Freitag, 28. September 2012

Leben im langen Land: Krankenhausseelsorge in Chile

Hanna Schramm
Viakrin Hanna Schramm schreibt in ihrem blog über ihre Erfahrungen, die sie als junge Theologin in der Iglesia Luterana in Chile macht. Die Frauenarbeit des GAW hat ihr das ermöglicht. Vor wenigen Tagen berichtete sie über die Situation der Krankenhausseelsorge in Chile und die Auswirkungen auf die lutherischen Kirchen aus ganz persönlicher Erfahrung heraus: 


Am Montag hatte ich wieder einmal mit der „ONAR“ dem Nationalen Büro für religiöse Angelegenheiten zu tun. Die Krankenhausbesuche all...

Beginn der Bauarbeiten in Figueira da Foz/Portugal


"Das GAW ist eine der wenigen internationalen Partner, die wir noch haben," sagt die Generalsekretärin der Presbyterianischen Kirche in Portugal (IEPP) bei ihrem Besuch in Leipzig. "Unsere Kirche ist klein. Sie hat viele Gebäude die in die Jahre gekommen sind und dringend saniert werden müssen." Eines davon ist die Kirche in Figueira da Foz, ca. 230 km nördlich von Lissabon am Meer gelegen. Die Kirche ist denkmalgeschützt und wurde 1933 von der Gemeinde erworben. Sie hat einen Turm, was für portugiesische Verhältnisse nicht selbstverständlich ist. Zur Gemeinde gehören ca 70 Mitglieder. Betreut wird sie von Pfarrerin Sandra Reis, die gleichzeitig Vizepräsidentin der Kirche ist. Sandra schreibt: "Die Arbeiten haben dank des GAW jetzt begonnen. Die Außenfassade wird z.Zt. restauriert. Ich freue mich darauf, wenn die Kirche nach dem Farbanstrich wieder hell nach aussen strahlt und einladend wirkt." Unser Präsident Dr. Hüffmeier konnte in diesem Jahr an einem Gottesdienst in Figueira teilnehmen und berichtete von der Situation der Gemeinde. Ihm wurde für das Engagement des GAW gedankt. Im Projektkatalog 2011 wurde für Figueira gesammelt.

Mittwoch, 26. September 2012

Restitutionsfragen in Rumänien

In der letzten Ausgabe des GA-aktuell aus dem Monat August hat das GAW folgende Nachricht veröffentlicht: "Am 1. September 2012 sind Vertreter von Kirchen und Gemeinden aus Siebenbürgen aufgerufen, am Reformierten Gymnasium Székely Mikó in Sepsiszentgyörgy/Sfântu Gheorghe gegen die Verstaatlichung der Schule zu protestieren. Die frühere kirchliche Schule war 2002 dem Siebenbürgischen Kirchendistrikt der Reformierten Kirche zurückerstattet worden. Im Juni 2012 hat ein Gericht diese Rückgabe annulliert." Hintergrund sind die politischen Auseinandersetzungen in Rumänien. Sfântu Gheorghe oder auch Gergen liegt im sogenannten Seklerland im Herzen Siebenbürgens. Hier gab es in der Vogängerregierung einen ungarisch stämmigen Präfekten, der beim Regierungswechsel durch einen Rumänen ersetzt wurde. Jedoch ist das Gebiet  bis heute ein stabiles und homogenes ungarische Siedlungsgebiete. Durch den Regierungswechsel gab es Veränderungen, die u.a. Fragen der Restitution kirchlichen Eigentums betreffen. "Bis heute ist die Frage der Rückgabe kirchlichen Eigentums  für die reformierten und lutherischen Kirchen ein ungelöstes Problem," sagt ein reformierter Theologe. "In Gergen gab es jetzt die Situation, dass auf der einen Seite das alte reformierte Gymnasium der Kirche wieder weggenommen wurde, auf der anderen Seite wurde im Herzen der Stadt eine große orthodoxe Kirche gebaut," berichtet er und fährt fort: "Das verbessert nicht die Beziehung zwischen Reformierten und Orthodoxen im Land, auch verbessert es nicht das Zusamenleben von Ungarn und Rumänen. Und weiter verschlechtern sich dadurch die Staat-Kirche Beziehungen."
Nun beobachten die Partnerkirchen des GAW in Rumänien mit Sorge die weiteren Entwicklungen.

Hilfe für Christen im Irak

 Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die Unterstützung des GAW dazu beigetragen hat, eine Schule der Assyrischen Kirche des Ostens im Norden Iraks wieder eröffnen zu können. In einem feierlichen Akt wurde das Schuljahr und die Eröffnung der Schule gefeiert. Ganz herzlich danke ich dem GAW für die wertvolle Hilfe. In den kommenden Tage werde ich in den Irak aufbrechen und die Schule besuchen, um mir selbst ein Bild machen zu können," schreibt Erzdiakon Emanuel Youkhana von der Assyrischen Kirche im Osten, der dessen Hilfswerk CAPNI (Christian Aid Program) leitet. 
Zum zweiten Mal konnte das GAW bei der Errichtung einer Schule im Irak helfen. Wir tun das, um den bedrängten Christen in dieser Region zur Seite zu stehen. Im vergangenen Jahrzehnt kam es zu großen Abwanderungen und Vertreibungen der Christen in der Region. Im Norden Iraks haben die alt eingesessenen Christen eine Art Zufluchtsregion gefunden. Hier soll durch Infrastrukturhilfe den Christen eine Lebensgrundlage gegeben werden. Das ist notwendig, denn inzwischen fliehen Christen aus Syrien vor der Gewalt in den Norden Iraks.
Gemeinsam mit der Bayrischen Landeskirche wird die Unterstützung des GAW koordiniert und sinnvoll eingesetzt.
Im derzeitigen Projektkatalog wird für die Sanierung der "Komany Syriac Schule" geworben.

Dienstag, 25. September 2012

"Grenze der Toleranz" - Projekt für das Themenjahr 2013 der Reformationsdekade



Blick ins Plenum der VV des GAW
Auf der Vertreterversammlung des GAW wurde ein gutes Projekt durch die Hauptgruppe Sachsen vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit der Landeskirche Sachsen und der Kirche der Böhmischen Brüder vorbereitet wird:
Die alte sächsisch-böhmische, heute deutsch-tschechische Grenze stellt eine jahrhundertelange Konfessionsgrenze in Mitteleuropa dar. Das erzkatholische Habsburgerreich und das Kernland der lutherischen Reformation trafen aneinander.
Jahrhundertelang sind über diese Grenze Glaubensflüchtlinge geflohen und haben auf der anderen Seite Asyl gefunden. 1938 und 1945 – 1947 sind erst Tschechen, dann Deutsche in großer Zahl aus dem Grenzgebiet vertrieben worden. Entvölkerung, Verfall und Devastierung von Ortschaften, Kriminalität waren jahrzehntelange Folgen. Zudem spielt aktuell die Romathematik eine Rolle.
Zugleich war diese Grenze eine der langfristig stabilsten Grenzen des Deutschen Reiches, die nur von 1938 – 1945 mit der Bildung des Reichsgaues Sudetenland durch die NS-Regierung verrückt worden war.
Seit Jahren haben sich Kirchengemeinden mehrerer Konfessionen und beiderseits der Grenze, dazu Einrichtungen wie das Gustav-Adolf-Werk in Sachsen, die Evangelische Akademie Meißen und grenznahe Kirchenbezirke unserer Landeskirche auf den Weg begeben zu gemeinsamen Projekten und Begegnungen: Tagungen, Gottesdiensten, Pilgerwegen, regionalen Kirchentagen u. a.
Entlang dieser Grenze begegnet man in geringen Abständen einer Perlenkette von historischen und aktuellen Zeugnissen von Toleranz und Intoleranz, die Bezüge zur Reformation besitzen. Diese sollen genutzt werden, um das Themenjahr „Reformation und Toleranz“ in dieser Region mit Leben zu füllen.
Sowohl die Sächsische Landeskirche mit den Kirchenbezirken auf beiden Grenzseiten sind um Mithilfe angefragt worden und sollen sich im Zeitraum Mai-September 2013 an Veranstaltungen, Gottesdiensten etc. beteiligen. Dafür soll ein Veranstaltungskalender erstellt werden.
Bei der Partnerkirche der Böhmischen Brüder ist das Projekt auf positive Resonanz gestoßen. Die Gemeinden in der Grenzregion wurden angeschrieben. Zudem wird ein tschechischer Text vorbereitet, der auf die Thematik verweist.

Montag, 24. September 2012

Vertreterversammlung des GAW 2012

Vor dem Eröffnungsgottesdienst
Mit einem feierlichen Gottesdienst hat am 23. September die Vertreterversammlung des GAW in Detmold begonnen. Landessuperintendent Dr. Dutzmann würdigte in seiner Predigt das Engagement des GAW für die Partner in der weltweiten Diaspora. Danach lud er zu einem feierlichen Empfang der Landeskirche und präsentierte auf kurzweilige Weise die Landeskirche Lippe-Detmold.
Am 24. September begann die Arbeitssitzung, in der zunächst die Jahresberichte des Vorstandes und der Frauenarbeit des GAW präsentiert und in einer Aussprache darauf intensiv eingegangen wurde. Thematisch bot die Podiumsdiskussion mit Militärgeneraldekan Heimer zur Themenstellung "Militärseelsorge und Diaspora" einen guten Blick in das gesellschaftliche Engagement zweier Diasporakirchen.

Freitag, 21. September 2012

Diaspora und Militärseelsorge


Militärseelsorger Aleksander Ernisa ausSlowenien
"Diaspora und Militärseelsorge" – so lautet der inhaltliche Impuls für die diesjährige Vertreterversammlung in Horn-Bad Meinberg (Lippische Landeskirche) vom 23.-25. September. Da stellt sich die vordergründige Frage, wie das zueinander passt? Warum bringen sich Kirchen - und eben auch kleine Diaspoarkirchen - in der Militärseelsorge ein? Wie steht es in diesem Kontext um das Friedenszeugnis der Kirchen? Diese Frage muss sich jede Kirche stellen, egal wie groß.Spannend wird es sein, die Beiträge der beiden Miltärseelsorger aus Slowenien und Tschechien zu hören, in denen die evangelischen Kirchen eine sehr kleine Minderheit sind. Militärgeneraldekan Heimer aus dem Kirchenamt der Militärseelsorge wird ein einführendes Referat halten, um dann sich in einer Podiumsdiskussion den Fragen nach dem Staat-Kirche-Verhältnis und nach dem Friedenszeugnis zu stellen. Und er wird auch von den vielfältigen Beziehungen mit den Militärseelsorgern aus unseren GAW-Partnerkirchen berichten können. In diesem Kontext verspricht dieser inhaltliche Themenschwerpunkt der diesjährigen Vertreterversammlung einen spannenden Impuls zu geben.

Donnerstag, 20. September 2012

Lutherisch und polnisch - Juliusz Bursche (1862-1942)

Bischof Juliusz Bursche (aus: wikipedia)
"Über ein halbes Jahrhundert, von 1888-1942, war Juliusz Bursche Pfarrer an der Warschauer Trinitatiskirche und fast 40 Jahre (1905-1942) Generalsuperintendent der polnischen Ev. Kirche A.B. Es ging ihm um die polnische Identität des Luthertums in seiner Heimat. Wie kein anderer prägte er den polnischen Protestantismus im 20. Jahrhundert." (Fr. Borggrefe, "Protestanten in Polen") 
Vom Zaren Nikolaus II. wurde er zum Generalsuperintendenten ernannt. An den Verhandlungen zum Versailler Vertrag nahm er auf polnischer Seite teil. Er schaffte es 1921 eine ev.-theol. Fakultät in Warschau ins Leben zu rufen. 1937 wurde er er zum Bischof der Kirche gewählt. Er verurteilte scharf den Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen. Die Sicherheitspolizei verhaftete ihn 1940 und brachte ihn ins KZ Sachsenhausen. Im Jahr 1942 starb er schließlich im Berliner Polizeikrankenhaus.
"Die Beurteilung seiner Lebensleistung schwankt bis in die Gegenwart hinein und ist ein Paradigma für die Kennzeichnung von Nationalismus und verschieden begründeten Vorurteilen zw. Polen und Deutschen. B. ging von der Erkenntnis aus, dass eine ev. Kirche in Polen nur lebensfähig sei, wenn sie sprachlich, kulturell, polit. dem jungen Staat zugeordnet würde und blieb. So war der Konflikt mit dt. kirchlichen und staatlichen Stellen vorprogrammiert bis hin zum Vorwurf des Verrats am Deutschtum." (J. Rogge, RGG IV) - Auf evangelisch.de ist jetzt ein Artikel erschienen, der Julius Bursche würdigt:

Dienstag, 18. September 2012

"Es lohnt sich, evangelisch zu sein!" (Paolo Ricca)

Prof. P. Ricca
Prof. Paolo Ricca, emeritierter Professor der Theologischen Fakultät der Waldenser in Rom sagte vor Kurzem vor der Synode in Württemberg: "Wir haben nichts anderes anzubieten als Jesus Christus - mit ihm aber bieten wir alles an." Und er betonte: "Wir Evangelischen sind anders. Wir haben ein anderes Selbstverständnis, ein anderes Verhältnis zu Gott und zur Welt." Das gelte es, immer wieder heraus zu arbeiten und nach aussen zu tragen, damit das ökumenische Gespräch lebendig bleibt."
In der derzeitigen Diskussion, in der vor Kurzem führende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ein stärkeres Zusammenwachsen  und - arbeiten beider großen Konfessionen in Deutschland forderten, ist es wichtig zu zeigen, was "evangelisch" ist. "Das Evangelische ist ein Stück der Antwort auf das was christlich ist, " sagt Ricca. "Und dieser Teil sollte auch alle interessieren, denen das Christentum am Herzen liegt." Gerade auf den Evangelsichen Kirchentagen kann man etwas von der Buntheit und Vielfalt des Evangelischen mitbekommen. Hier hält man Unterschiede aus, weil man sich geeint weiss in Jesus Christus. Auf seine eigene Kirche bezogen sagte er dann noch: "Wir Waldenser sind seit acht Jahrhunderten eine Minderheit. Auch Gott ist eine Minderheit unter den Göttern, Israel eine Minderheit unter den Völkern. Jesus hat nie über Mehrheit oder Minderheit gesprochen. Zwölf waren genug, um die Welt zu evangelisieren, 5.000 nicht zu viele, um ihnen Brot und Fisch zu geben. Entscheidend ist nicht, ob eine Kirche oder Konfession Minderheit oder Mehrheit ist, sondern wie sie eine Minderheit oder Mehrheit ist." Und dann sagte er: "Es lohnt, evangelisch zu sein. Das ist das, was große, wichtige Kirchen von kleinen Kirchen in der Diaspora lernen können."

Freitag, 14. September 2012

Fundraising im GAW

Als Spendenwerk muss sich das GAW immer wieder mit der Frage auseinandersetzen, wie die versprochenen Mittel für die Partnerkirchen eingeworben werden können. Da geht es um Fragen der Werbung, um neue Spender, diese zu binden, Beziehungen zu halten - und damit eben Freunde zu gewinnen, denen die Arbeit des GAW ein Herzensanliegen ist. Auf dem 6. Kirchenfundraisingtag in Dresden gig es u.a. darum. Wir haben die Chance genutzt, von der Zentrale aus die Angebote wahrzunehmen und uns anregen u lassen.
Als GAW sind wir aufgefordert worden, uns mit all den Fragen um das "Fundraising" auseinander zu setzen, zu überlegen, welche Strategien gut zum GAW passen, welche Aktivitäten und Aktionen passen, um von den guten und wichtigen Projekten zu erzählen, die unsere Partner uns ans Herz legen.
Auf der kommenden Tagung der Hauptgruppenvorsitzenden und Geschäftsführer werden wir uns mit diesem Themenbereich auseinandersetzen und hoffentlich spüren, dass wir viele Dinge schon tun, die gute Fundraisingpraxis sind, aber wir werden auch merken, was an Potential noch da ist.


Mittwoch, 12. September 2012

Erinnerung an Helmut Frenz

Am 13. September ist es ein Jahr her, dass Pastor em. Helmut Frenz in der Apostelkirche in Hamburg-Eimsbüttel beerdigt wurde. Es war ein bewegender Gottesdienst damals., den Pastor em. Axel Becker und Pastor Enno Haaks leiteten - beides ehemalige Chile-Pfarrer. Viele Weggefährten nahmen teil. Es waren etliche dabei, denen Helmut Frenz nach dem Militärputsch in Chile das Leben gerettet hatte. In seinem autobiografischen Buch "...und ich weiche nicht zurück" hat er zahlreiche solcher Geschichten erzählt. (Das Buch ist inzwischen vergriffen) 
Am 13. September wird in dem ehemaligen Folterlager "Villa Grimaldi" in Santiago de Chile an Helmut Frenz erinnert. Jetzt befindet sich dort eine Gedenkstätte. Abends wird es einen Gottesdienst in seiner ehemaligen Gemeinde "La Trinidad" geben.
In Chile erinnern Freunde und Weggefährten an Helmut Frenz Einsatz und seinen Einsatz für die Verfolgten der Militärdiktatur in Chile und für seinen Einsatz zum Schutz der Menschenrechte auf zwei Internetseiten:
http://helmutfrenz.jimdo.com/
http://www.facebook.com/PastorHelmutFrenz
Im November wird in der Apostelkirche in HH-Eimsbüttel eine Gedenktafel enthüllt werden, um an Helmut zu erinnern. 

Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa in Florenz


Im kommenden Jahr sind es 40 Jahre, dass mit der „Leuenberger Konkordie“ ein Fundament geschaffen wurde, Kirchengemeinschaft zwischen den lutherischen, reformierten und den aus ihnen hervorgegangenen unierten Kirchen zu ermöglichen. Die Arbeit des Gustav-Adolf-Werkes e.V. (GAW), dem Diasporawerk der EKD, orientiert sich daran. Jetzt treffen sich die protestantischen Kirchen Europas vom 20.-26. September in Florenz zur 7. Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Der Präsident des GAW, Dr. Wilhelm Hüffmeier, ist sowohl als Präsident des GAW als auch als ehemaliger Generalsekretär der GEKE eingeladen. Unter dem Motto „Frei für die Zukunft“ werden in Florenz die Arbeitsfelder für die kommenden Jahre abgesteckt. Schwerpunkte werden dabei die Zukunft der Kirchengemeinschaft und die Pluralität der Religionen in Europa sein. Weitere wichtige Themenbereiche sind das Reformationsjubiläum 2017 und die Ökumene. 106 Kirchen verwirklichen durch ihre Zustimmung zur Leuenberger Konkordie von 1973 die Kirchengemeinschaft der GEKE. Sie vertreten insgesamt rund 50 Millionen Evangelische. Kirchengemeinschaft im Sinne der Konkordie ist durch das gemeinsame Verständnis des Evangeliums möglich. Unterschiede im Bekenntnis und in der Verfassung der Kirchen verlieren ihre kirchentrennende Wirkung. Die Kirchen der GEKE verpflichten sich zu gemeinsamem Zeugnis und Dienst. Die Kirchen feiern gemeinsam Gottesdienst und Abendmahl, Ordination und Ämter werden wechselseitig anerkannt. Ein „Kanzeltausch“, das Predigen eines lutherischen Pfarrers oder einer Pfarrerin von einer reformierten Kanzel und umgekehrt, ist daher nicht nur theoretisch möglich, sondern wird auch laufend praktiziert. Gleiches gilt für die Möglichkeit der Besetzung von Pfarrstellen über Bekenntnis- und Landesgrenzen hinweg. Seit ihrer Gründung arbeitet die Gemeinschaft daran, trotz der bestehenden Unterschiede Annäherung zu schaffen, wo immer dies möglich ist. - „Das Wort von der Freiheit hat für evangelische Kirchen eine zentrale Bedeutung“, sagt Michael Bünker, Generalsekretär der GEKE, am Sitz der Gemeinschaft in Wien. „Auf der Vollversammlung werden sich die europäischen Protestanten fragen: Was bedeutet es, evangelische Kirche in der heutigen Zeit zu sein und vor welchen gemeinsamen und geographisch, kulturell oder gesellschaftlich spezifischen Herausforderungen stehen die protestantischen Kirchen? Was gilt es zu reformieren? Ich erwarte mir dazu von der Vollversammlung intensive Diskussionen und zukunftsweisende Beschlüsse.“

Montag, 10. September 2012

Jahresfest des GAW im Rheinland

Das GAW Rheinland hat gefeiert - und zwar LAUFEND!!! Ja - im wahrsten Sinne des Wortes gab es laufend neue Anregungen aus der Diaspora und wie man von der wichtigen Diasporaverantwortung unserer Kirche ein lebendiges Bild vermitteln kann. In diesem Jahr fand das Jahrestreffen in Wuppertal statt. Von der Mädchen- und Knabenkurrende Wuppertals, Gottesdiensten, Andachten, Musical, Theatervorführung, Vorträgen, Schwebebahnfahrt, Basar, gemeinsamem Essen und Trinken - und einem Spendenlauf zugunsten unserer Partnerkirche aus Slowenien bot die Haptorganisatorin Pfarrerin Slupina-Beck den Teilnehmenden einen bunten Strauss an vielfältgen Eindrücken und Anregungen. Motivierend war das alles. "Das GAW ist ja lebendig," sagte der brasilianische Stipendiat des GAW Rafael Klabunde, der für ein Jahr in Leipzig Theologie studiert. "Es war ein wunderschönes Fest!"
Schöne Eindrücke findet man unter folgenden Links:

http://www.flickr.com/photos/evangelisch-wuppertal/sets/72157631433680846/

http://www.flickr.com/photos/evangelisch-wuppertal/sets/72157631465063892/

http://www.flickr.com/photos/evangelisch-wuppertal/sets/72157631485312818/

In einem alten kleinen Handbüchlein aus dem Jahre 1927 für ein gelungenes GAW-Fest heißt es: "Ein GAW-Fest müsste sich von anderen Festen dadurch unterscheiden: ... durch die Verbindung von Festfeier mit dem Liebeswerk, mit ernster Arbeit und Opferwilligkeit. Kein Fest ohne Festgabe. Kein Fest ohne Arbeitsgemeinschaft, Bereicherung der Diasporakenntnis, Belehrung über die Mittel und Wege der Hilfsarbeit, Anregung zur Nacharbeit und Fortführung des Werkes. Auch GAW-Feste sollen Werbemittel sein, das vergesse man nie!" Das alles konnte man in Wuppertal erleben. Und so hoffen wir im Gesamtwerk, dass hinter den Aktivitäten ein kräftiger Doppelpunkt!

Zerstörung der Orgel in Moskau

Orglempore in Moskau
Bischof Brauer berichtet uns über den schlimmen Einbruch in die lutherische Kirche in Moskau. Im Hintergrund stehen Auseinandersetzungen mit einer Gruppe, die zu dieser Gemeinde gehörte und sich abgespalten hat. Gerichtliche Auseinandersetzungen gab es um die Orgel, deren Nutzungsrechte unklar sind. Die Orgel ist wichtig für die Gemeinde, denn sie sorgt für Einnahmen durch regelmäßige sonntägliche Konzerte. Bischof Brauer hat nun ausführlich berichtet:
Am 4. September 2012 um 17 Uhr 28 gab es einen Einbruch in der Lutherischen St.Petri- und St.Paulikathedrale in Moskau. Man hat die Fusstastatur der alten Orgel der Firma Sauer mit Anwendung mit Gewalt gestohlen. Eine Gruppe unter der Leitung des ehemaligen Gemeindeglieds der Kathedrale Sergej Tarasenko ist in die Kathedrale und zur Orgel eingebrochen.  Um dieses Verbrechen zu begehen musste Michhail Suslow (dieser Mann hat auch früherer verschiedene Aktionen in der Kathedrale organisiert) die Orgelempore hoch zu klettern. (es gibt Videoaufzeichnungend darüber). Die Orgel, die zum historischen Erbe Russlands gehört, funktioniert nicht mehr. Die Kirchenverwaltung hat mehrmals gewarnt, dass die Vandalenaktionen mit einem Schaden für das historische Denkmal möglich sind, weil der rechtliche Status der Orgel nicht bestimmt worden ist. Der aktuelle Beschluss des Schiedsgerichtes, der aufgrund des Befehls der Moskauer Verwaltung am 14. März 1996 gemacht worden ist, gibt Nutzungsrecht beiden Organisationen: der Evangelisch-Lutherischen Kirche des Europäischen Russlands und der autonomen religiösen St.Petri- und St.Pauli Gemeinde in Moskau. Diese Einrichtung wird von Dmitri Lotow geleitet, dem die Kirchensynode seine Ordinationsrechte enthoben hat. Seit dieser Zeit versucht er die luthersiche Gemeinde zu schädigen auf vielfältige Weise. Wir bitten Sie für uns um Gottes Schutz zu beten, wir bitten auch Sie uns zu unterstützen."
Wir prüfen im GAW, wie wir mit dem Martin-Luther-Bund und der EKD gemeinsam der Gemeinde helfen können. Die Gemeinde ist auf eine funktionierende Orgel angewiesen!

Freitag, 7. September 2012

Vandalismus in der lutherischen Kirche in Moskau

Bischof Brauer von der Ev. Lutherischen Kirche im Europäischen Russland (ELKER) berichtet besorgt von einem gewaltsamen Einrbuch in die große moskauer lutherische Kirche. Dabei soll die Orgel beschädigt worden sein. Jeden Sonntag finden Konzerte statt für die die Orgel wichtig ist. Wir werden mit Bischof Brauer Kontakt aufnehmen und berichten, was geschehen ist.

GAW-Jahresfest des Rheinlandes in Wuppertal

In einem Merkbüchlein für GAW-Engagierte aus dem Jahre 1927 unter dem Titel "Deine Mitarbeit am Gustav-Adolf-Werk evangelischer Bruderliebe" findet man gute Anregungen u.a. für die erfolgreiche Durchführung eines Jahresfestes. Dort heißt es: "Soll ein Gustav-Adolf-Fest wirklich ein Fest werden, so muss es selten stattfinden. Die Vorbereitungen eines Festes sind vielfältig und erfordern viel Liebe, Selbstverleugnung und - Zeit. Man wähle den Festort da, wo ein bewährter Festorganisator vorhanden ist." Und diese Organisatorin hat das Rheinland in diesem Jahr in Pastorin Slupina-Beck aus Wuppertal gefunden. Vom 7.-9 September findet dort das Jahresfest des Rheinlandes statt. Unter dem Titel "Laufend Gutes tun..." wird gerade laufend, d.h. joggend, in einem Spendenlauf an des "Glaubens Genossen" in der Evangelischen Kirche A.B. in Slowenien Gutes getan. Drei Vertreter dieser Kirche sind dabei, um ein lebendiges Bild ihrer Kirche zu zeichnen und zum reichlichen Spenden für die Projekte des GAW aus der Frauenarbeit und aus der Konfi-Gabe anzuregen. - Auf dass das Fest gelingen möge! So machen wir uns auch aus Leipzig auf den Weg mit den Stipendiaten Alessandro Catalfamo aus Italien und Rafael Klabunde aus Brasilien.
In dem Merkbüchlein heißt es: "Ein Gustav-Adolf-Fest soll Werbemittel sein, das vergesse man nie." In Wuppertal wird das bestimmt gelingen!

Donnerstag, 6. September 2012

Besuch von der Presbyterianischen Kirche in Kuba


Moderator Daniel Izquierdo
„Wir brauchen sehr viel Hilfe in unserer Kirche auf Kuba,“ berichtet Pastor Daniel Izquierdo Hernández, Moderator der Presbyterianischen Kirche auf Kuba bei seinem Besuch in der Zentrale des Gustav-Adolf-Werkes. In den letzten Jahren konnte das GAW bei zwei Kirchenrenovierungen helfen. Diese Beziehung kam auf Vermittlung des Berliner Missionswerkes zustande. „Die Kirchengebäude sind auf der ganzen Insel in keinem guten Zustand. Man versucht, viel zu tun. Aber der Staat behinderte oft die weitere Entwicklung,“ sagt Cornelia Schattat, Kubareferentin in Berlin. „Wir sind dem GAW dankbar, mit uns zusammen Projekte zu unterstützen. Inzwischen ist wieder einiges möglich auf Kuba.“ Aber – und das bekräftigt Daniel Izquierdo: „In Kuba sehnt man sich nach einer weiteren Öffnung des Staates. Das Vertrauen in das kommunistische System ist nicht groß.“
Die Kirche hat eine lange Tradition auf dem Inselstaat. Nach der Unabhängigkeit Kubas von Spanien (Ende des 19. Jahrhunderts) entwickelten sich Kontakte und Handel mit den USA. Dort lernten Kubaner protestantische Kirchen kennen und luden Missionare nach Kuba ein, die zuerst in den bürgerlichen und intellektuellen Kreisen Gehör fanden, die dann auch Gemeinden und besonders Schulen gründeten. So entstand die Presbyterianisch-Reformierte Kirche in Kuba (IPRC), die bis Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts ein Teil der Presbyterianischen Kirche in des USA war. Nach der massiven Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und Kuba ab 1960 wurde die Kirche 1967 selbständig. Heute hat sie etwa 12.000 getaufte Gemeindeglieder, wovon ca. 4.000 aktiv sind, in 49 Gemeinden. 22 Pastoren betreuen die Gemeinden. „Hier haben wir viele Sorgen, denn in den letzten Jahren haben 8 Pastoren ihre Gemeinden verlassen und sind ins Ausland gegangen, um bessere Lebensbedingungen zu haben,“ sagt Daniel Izquierdo. Mit Hilfe eines verstärkten Laienengagements wird versucht, die Gemeinden gut zu versorgen. Das diakonische Engagement ist begrenzt möglich – überall da, wo der Staat keinen Alleinvertretungsanspruch erhebt. Ein Waschsalon, Gemüsegärten und „Essen auf Rädern“ sind dafür Beispiele. Damit werden die Gemeindemitglieder und Nachbarn in dem von Mangel geprägten kubanischen Alltag.
Der Vorstand des GAW hat vor Kurzem intensiv über die Möglichkeit einer Ausweitung des Engagements diskutiert. Präsident Dr. Hüffmeier erklärte: „Wir dürfen unsere Augen nicht vor neuen Herausforderungen verschließen. Kuba könnte ein Beispiel sein. Mit kleinen Projektförderungen, wie wir es in den vergangenen beiden Jahren getan haben, sollten wir Erfahrungen mit dieser Kirche sammeln.“

Neue GAW-Stipendiaten sind da

Die neuen Stipendiaten des GAW sind da! In den letzten Tagen sind sie aus ihren Studienorten in Leipzig angekommen. Die Studierenden kommen aus Brasilien, Kolumbien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Rumänien und Italien. 
Mit einer Andacht, eine Vorstellungsrunde mit allen Mitarbeitenden und Klärung organisatorischer Fragen begann der erste Tag im GAW. In der kommenden Woche beginnt ein vierwöchiger Sprachkurs, der an den bestehenden Kenntnissen ansetzt. Überrascht waren all, dass gerade die Deutschkenntnisse unserer Stipendiaten gut waren.
Wir freuen uns auf diesen neuen Kurs, der von einer neuen Stipendiatenbetreuerin begleitet wird, Frau Scheidthauer. Und wir hoffen, dass es zahlreiche gute Begegnungen mit den Hauptgruppengeben wir. - Pfarrer Enno Haaks

Mittwoch, 5. September 2012

Walter Altmann berichtet dem Zentralausschuss des ÖRK

Walter Altmann war der Kirchenpräsident der Luthersichen Kirche Brasiliens bis Oktober 2010. Er hatte sich über Jahre für die ökumensiche Bewegung eingesetzt und tut es weiterhin im ÖRK. Auf der Seite des Ökumensichen Rates der Kirchen findet man folgenden Bericht: "Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) kann „auch heute noch prophetisch“ wirken – und tut dies auch, sagte Pastor Dr. Walter Altmann, Vorsitzender des ÖRK-Zentralausschusses in seinen Betrachtungen über Höhen und Tiefen der ökumenischen Bewegung und die Identität des ÖRK. In einer Sitzung des Zentralausschusses am 29. August sprach Altmann über das „Segeln“ der ökumenischen Bewegung, die traditionell als Boot dargestellt wird, und ihre weitere Reise hin zu Wandel und der Überwindung von Ungerechtigkeiten...." Mehr unter:

Friedensgespräche in Kolumbien

Aus den Informationen des Luthersichen Weltbundes: "Der Lutherische Weltbund (LWB) begrüsst die Ankündigung von Friedensgesprächen in Kolumbien und drängt darauf, dass der Dialog Grundsätze für einen gerechten und nachhaltigen Frieden berücksichtigt. In einer heute veröffentlichten Erklärung äussert LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge angesichts der Tatsache, dass die kolumbianische Regierung und die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) im Begriff sind, Friedensgespräche aufzunehmen, Dankbarkeit und Hoffnung...." mehr unter: 

Montag, 3. September 2012

Kirchengemeinden brauchen Räume!

Auferstehungskirche in Niederorschel
"Ohne den Kirchbau, den das Gustav-Adolf-Werk unterstützt hat, gäbe es keine evangelische Gemeinde mehr in Niederorschel im Obereichsfeld," erzählt Pfarrer Dr. Rymatzki, der für diese evangelische Diasporagemeinde verantwortlich ist. Nach dem 2. Weltkrieg wuchs die Bevölkerungszahl in dem Ort von 2.200 Bewohnern auf 3.200. Das ursprünglich fast rein katholische Dorf bekam viele evangelische Mitbewohner. Die Anfänge waren schwierig. Die Flüchtlinge mussten versorgt und untergebracht werden. Dann stand die Frage nach einem eigenen Gottesdienstraum an. Durch eine glückliche Fügung bekam die nun entstandene evangelische Gemeinde einen ehemaligen Tanzsaal zugesprochen, der in viel Eigenleistung und insbesonderer durch die Hilfe des Gustav-Adolf-Werkes zu einer Kirche umgebaut wurde. Der 60. Geburtstag konnte in diesem Jahr gefeiert werden. Dankbar hat die Gemeinde zurückgeschaut und dabei insbesondere die Hilfe des GAW gewürdigt.
"Der Kirchbau hat die Gemeindegestärkt und letztlich zusammengehalten," ist sich der Pfarrer sicher. denn er kennt aus seinem Umkreis andere Orte, in denen eine kleine evangelische Minderheit lebt, die aber keinen eigenen Kirchraum haben. "In diesen Dörfern werden dadurch die Evangelischen weniger. Sie werden dann durch Heirat z.B. irgendwann katholisch oder gehören keiner Kirche mehr an," berichtet er aus seiner Erfahrung.
An dieser Geschichte wird deutlich, wie wichtig die Hilfe des GAW ist. Kirchräume halten zusammen, stärken und sind Träger auch von missionarischer Arbeit der Diasporapartner. Nur wer sichtbar ist, der kann auch nach aussen wirken!

Samstag, 1. September 2012

Verfolgte Christen - Zur Situation in Syrien

Der Vorsitzende der Evangelischen Mittelostkommission (EMOK), Johannes Friedrich, setzt sich für bedrängte syrische Christen ein, will sie aber nicht zur Auswanderung auffordern. "Wir werden sicher nicht explizit dazu aufrufen, dass syrische Christen nach Deutschland kommen", sagte Friedrich, der auch Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, in einem Interview des Frankfurter Magazins "Welt-Sichten" (Septemberausgabe). "Das wäre unsolidarisch gegenüber den Kirchen vor Ort."
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