bekamen wir von den verschiedensten Deni, einer gab sechs Liter, ein anderer 10 Liter usw. Alle kamen wieder gut nach Hause. Ich war gerüht. Am zweiten Tag wurde eine Versammlung einberufen. Es ging um die Zukunft der Denivereinigung. Alle wissen um die Bedeutung der eigenen Vereinigung. Es geht nicht nur darum, über die Vereinigung Projekte zu beantragen, aber vielmehr um die gemeinsamen Versammlungen, auf denen alle Probleme besprochen werden. Es freut mich, dass das schwimmende Wachboot an der Mündung des Xeruã-Flusses seine Funktion behalten hat, obwohl die Indianerbehörde schon seit einem Jahr kein Benzin mehr zur Verfügung stellt. Doch die Deni kaufen sich das Benzin selbst und stellen abwechselnd Wachposten auf. In diesem Jahr will das Indianersekretariat des Bundesstaates in Manaus den Deni ein Boot für den zukünftigen Fischfang, vor allen Dingen dem Pirarucu, finanzieren... Das Leben mit den Indianern, mit der Natur, die Reisen auf den Flüssen machte bescheiden, führte zu einem Leben des Horchens, des Staunes, des Sehens. Die Bibel oder auch ein anderes Buch wurden oft zu einem liebevollen Begleiter... Mein teologische Denken vertiefte und veränderte sich. Mir wurde immer mehr bewusst, Gott ist schon längst anwesend, bevor ein Missionar kommt. Auf dem letzten Seminar des Indianermissionsrates im Mai dieses Jahres ging es um das Thema: Viver bem na Criação. Das ist nicht einfach zu übersetzen. Gutes Leben in der Schöpfung käme beim Googler-Übersetzer heraus. Doch geht es um ein genügsames, einfaches Leben, in dem Weniger mehr ist. Wir können diese Lebensart bei vielen Indianervölkern erfahren, ohne in einen Romantismus zu verfallen. Doch die Gebundenheit an die Natur, an den Grossen Schöpfer, der sich in verschiedensten Formen mitteilt, führen zu einer Bescheidenheit... Ich selbst werde mich ab dem nächsten Jahr für den Aufbau weitere solarer Wasserdesinfektionsanlagen am Xeruã-Fluss einsetzen. Fünf Anlagen funktionieren sehr gut und haben die Durchfallskrankheiten bei den Kindern erheblich gesenkt. Ich werde ab dem nächsten Jahr in Manaus wohnen und von dort aus, zusammen mit meinem ehemaligen Bootsfahrer, Almires Gomes de Freitas, aus Manaus, mich um die Wartung der Anlagen und den Aufbau von weiteren Anlagen, die über Spenden des Gustav-Adolf-Werkes in den nächsten zwei Jahren vorgesehen sind, kümmern...Mit grossem Dank an alle Freunde der Deni und der Arbeit mit ihnen. Ich hoffe, wir bleiben in irgendeiner Weise verbunden."
Das Gustav-Adolf-Werk fördert seit 2010 Wasseraufbereitungsanlage in den denidörfern und wird es bis bis 2014 mit jeweils 2014 Euro weiter tun.

Montag, 25. Juni 2012

Präsident Lugo in Paraguay durchs Parlament abgesetzt

Nilton Giese (links)
In der vergangenen Woche wurde vom paraguayischen Parlament Präsident Lugo abgesetzt. Man wirft ihm mangelhafte Amtsführung vor. Ein Auslöser dieses Prozesses waren wohl auch die Todesopfer bei jüngsten Bauernprotesten. Seit vier Jahren ist der ehemalige katholische linksgerichtete Bischof im Amt. Er hatte eine lange Regierungszeit der sog. "Colorado-Partei" beendet. Zahlreiche lateimarikanische Präsidenten haben scharf auf dieses Vorgehen protestiert. Auch der Generalsekretär des CLAI (Consejo Latinomericano de Iglesias), der brasilianische lutherische Pfarrer Nilton Giese hat mit einem Brief protestiert:
"Wir erkennen die Möglichkeit an, in einem legalen demokratischen Prozess gegen einen Präsidenten vorzugehen. Jedoch erkennen wir nicht an, dass Anklage und Verurteilung innerhalb von 24 Stunden stattgefunden haben. Das ist eine tiefe Verletzung der demokratischen Grundrechte. Es gab keine Verteidigung, Transparenz und keine intensive Untersuchung der Vorwürfe gegen Präsident Lugo. Das ganze hat den Anschein eines Staatsstreiches." Giese, der als Generalsekretär 180 Mitgliedskirchen in Lateinamerika vertritt äußerte seine Trauer und Frustration angesichts dieses Vorgehens und schrieb weiter: "Ich hoffe, dass der Gott des Lebens, der da ist, wo Gerechtigkeit und Frieden herrschen, möge bei allen Entscheidungen dabei sein, damit die Demokratie gestärkt wird."
Das GAW fördert in diesem Jahr zwei Projekte über unsere Partnerkirche Iglesia Ev. del Rio de la PLata (IERP) in Nueva Germania und in Ruiz de Montaya. dabei geht es um die Dachsanierung eines Schülerinternats und die Erweiterung einer Schule für Indigenas.
Quelle:  http://www.iglesiaevangelica.org/

Freitag, 22. Juni 2012

100-Jahr-Feier der lutherischen Kirche in Grodno/Belarus




Pastor Tatarnikow
Kirche in Grodno
Anläßlich der 100-Jahr-Feier der lutherischen Kirche in Grodno in Weißrußland besuchte der Btschafter der Bundesrepublik, Christof Weil, am 10. Juni den Festgottesdienst der Lutherischen Kirche in Grodno.1912 wurde das Kirchengebäude völlig rekonstruiert und erhielt sein heutiges Aussehen. Das Gebäude war erheblich sanierungsbedürftig. Der Botschafter hat sich sehr für die Renovierung eingesetzt. U.a. hat sich auch das GAW mit einer guten Summe beteiligt. Der Botschafter hielt eine bewegende Ansprache:
"Mein erster Besuch bei Ihnen, lieber Wladimir, Ihrer Gemeinde und in Ihrer Kirche anlässlich meiner ersten Dienstreise in die schöne Stadt Grodno im Herbst 2010 berührte mich tief. Sie hielten damals in dieser geschichtskundigen Kirche im Kreis einer kleinen Zahl von Gläubigen für meine Delegation eine Andacht in deutscher Sprache. Als Botschafter Deutschlands und als evangelischer Christ werde ich jene mich sehr bewegende Stunde der Einkehr und der Reflektion nie vergessen. Mit Erschütterung gedachte ich des Schicksals dieser Kirche und ihrer Gläubigen in unserem schrecklichen 20. Jahrhundert mit seinen totalitären Ansprüchen an die Menschen, in denen kein Raum mehr war für Religion – buchstäblich kein Raum, da die Gotteshäuser entweiht worden waren. Zu dieser meiner Erschütterung trat Scham und Entsetzen, als ich damals unmittelbar nach der Kirche die Grodnoer Synagoge besuchte. Ein Wort des jungen Rabbis, der mir den einst prächtigen Tempel zeigte, wird mich ebenfalls mein Leben lang begleiten. Er sagte über die grauenvollen Verbrechen der Deutschen in diesem Land und an seiner jüdischen Bevölkerung: „Die Menschen hatten Gott und deshalb ihr Gewissen verloren.“ Seit jenem Besuch, der mich so beeindruckt und bereichert hat, fühle ich mich der Stadt Grodno, ihren Menschen und ihrer wechselvollen, auch schweren Geschichte sehr verbunden. Ich freue mich, lieber Wladimir, dass Ihre Gemeinde, der ich – wie Ihnen – in herzlicher Zuneigung zugetan bin, beständig wächst und deshalb eine gute Zukunft haben wird. Ich freue mich, dass wir heute im Jahre 2012 so zahlreich und gemeinsam, Belarussen, Deutsche und Vertreter anderer Nationen, Christen verschiedener Konfessionen, Gläubige und Nichtgläubige, zusammengekommen sind, um den einhundertsten Geburtstag dieser Kirche in ihrer jetzigen architektonischen Form zu feiern, deren Mauern so viel Trauriges gesehen haben, die aber auch eine Wiedergeburt erlebt. Ich freue mich, dass wir uns heute in unserem zusammenwachsenden Europa ohne nationale Überhebungen auf unser gemeinsames kulturelles, philosophisches und religiöses Erbe berufen können, um miteinander für die nachfolgenden Generationen ein besseres Europa zu bauen. Und ich bin froh, in Herrn Gouverneur Schapiro und seinen Mitarbeitern, wie auch in der Verwaltung der Stadt Grodno, Partner gefunden zu haben, die die Bedeutung dieser lutherischen Kirche als unser gemeinsames belarussisch-deutsches Kulturerbe hoch schätzen und jede Anstrengung zu ihrer Bewahrung unterstützen. Haben Sie herzlichen Dank dafür! Ein Kollege in Berlin sagte neulich mit Blick auf die Unterstützung dieser Kirche in Deutschland: „Viele Hände bauen eine Kirche!“ Vielfältig ist daher auch der Dank, den ich aussprechen möchte insbesondere der Evangelischen Kirche Deutschlands und ihren Gliederungen..."
(Quelle: Deutsche Botschaft in Minsk / Belarus)

Donnerstag, 21. Juni 2012

Brandstiftung zerstört lutherische Kirche in Chile

So sah die Kirche aus
40 km westlich von Puetro Montt im Süden Chiles in der Seenregion befindet sich ein kleiner Ort: Los Muermos. Dort gibt/gab es eine 400 m2 große Holzkirche. Sie wurde jetzt völlig zerstört durch Brandstiftung. Das vermutet jedenfalls Pastor Carlos Neibirt. Denn gleichzeitig gab es auf dem Friedhof Vandalismus. Die Kirche war mehr als 50 Jahre alt und lag etwas abseits der nächsten Ortschaft. Es gab zum Glück keine Verletzte.

Auf diesem link findet man Fotos der zerstörten Kirche:

Mittwoch, 20. Juni 2012

Bischof Martínez aus Kolumbien im Interview

Ein Interview aus dem Blog des Luthersichen Weltbundes auf der Ratstagung des LWB in Bogota nach einem von Edwin Mendivelso am 15. Juni auf Spanisch geführten Interview.:
Die Evangelisch-Lutherische Kirche Kolumbiens (IELCO) ist Gastgeberin der diesjährigen LWB-Ratstagung, die vom 15. bis 20. Juni in Bogotá (Kolumbien) unter dem Thema „Gemeinsam für eine gerechte, friedliche und versöhnte Welt“ stattfindet. Die Lutherische Welt-Information (LWI) sprach mit IELCO-Bischof Eduardo Martínez über die Herausforderungen, vor denen die kolumbianische LWB-Mitgliedskirche steht, und über ihre Hoffnungen.

Was bedeutet es für die IELCO, ein Mitglied der weltweiten lutherischen Kirchengemeinschaft zu sein?

Wir sehen uns als Teil einer Konfessionsfamilie, die repräsentativ und ökumenisch ist. Ausserdem haben wir ein ausgeprägteres Bewusstsein für die Probleme, denen sich die Menschheit gegenüber sieht, und haben die Möglichkeit diese Probleme anzugehen, da wir wissen, dass die anderen LWB-Mitgliedskirchen uns dabei unterstützen und begleiten.

Geben Sie uns einige Beispiele für Herausforderungen, vor denen die IELCO steht. Wie gehen Sie diese an?

Die grösste Herausforderung für unsere Kirche mit ihren 2.000 Mitgliedern und 23 Gemeinden ist die Nachhaltigkeit. Es wird immer schwieriger, durch unsere Mission und unser Wachstum einen positiven Einfluss auf unser Land zu haben. Sorge macht uns, wie die derzeit kleinen Kirchen in der Lage sein werden, dem neuen Gesetz Folge zu leisten, das viele Anforderungen an alle Kirchen stellt, unter anderem zum Beispiel die Bereitstellung von Parkplätzen. Um das leisten zu können, müssen wir unsere Ressourcen und die Unterstützung der Kirchengemeinschaft sehr gut verwalten.

Welche Rolle spielt die IELCO in Kolumbien?

Unsere Aufgabe als Kirche ist es, den christlichen Glauben auch in einer Konfliktsituation wie in Kolumbien zu leben. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist, durch die Zusammenarbeit mit anderen Kirchen und Organisationen wie dem Lateinamerikanischen Kirchenrat, Frieden zu schaffen. Im Rahmen eines ökumenischen Ausschusses für Frieden – der „Mesa Ecuménica para la Paz“ – arbeiten wir an Vorschlägen, um die Situation in Kolumbien zu unterstützen. Auch wenn unsere Gemeinden nicht in der roten Zone des zivilen Konfliktes liegen, bekommen unsere Kirchen die Folgen zu spüren, da die Arbeitslosenquote sehr hoch ist. Es wird geschätzt, dass etwa 80 Prozent unserer Gemeindemitglieder arbeitslos sind. Die IELCO arbeitet mit anderen Kirchen zusammen, um Lösungen für dieses Problem zu finden und so hoffentlich die Kluft zwischen den Gesellschaftsschichten zu verkleinern. Darüber hinaus erfüllt die IELCO ihre prophetische Aufgabe, Zeugnis für das Evangelium anzulegen und zu Gerechtigkeit und Frieden aufzurufen. In verschiedenen Programmen zum Beispiel zum Thema Menschenrechte, durch Gesundheitsdienste und die Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit sowie Projekten für nachhaltige Entwicklung hilft sie ausserdem den verwundbarsten Gemeinschaften des Landes.

Welche Hoffnungen haben Sie für die Zukunft der Kirche?

Wir hoffen, unsere Verbindungen mit der lutherischen Kirchengemeinschaft weiter vertiefen und unsere diakonische Arbeit effektiver und fokussierter gestalten zu können. Wir hoffen, dass die IELCO wachsen wird und die Realität unseres Landes unterstützen kann. Wir werden die Ziele unserer Mission – Evangelisation und Anhängerschaft – weiter verfolgen und uns weiter für Gerechtigkeit, Frieden und Umweltschutz einsetzen.

Dienstag, 19. Juni 2012

Diasporaverantwortung

"Wir sind der evangelischen Diaspora das reformatorische Zeugnis schuldig, wenn wir sie nicht betrügen wollen. Dienst an der evangelischen Diaspora ist nur gerechtfertigt und mit gutem Gewissen möglich, wenn er geschieht aus der Gewissheit heraus, dass der evangelischen Kirche in schlechthin einzigartiger Weise eine Botschaft anvertraut ist, an der Heil und Seligkeit hängt, eben die Botschaft von Gottes Herrlichkeit und Gnade." 

(Prof. Franz Lau, ehemaliger Präsident des GAW vor 50 Jahren im GA-Blatt vom Juli 1962)

Bewaffneter Konflikt in Kolumbien wird durch LWB angeprangert

Vom Lutherischen Weltbund erreicht uns folgender Text:

LWI-Ratstagung – Pressemitteilung Nr. 06/2012

Gewalt vermischt sich mit Wirtschaft, Drogenhandel und mafiösen Strukturen, so Menschenrechtsaktivist

BOGOTÁ, Kolumbien/GENF, 18. Juni 2012 (LWI) – „Ich saß mit meinen Kindern beim Mittagessen, als plötzlich durch die Wände auf uns geschossen wurde“. Mit diesen Worten beginnt die 50-jährige Kolumbianerin Ruth Sanabria von ihrer ersten Vertreibungen aufgrund des gewalttätigen Konflikts zu berichten. „Am nächsten Tag wurde ich aufgefordert, mein Haus zu verlassen, sonst würden meine zwei Kinder umgebracht.“ Ihr persönlicher Bericht eröffnete das Hauptpodium der LWB-Ratstagung mit Partnern des Lutherischen Weltbundes (LWB) aus Kolumbien zu der humanitären Krise und dem bewaffneten Konflikt in dem Land.
Die vier kolumbianischen PodiumsteilnehmerInnen Ruth Sanabria, Vater Sterlin Londoño, Ricardo Esquivia und Diego Perez Guzmán, kritisierten gemeinsam die Rolle ihres Staates in den Jahrzehnte andauernden Auseinandersetzungen zwischen Militär, Paramilitär und Guerilla-Gruppen. So trug der Soziologe Guzmán dem Rat seine Analyse vor, laut der der Konflikt inzwischen eine neue Stufe erreicht habe. Nachdem anfangs ideologische Motive die Etablierung der Guerilla-Gruppen ermöglichten, hätte in einer zweiten Phase der Drogenhandel zu mafiösen Strukturen geführt, die die staatlichen Institutionen durchdrängen. Beide Stufen des Konflikts seien noch ungelöst. Als neue Stufe sieht Guzmán die Entwicklung der letzten Jahre, dass sich vermehrt internationale Konzerne in krisengeschüttelten Regionen Kolumbiens niederlassen und ohne Rücksicht auf Menschenrechte ihre Interessen durchsetzen. „Sie bezahlen Guerillas, das Militär oder die Paramilitärs für ihre Interessen“, so Guzmán. „Das ist der neue Wirtschaftskrieg in Kolumbien!“
Vater Sterlin Londoño von der katholischen Diözese Quidbó, einem Partner des kolumbianischen Weltdienstprogrammes des LWB, prangerte an, dass der Staat wirtschaftliche Interessen gegenüber den Menschen bevorzuge: „Zuerst hat man den Afro-Kolumbianern das kollektive Recht auf ihr Land [wieder] zugesprochen. Aber als man entdeckte, dass es dort Bodenschätze und Wasser gibt, sind die internationalen Konzerne gekommen und wollten das Land haben.“ Von 70.000 Hektar Land, die in seiner Region an die Bevölkerung zurückgegeben wurden, seien heute 50.000 Hektar für den Rohstoffabbau reserviert. Die Konzerne gingen dabei rücksichtslos gegenüber der Bevölkerung vor: „Auf dem Land werden Mienen verlegt, damit die Menschen darauf nicht mehr arbeiten können!“
Gemeinsam mit dem Menschenrechtsanwalt Ricardo Esquivia kritisierte er, dass gesetzliche Regelungen nicht eingehalten oder kurzfristig geändert werden. Esquivia zog dabei Parallelen zu den 70er-Jahren. Als die vom Staat beschlossene Landreform auf Widerstand der Großgrundbesitzer stieß, habe man einfach das Gesetz geändert und die Armee und die Polizei in die Region geschickt, um gegen die protestierenden Bauern zu kämpfen. Auf diese Weise habe der Staat selber den Konflikt befeuert, weil die Kleinbauern dadurch in die Arme der Paramilitärs und Guerillas getrieben wurden.
Durch die anhaltende Gewalt hat der kolumbianische Staat über Jahrzehnte seine Arme und Polizeikräfte massiv ausgeweitet. Diese fortschreitende Militarisierung des Landes, sehen die PodiumsteilnehmerInnen als gefährliche Entwicklung an. „Wir sind nicht das größte Land in Lateinamerika, aber haben die größte Armee“, stellte Vater Sterlin fest, „eine Armee, die [zeitweise] die Menschenrechte verletzt und in Verbindung mit paramilitärischen Aktionen steht.“ Für Perez Guzmán wird der Konflikt auch durch den von den USA unterstützen „Krieg gegen Drogen“ (Plan Colombia) genährt. „International sagt man, dass es der Vergangenheit angehört, dass Millionen US-Dollar an ausländisches Militär fließen [um seine Interessen durchzusetzen], aber das stimmt nicht! Heute wird die dritte Phase des Konflikts, die Landkonsolidierung, unterstützt.“
Trotz der teils harschen Kritik an den staatlichen Institutionen, betonten die PodiumsteilnehmerInnen die Bereitschaft der zivilgesellschaftlichen Gruppen und die Notwendigkeit, mit dem Staat zusammen an der Lösung des Konfliktes zu arbeiten. Guzmán unterstrich dabei die zentrale Rolle der Zivilgesellschaft in dem Friedensprozess: „Wir glauben, dass wir unten beginnen müssen mit dem Aufbau einer Gesellschaft und eines Landes in Frieden. Frieden ist nicht das Ergebnis eines Erlasses!“ Auch Opfer und die, die gelitten haben, müssten an den Prozess beteiligt werden.
Zum Ende des Podiums dankten die TeilnehmerInnen dem LWB für seine Unterstützung. Gleichzeitig riefen sie die lutherische Gemeinschaft auf, die anwaltschaftliche Arbeit und den politischen Druck in ihrer Heimat nicht aufzugeben. Der Präsident des LWB, Bischof Dr. Munib A. Younan, sicherte den Partnern in Kolumbien die weitere Unterstützung und das Gebet der Communio zu. „Wir werden überall wo wir sind, Ihre Stimme sein – die Stimme der Armen und Unterdrückten in Kolumbien!“ (679 Wörter)
Mehr über die TeilnehmerInnen des Podiums unter: http://blogs.lutheranworld.org/wordpress/council2012/keynote-panel/

Montag, 18. Juni 2012

Theologieausbildung in der Welt


Insgesamt beobachten wir im GAW mit Besorgnis die Stellung der theologischen Ausbildung in unseren Partnerkirchen. Gerade kleine Kirchen haben das Problem, ihren Nachwuchs gut auszubilden oder die Theologen ausreichend fortzubilden. Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat sich jetzt auf einer Konsultation im Juni in Norwegen mit der Stellung der Theologie als Wissenschaft auseinander gesetzt. Die Rolle und Bedeutung des Studiums christlicher Theologie an öffentlichen und privaten Universitäten sowie theologischen Seminaren wurde diskutiert. Der Generalsekretär des ÖRK, Pfr. Dr. Olav Fykse Tveit sagte: „Die christliche Theologie kann einen wesentlichen Beitrag zur Zukunft der europäischen Universitätssysteme leisten. Der christlichen Theologie kommt eine öffentliche Verantwortung zu und sie muss auch in Zukunft in den Hochschullandschaften sichtbar bleiben.“ Tveit erklärte überdies: „Religiöse Aspekte sind weltweit und in vielen Regionen des Südens auf dem Vormarsch. Angesichts dessen dürfen die Universitäten im europäischen Kontext nicht riskieren, die Rolle, die die christliche Theologie in Zusammenarbeit mit den Religionswissenschaften bei der Beleuchtung von für unsere Gesellschaften grundlegenden Themen gespielt hat, an den Rand zu drängen oder herunterzuspielen.“ Die Gespräche auf der Konferenz befassten sich auch mit der zunehmenden Bedeutung anderer religiöser Traditionen in Europa (wie dem Islam und dem Judentum) sowie mit deren Relevanz für die Theologie. Die Stellung der Theologie an öffentlichen Universitäten, die als kritisches Hinterfragen einer lebendigen Religion in einem akademischen Umfeld verstanden wird, wäre gewiss auch auf andere religiöse Traditionen anwendbar. Unter diesem Blickpunkt beobachten wir mit Sorge, dass es gerade evangelische Seminare und Fakultäten schwer haben, sich in Diasporasituationen zu behaupten. Ein Faktor ist dabei sicherlich auch, dass es immer schwerer fällt, genügend und geeignete Kandidaten zu finden.

Sonntag, 17. Juni 2012

17. Juni vor 59 Jahren

Vor 59 Jahren wagten die bis an die 1 Millionen BürgerInnen der DDR einen Volksaufstand, um für bessere Lebensbedingungen einzutreten. Mit Hilfe sowjetischer Panzer wurde dieser Auftsand niedergeschlagen. In Leipzig erinnern unweit der Nikolaikirche Panzerspuren an die Opfer dieser gewaltsamen Nederschlagung. Heute wurde an diesen Jahrestag wieder erinnert. Bundespräsident Gauck mahnte in Kiel bei einer zentralen Gedenkveranstaltung daran, der Versuchung zu widerstehen, Freiheit als Selbstverständlichkeit zu betrachten. 
Geschichtliche Ereignisse haben Auswirkungen auf Einzelne und auf Institutionen. Welche Auswirkungen hatten diese Ereignisse auf unser Diasporawerk? Wie war das Ostwerk davon betroffen? Gab es Auswirkungen und Beeinträchtigungen?  Gab es Solidarität? Dankbar sind wir für Hinweise!

Samstag, 16. Juni 2012

Ratstagung des LWB in Bogota/Kolumbien

Bischof Erduardo Martínez (IELCO)
Derzeit findet in Kolumbien die Ratstagung des Lutherischen Weltbundes vom 15. bis 20. Juni statt. Gastgeber ist die Evangelisch-Lutherische Kirche Kolumbiens (IELCO). Unter dem Leitwort „Gemeinsam für eine gerechte, friedliche und versöhnte Welt“ treffen sich die Vertreter des LWB (ca. 150 Personen). „Gott ruft uns auf, an eine andere Welt zu glauben“, sagte der gastgebende Bischof Eduardo Martínez (IELCO). In seiner Predigt betonte er, dass der Glaube an Gott es den Menschen ermögliche, an eine radikal andere Realität zu glauben als die, unter der viele Menschen heute weltweit litten. Gleichzeitig sieht der Bischof der gastgebenden Kirche eine Spannung zwischen der kulturellen Vielfalt der Völker und der globalen Vereinheitlichung von Kultur und Gesellschaft. Die entscheidende Frage dabei sei, was für ein Modell von Gesellschaft sich global durchsetze: „Ist es eine Gesellschaft, die auf menschlichem und ökologischem Wohlergehen beruht? Oder ist es eine Gesellschaft, die sich auf ökonomischen Erfolg und der Anhäufung von Reichtum als Indikator von Entwicklung konzentriert?“Der Generalsekretär des LWB Martin Junge dankte den Menschen und Kirchen in Kolumbien, die trotz der seit mehr als 50 Jahre andauernden Konflikte weiterhin an ihrer Vision eines Landes, in dem Frieden und Gerechtigkeit möglich sind, festhalten.Auch die lutherische Kirche hatte immer wieder unter Verfolgungssituationen zu leiden.Junge sagte: „Wir leben wirklich in einer Zeit, in der eine durch sich schnell verändernde Kontexte und durch das Wissen um große globale Probleme hervorgerufene Unsicherheit [...] die Menschen und Gemeinschaften dazu bewegt, sich in geschützte Komfortzonen zurückzuziehen“. Das Verständnis, eine Gemeinschaft von Kirchen zu sein, so Junge, stelle dieses „sich zurückziehen“ in Frage und ermutige die Kirchen, „verfügbar und dem Anderen gegenüber offen“ zu bleiben. In seinem Bericht ging Junge auf verschiedene Regionen ein. U.a. mit Blick auf Lateinamerika, wo die zwei LWB-Mitgliedskirchen in Chile - beides Partnerkirchen des GAW - nach 39 Jahren der Trennung ihren Dialog über eine Vereinigung und ihre Beziehungen vertiefen, wies Junge darauf hin, dass eine Trennung innerhalb von Monaten geschehen kann, während es Jahre dauern kann, Vertrauen wiederherzustellen und Versöhnung herbeizuführen. (Quelle: Lutherischer Weltbund)

Freitag, 15. Juni 2012

Präses Nikolaus Schneider auf spiegel.de

Ein lohnenswert zu lesendes Interview des Präses der EKD Nikolaus Schneider:

Schulpreis 2012 für Evangelische Schule

1993 wurde im Brandenburgischen Neuruppin ein evangelisches Gymnasium von einer Elterninitiative heraus gegründet. Die Schule startete in einem verlassenen Kasernengebäude. Mit Sicherheit war es nicht leicht, die Kraft aufzubringen, auch gegen Bedenken aus dem Umfeld. Ein langer Weg liegt hinter dem Beginn dieses Engagements. Jetzt wurde das Gymnasium mit dem Deutschen Schulpreis ausgestattet. Eine der Begründung war das Schulkonzept und die Art und Weise der Umsetzung. Hier wird unter reformpädagogischen Aspekten Schule entwickelt. Im aktuellen STERN wird darüber berichtet und in einer epd-Pressemitteilung auf der Seite der EKD:
Es hätten ebensogut evangelische Schulen wie die in Neubrandenburg oder in Waren oder an unterschiedlichen Orten in Mitteldeutschland diesen Preis erhalten können. Hier wird eine exzellente Arbeit geleistet. Viele evangelische Schulen wurden vom GAW gerade in der Gründungszeit mit unterstützt. Das GAW sieht es als geboten an, durch eine alternative Pädagogik andere Akzente zu setzen, die vom christlichen Menschenbild geprägt sind. Dabei ist dem GAW wichtig, dass die reformatorische Bewegung auch eine Bildungsbewegung war. Zudem war es nach der Wende nötig, gerade in Mitteldeutschland die verschiedenen Schulgründungen zu stärken. Das gehört zu unserem missionarischen Auftrag.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Kirchen abgeben oder umnutzen oder...???

Wie geht man mit Kirchegebäuden, Pfarr- und Gemeindehäusern um, wenn für die Nutzung weder die Gemeindegröße ausreicht, noch die Betriebskosten mehr zu finanzieren sind. Damit setzt sich der folgende Artikel auseinander. Anlass ist die Veräußerung eines methodistischen Gemeindehauses an eine alewitische Gemeinde:
Die Nutzung eines Kirchgebäudes verlangt heutzutage viel Phantasie. Wie geht man mit dem kirchlichen Gebäudebestand z.B. in Leipzig um? Einst gehörten über 90 % der Bewohner zur lutherischen Kirche, heute sind es lediglich ca. 15 %. Kann man noch alle Kirchgebäude halten? Können die zahlreichen Kirchen nicht auch das Weiterentwickeln von Gemeinden in der Diaspora verhindern? "Steine" können auch belastend sein. Faszinierend sind in diesem Sinne alternative Projekte, die mit Kirchgebäuden neue Wege gehen. So hat das GAW vo einigen Jahren eine Kirchengemeinde in Bernburg unterstützt, die ihre evangelische Schule wie eine schützende Mauer um die neugotische Kirche gebaut hat. Die Kirche selbst wird als Gottesdienstraum, als Turnhalle in einem eingebauten Glasquader, als Bibliothek auf der Empore und als Werkraum in einem abgetrennten Bereich genutzt.
Schwieriger werden solche Nutzungsfragen für Diasporagemeinden z.B. in Rußland. In Marx in der Wolgaregion gibt es eine große Hallenkirche, die die lutherische Kirchengemeinde nutzen darf. Vor der stalinistischen Verfolgung gehörten der Gemeinde über 12.000 Mitglieder an. Jetzt sind es nur noch ca. 150 Mitglieder. An ein großes Wachstum ist nicht zu denken. Kann die Gemeinde das Gebäude halten? Wie könnte hier ein Nutzungskonzept aussehen? Wer bezahlt das? Oder muss man sich von den Gebäuden trennen und als Gemeinde neue Wege suchen? Diese Fragen bewegen Diasporagemeinden intensiv, vor allen Dingen, wenn sie aus geschichtlich so schwierigen Zeiten mit diesen Fragen konfrontiert sind. - Pfarrer Enno Haaks

Dienstag, 12. Juni 2012

Wir brauchen die GEKE!


Pfarrer Thomas Wipf, Präsident der GEKE
"Die GEKE? Da war doch was? Aber eigentlich spielt sie bei uns keine Rolle," sagte vor Kurzem ein kirchenleitender Pfarrer einer deutschen Landeskirche. Diese Haltung ist nicht neu. Sie ist aber nicht gut. Denn die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa spielt eine wichtige Rolle. Sie gibt den 105 Mitgliedskirchen in Europa eine Stimme. Sie eint sie in wesentlichen Lehrmeinungen, die nach der Reformation bis ins 20. Jahrhundert kirchentrennend waren. So ist Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft jetzt möglich. Allein der GEKE und der ihr zugrundeliegenden Leuenberger Konkordie verdanken wir es, dass lutherische Pfarrer auch in reformierten Gemeinden Dienst tun können und umgekehrt.
In unserem Evangelischen Gesangbuch befindet die Leuenberger Konkordie aus dem Jahre 1973 (EG 889). Damals wurde die Leuenberger Kirchengemeinschaft (LKG) - jetzt GEKE - gegründet. In diesem Jahr kommen die Mitgliedskirchen in Florenz zusammen. Der Präsident des GAW Dr. W. Hüffmeier wird dabei sein. Als ehemaliger Generalsekretär der GEKE ist er eingeladen. In Florenz soll der Austausch gestärkt werden, was es heisst, GEKE-Kirche zu sein. Der gegenwärtige Generalsekretär Bischof Dr. Bünker sagt dazu: "Dafür braucht es zwei Dinge: Erstens die weitergehende Stärkung der Zusammenarbeit vor Ort. Und dann die Abstimmung der Entscheidungen auf europäischer Ebene durch die GEKE. Jede unserer Kirchen sollte sich auch als eine europäische evangelische Kirche verstehen. Und die Menschen sollten ein Heimatgefühl haben, wenn sie irgendwo in Europa in eine evangelische Kirche gehen." 
Für uns als GAW spielt die GEKE eine wichtige Rolle. Sie gibt unserer Arbeit ein Fundament, wo wir doch Reformierte, Lutherische und Unierte Kirchen fördern.Und - wir spielen für die GEKE eine wichtige Rolle. "Ihr seid GEKE!" sagt der Präsident Thomas Wipf bei seinem Besuch in Leipzig. "Denn ihr stärkt die protestantischen Minderheitenkirchen in Europa. Viele dieser Kirchen nehmen ihren Auftrag unter teils schwierigen Bedingungen wahr. In einem sich verändernden Europa stärkt und vereint die GEKE die Stimme der Protestanten gegenüber den politischen Institutionen in Europa. Da müssen wir dran bleiben!" Deshalb ist es in Gemeinden und Kirchen so wichtig, um das verbindende Bekenntnis der Leuenberger Konkordie zu wissen, die Teil unseres Gesangbuches ist. Und es ist wichtig um ihren Auftrag zu wissen, und dass wir in einem zusammenwachsenden Europa diese koordinierende Stimme der GEKE dringend brauchen. - Pfarrer Enno Haaks

Montag, 11. Juni 2012

Besuch von der GEKE in Leipzig

Andreas Hess (1 v r) und Thomas Wipf (4 v l) in leipzig
"Die Wirkung von Spendenmitteln wird in Hilfsorganisationen, in Missionwerken und in der Entwicklungsarbeit gemessen und in den Jahresberichten ausgewiesen. Das ist auch gut so. Aber - wenn die Haltung des "Erbarmens" aussen vor bleibt und nur Professionalität den Einsatz bestimmt, dann fehlt Entscheidendes, " so meint Pfarrer Andreas Hess, "Beauftragter für Dienste" bei der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) in seiner Andacht Mitte Juni in Leipzig. "Auf den Punkt gebracht: der Mensch lebt nicht von Professionalität allein, er stirbt auch an der Professionalität allein. das gilt auch von der Diaspoararbeit!"schließt er. Damit machte er deutlich, wovon unseres Dienst als Diaspoarwerk der EKD durchdrungen sein muss.
Der Präsident des GEKE, Pfarrer Thomas Wipf, und Pfarrer Andreas Hess haben die Zentrale in Leipzig besucht. In den Gesprächen ging es auch um die Stellung der AGDE (Arbeitsgemeinschaft der Diasporawerke in Europa) innerhalb der flachen Strukturen der GEKE und deren Zukunftsfähigkeit und ob eine dauerhafte Dienstfunktion in den Strukturen der GEKE umsetzbar sein kann. Dazu muss man wissen, dass das koordinierende Büro der GEKE in Wien drei hauptamtliche Mitarbeitende hat und nicht viel Potential hat. Die GEKE als Zeugnisgemeinschaft von 105 lutherischen, methodistischen, reformierten und unierten Kirchen aus über dreißig Ländern Europas und Südamerikas gehören dazu. Die GEKE vertritt damit insgesamt rund 50 Millionen Protestanten. Um diese Stimme des Protestantismus zu stärken braucht es schon viel Einsatz. Um eine gemeinsame Dienstgemeinschaft zu stärken bräuchte es wahrscheinlich wesentlich mehr an Möglichkeiten. Jedoch ist das GAW der Ansicht, dass wenigstens punktuell Zeichen eines gemeinsamen Engagement notwendig ist wie es auch in der Leuenberger Konkordie von 1973 heißt: "Zeugnis und Dienst Die Verkündigung der Kirchen gewinnt in der Welt an Glaubwürdigkeit, wenn sie das Evangelium in Einmütigkeit bezeugen. Das Evangelium befreit und verbindet die Kirchen zum gemeinsamen Dienst. Als Dienst der Liebe gilt er dem Menschen mit seinen Nöten und sucht deren Ursachen zu beheben. Die Bemühung um Gerechtigkeit und Frieden in der Welt verlangt von den Kirchen zunehmend die Übernahme gemeinsamer Verantwortung." (Art. 36 a)In diesem Sinne versteht sich das GAW als flankierende Dienstgemeinschaft, die im Sinne der Leuenberger Konkordie handelt. Dieses gemeinsame Lehrbekenntnis ist für die Arbeit des GAW inzwischen ein wensentliches Fundament, um auch klarstellen zu können, wer denn zu den "Glaubensgenossen" zählt, wie es im biblischen Leitwort des GAW heißt.
Die GEKE gibt seit 40 Jahren. Präsident Thomas Wipf sprach davon zu den mitarbeitenden des GAW, indem er feststellte. "Kirchen dürfen unterschiedlich sein, da sie auf dem Evangelium als gemeinsamer Basis beruhen. Seit Leuenberg darf ein lutherischer Pfarrer auf einer reformierten Kanzel predigen oder eine französische Pfarrerin eine Gemeinde in Deutschland leiten." Und das ist gut. Das gilt es in Europa zu stärken und zu pflegen!

Freitag, 8. Juni 2012

Vollversammlung der evangelischen Frauen in der Slowakei

Im Mai trafen sich zum 9. Mal die Vertreterinnen der Frauenarbeit in der Evangelischen Kirche A.B. in Levice in der Slowakei. Unter dem biblischen Leitmotiv „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht“ (Joh 14,27). Wesentliche Punkte waren die Arbeitsberichte und die Wahlen der neuen Koordinatorinen in den Senioraten der Kirche. Die feierliche Predigt hielt Agnes von Kirchbach, evangelische Pfarrerin aus Frankreich. Bei der Liturgie wirkten die neugewählten und die bisherigen Koordinatorinnen mit. Generalbischof  Miloš Klátik führte die neugewählten Schwestern in die Funktion der Senioratskoordinatorinnen ein. An diesem Treffen nahmen auch die Schwestern aus unseren Partnerkirchen aus Württemberg sowie aus Mitteldeutschland, aus Polen und aus Österreich teil. Diese Vernetzungarbeit der Frauen in den Diasporakirchen ist wichtig, so wie sich z.Zt. die polnischen Theologinnen in Krakau mit deutschen und russischen Theologinnen treffen, um sich gemeinsam zu stärken.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Kroatien - und wie geht es in den Kirchen weiter?

Kleine Diasporakirchen haben es oft nicht leicht - und manchmal machen sie sich auch das Leben nicht einfach. Auffällig ist, das gerade bei sehr kleinen Kirchen, die weniger als 10.000 Mitglieder haben und wo die Personaldecke nicht so breit ist, dass man sich für die besten Kandidaten für Leitungfunktionen  entscheiden kann. Manchmal sind gerade in sehr kleinen Kirchen die Streitigkeiten besonders gravierend. So beobachten wir nach wie vor mit großer Sorge die Entwicklung in der Evangelischen Kirche in der Republik Kroatien (EKRK), die Mitglied des Lutherischen Weltbundes ist. Das GAW fördert diese Kirche derzeit nicht, da es intern große Probleme gibt, Interessenkonflikte und Machtkämpfe. Der LWB versucht zu vermitteln gemeinsam mit dem Bischof der slowenischen lutherischen Kirche. Bischof Ernisa ist sehr an Frieden auf dem Balkan interessiert. Aber er ist Realist genug um zu sehen, wie verfahren die Situation ist. "Zunächst müsste die amtierende Kirchenleitung zurücktreten, eine legitime Synode zusammenkommen, die eine neue Kirchenleitung wählt," sagt er. Wenn es in dieser Richtung Fortschritte gibt, dann würden auch alle Partner bereit zur Zusammenarbeit sein. In diesem Sinne leistet Bischof Ernisa einen wichtigen versöhnenden Dienst gemeinsam mit dem LWB. Nur - wird das gelingen, oder sind die Fronten zu verhärtet...? - Pfarrer Enn Haaks

Mittwoch, 6. Juni 2012

Nation und Glaube

In Komarno erinnert dieses Denkmal an Trianon
"Das Schicksal in einer doppelten Minderheitensituation zu leben ist schwierig," sagt offen Bischof Lazlo Fazekas von der Reformierten Kirche in der Slowakei. "Wir sind sowohl ungarische als auch reformierte Minderheit." Die Kirchenbezirke der Reformierten befinden sich im südlichen Teil der Slowakei. So ist sie fast identisch mit den ungarisch besiedelten Gebieten. Bis zum 1. Weltkrieg war die reformierte Christliche Kirche in der Slowakei wie auch die Reformierte Kirche in Transkarpatien (Ukraine) Teil der Reformierten Kirche in Ungarn. Nach dem Vertrag von Trianon aus dem Jahre 1920 entstand eine völlig veränderte Situation für Ungarn und damit auch für die Kirchen. In diesem Sinne ist diese Kirche aus der geschichtlichen Situation entstanden. Im Laufe der Zeit ist aber der slowakische Anteil an der Reformierten Kirche gestiegen. Zwei der neun Kirchensdistrikte sind slowakisch sprachig. Die Kirche hält an der Zweisprachigkeit fest, wobei die ungarische Sprache von vielen Slowaken nicht beherrscht wird. "Die Minderheitenpolitik in der Slowakei macht uns zu schaffen, " sagt Istvan Bata, der für ausländische Kontakte zuständig ist. Auch ist das Miteinander zwischen Slowaken und Ungarn in der einen Reformierten Kirche nicht immer einfach.
Immer wieder begegnet uns in der Zusammenarbeit mit ungarischstämmigen Partnern diese Last der Vergangenheit. Immer wieder belastet diese Geschichte das Miteinander. Und es wirft die Frage auf, wie wir als christliche Kirchen auf die Herausforderung eingehen, die die "Nation" stellt. 
In Deutschland gab es besonders am Beginn des 20. Jahrhunderts den Versuch eine "Theologie des Nationalismus" zu entwickeln. Wilhelm Stapel war einer der führenden Vertreter, der daran scheiterte, weil er sich mit zum Wegbereiter der Nationalsozialisten machte. In dieser Zeit gewann der begriff der Nation religiöse Dimensionen. Es gab schon früh kritische Stimmen, die anmahnten, dass die Nation, das Volk nicht die Qualität einer von Gott gewollten Ordnung haben kann, denn dadurch entsteht eine Art Quasi-Religion (P. Tillich). Die Theologie und die Kirchen haben dagegen zum sachlichen Umgang mit nationalen Besonderheiten, auch ihren Verletzungen, anzuleiten. So können sie helfen, sich der eigenen Identität bewusst zu werden ohne Ausgrenzung und Abgrenzung gegenüber anderen. Theologischen Rang darf die "Nation" nicht gewinnen. das wäre dem Glauben unangemessen, denn vor Gott spielen die irdischen Unterschiede keine Rolle mehr (Gal 3,28). - Pfarrer Enno Haaks

Dienstag, 5. Juni 2012

Erster Runder Tisch in der Slowakei

 Zum ersten Mal traf sich in der Nähe von Komarno in der Slowakei ein Runder Tisch. Vertreter der Reformierten Kirche unter Leitung von Bischof Lazlo Fazekas und Vertreter von Partnerkirchen und Hilfswerken aus Holland, der Schweiz und Deutschland diskutierten mehrere Tage miteinander. Dabei wurden die Sorgen und Nöte der Reformierten Kirche in der Slowakei deutlich, die sich in einer zweifachen Minderheitensituation befindet, als reformierte Christen mit ca. 100.000 Reformierten (laut Volkszählung 2011) mit allerdings nur 40.000 Beitragszahlern, die sich als ungarischsprachige Kirche mit einer slowakischen Minderheit in einer weiteren spannenden Situation befindet.
Für die Kirche war dieser Runde Tisch eine wichtige Unterstützung. Für die Partner war ebenso hilfreich, detaillierter Einblick in die Situation der Kirche zu bekommen. So können Hilfestellungen leichter gegeben werden. Die Fragen einer Prioritätensetzung bei Bauprojekten, wie länger laufende Projekte wie das Altersheim zu Ende geführt werden können, wie die Ausbildungfragen weiter entwickelt werden, wie Missionsstrategien gestaltet werden, Fragen der Zigeunermission gestärkt werden etc. waren wichtige Themenstellungen. Ein erster Schritt ist mit dem Runden Tisch gemacht, um der Reformierten Kirche in der Slowakei weiterhin gut zur Seite stehen zu können.

Montag, 4. Juni 2012

Reformierte ungarische Schulen in der Slowakei

Lehrerin Èdes
Sieben Schulen unterhält die Reformierte Kirche der Slowakei. "Für uns sind sie sehr wichtig, um auch die ungarische Identität zu wahren," sagte die Beauftragte Lehrerin für das Schulwesen der Kirche Frau Èdes. "Sie sind wie Leuchttürme für uns! Hier wird der reformierte Glaube gestärkt."  Seit 1992 begann man nach der samtenen Revolution mit der Neuerrichtung evangelischer Schulen.
Die Schule befinden sich in der Siedlungsregion der ungarischsprachigen Minderheit in der Slowakei. "Unsere Schulen sind klein im Vergleich zu slowakischen Schulen. Die Muttersprache soll gepflegt werden. Dazu braucht es eine Überzeugung der Eltern, ihre Kinder dorthin zu schicken," fährt sie fort. Manchmal ist das mit einem Opfer verbunden, denn die Schulwege sind weit, wenn man eine reformierte Schule besuchen will. 
In der kleinsten Schule werden 18 Kinder unterrichtet. In einer anderen Schule gibt es neun Klassen mit 53 Schülern und 19 Kindergartenkindern. In einem Gymnasium werden 119 Schüler unterrichtet.
Die Schüler und Eltern müssen sich mit um den Erhalt der Schulen kümmern.
Die Frage, wie man als ungarischsprachige Minderheit in der Slowakei seine Identität wahren kann, spielt für die Kirche eine große Rolle. Es gibt in der jüngeren Generation durchaus die Tendenz, durch den Besuch einer slowakischen Schule, dass die Bindung an Tradition, Sprache und Kultur geringer wird. Das spürt man in der Kirche. Die slowakische Minderheit in der Kirche ist in den vergangenen Jahren gewachsen. In der Kirche ringt man um die Einheit, denn nationale Fragen wirken durchaus in die Kirche hinein und machen das Zusammenleben nicht einfach. Hier sind auch Partner immer wieder gefragt, zu fragen, wie man als Kirche Jesu Christi versöhnend wirken kann über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg, damit wir eins bleiben in IHM. - Pfarrer Enno Haaks

Sonntag, 3. Juni 2012

Runder Tisch der Reformierten Kirche in der Slowakei

Bischof Fazekas
"Für uns in unserer reformierten Kirche seid Ihr "Freudenboten"," so sagt bewegt Bischof Fazekas zur Begrüßung der Teilnehmenden des ersten Runden Tisches der Reformierten Kirche der Slowakei. "Das ist ein Ausdruck dafür, dass wir Freunde und Partner haben und wir bei allen Problemen nicht allein gelassen sind," fährt er fort. Anfang Juni 2012 versammeln sich in der Nähe von Komarno, dem Zentrum der Reformierten Kirche der Slowakei, an der Donau die Partner der Kirche aus Baden, aus der Reformierten Kirche Deutschlands, dem Reformierten Bund, Schweizer und Holländischen Partner und dem GAW. Der Runde Tisch hat die Funktion, die Hilfen für die Kirche zu koordinieren und sich bei den Hilfeleistungen abzusprechen.
Am Beginn der Tagung erläuterte Bischof Fazekas in einem einführenden Referat die Situation seiner Kirche, die durch die geschichtlichen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts sich in einer besonderen Situation befindet. War sie vor dem 1. Weltkrieg ein Teil einer ungarischen reformierten Kirche, musste sie sich nach dem Vertrag von Trianon neu konstituieren. Der 2. Weltkrieg brachte weitere Veränderungen. Nach der letzten Volkszählung 2011 gehören ca. 99.000 Mitglieder der Kirche an, die sich hauptsächlich im Südwesten und im Südosten des Landes befinden. Allerdings hat die Kirche nur ca. 64.000 Mitglieder registriert. Davon zahlen ca. 40.000 Mitglieder Kirchensteuern. Die Situation in diesen Gebieten der Slowakei mit der ungarischsprachigen Minderheit ist zudem charakterisiert durch eine erhöhte Arbeitslosigkeit. "Die Minderheitenpolitik der Slowakei ist nicht einfach für uns," schließt Bischof Fazekas seinen Vortrag. "Die ungarische Sprache geht bei der jüngeren Generation langsam verloren, weil es an z.B. an ungarischsprachigen Schulen fehlt. So assimilieren sich langsam die Ungarn in der Slowakei." - Pfarrer Enno Haaks

Freitag, 1. Juni 2012

Neuer Propst für Kaliningrad

Die EKD sendet noch einmal einen deutschen Pfarrer als Probst nach Kaliningrad/Königsberg aus. Der Aufbau der Probstei vor 20 Jahren war kompliziert. Damals begann Probst i.R. Beyer aus Sachsen, die Lutheraner in der Oblast Kaliningrad zu sammeln. Man rechnet mit ca. 2.100 Lutheranern noch in der Oblast. Das GAW hat immer wieder intensiv beim Gemeindeaufbau und Sanierung der Kirchbauten geholfen. Das GAW Sachsen ist treuer und verlässlicher Partner bei der Finanzierung der Kosten der Propstei.
Nach vielen Höhen und Tiefen hat die EKD beschlossen noch einmal einen Kandidaten für drei Jahre zu entsenden, der u.a. helfen soll einen russischen Kollegen für die Übernahme des Propstenamtes vorzubereiten. Lesen Sie mehr: