Mittwoch, 30. Oktober 2013

Vera Gast-Kellert wird 70!!!

Vera Gast-Kellert
162 Jahre gibt es die GAW-Frauenarbeit. 22 Jahre davon leitet Vera Gast-Kellert die Arbeitsgemeinschaft der Frauenarbeit. Heute wird sie 70 Jahre alt. Das gesamte GAW hat ihr sehr zu danken! Mit ihrem umfangreichen Wissen, mit ihren unendlich vielen Beziehungen in die weltweite evangelische Diaspora von Brasilien über Spanien, Italien über Polen bis hin in die Weiten Rußlands hat sie sich unermüdlich für die evangelische Diaspora eingesetzt und ihre Erfahrungen in die Arbeit des Gesamtwerkes eingebracht. Insbesondere das Jahresprojekt der Frauenarbeit hat sie jedes Jahr akribisch vorbereitet und den Frauen- und Hauptgruppen einen großen Schatz an Geschichten aus der Diaspora vermittelt. Unermüdlich hat sie neue Impulse gesetzt.
Selbst hat sie in einem ausführlichen Interview im GA-Blatt 2/2011 der Frauenarbeit zum 160. Geburtstag gesagt: "ich würde der Frauenarbeit den kanon singen: "Viel Glück und viel Segen... und Frohsinn sei auch mit dabei." Das wünsche ich uns am meisten: Freude an all den Beziehungen und an der großartigen Möglichkeit, die Welt ein wenig mitzugestalten - aus dem Glauben an Jesus Christus!
Das wünscht das gesamte GAW Vera Gast-Kellert heute ganz besonders! Alles Gute und Gottes Segen! - Enno Haaks

Dienstag, 29. Oktober 2013

Nothilfe für Syrien mit Hilfe des GAW


Hilfstransport zu den Flüchtlingen
Ein dramatischer Brief erreichte uns über das Evangelische Missionswerk (EMW) aus Syrien aus der Gegend südlich von Homs:
"Seit dem Beginn des Bürgerkrieges in Syrien sind die kleinen Städte Saddad und Haffar Dorf Orte der Zuflucht für 4.500 Familie geworden, die aus historisch christlichen Dörfern vertrieben wurden. Jahrzehntelang lebten sie in Frieden mit ihren muslimischen Nachbarn. Das zeigte sich jetzt auch wieder, als die vielen Flüchtlinge kamen. Am Morgen des 21. Oktober 2013 nahm die Situation aber eine dramatische Wende zum Schlechteren. Ab etwa 6 Uhr drangen etwa sechzig bewaffnete Fahrzeuge in Saddad ein. Die Milizionäre bahnten und schossen sich ihren Weg durch die Straßen. Sie riefen laut "Allah Akbar". Der Frieden war zu Ende. Angst erfüllte alle – besonders die Christen. Die bewaffneten Gruppen begannen Stellungen auszuheben und Scharfschützennester anzulegen. Und sie begannen, die Bevölkerung zu drangsalieren. Die Situation verschärfte sich immer mehr. Die Milizionäre sind Mitglieder der Nursa Front, die zu Al -Qaida gehören. Es wird vermutet , dass sie mit Haffar und Saddad Ausgangspunkte für Angriffe auf einen nahe gelegenen Militärstützpunkt nutzen wollen. Es wurden schon einige Bewohner getötet. Mörsergranaten werden abgeschossen. Deshalb ist es unmöglich nach den Vermissten zu suchen. Als ich mit meinem Bruder sprach, konnte ich weinende Kinder in Angst hören. Ich konnte Kampflärm hören. Warum ist es so, dass Kinder Opfer eines solchen schmutzigen Krieg sein müssen! Ich hoffe und bete zu Gott, dass die Terroristen sich schnell zurückziehen aus der Gegend. Ihre Verwendung von unschuldigen Zivilisten als Deckung für ihre militärischen Aktionen ist schrecklich!"
Für die Flüchtlinge, die hauptsächlich aus dem sog. "christlichen Tal" in Syrien kommen, soll jetzt durch Koordination des EMW zwischen der Badischen, der Rheinischen Landeskirche und dem GAW eine Winternothilfe ermöglicht werden. Dabei geht es um Decken, Kleidung und die Beschaffung von Nahrungsmitteln. Unsere evangelisch-christliche Partnerorganisation FMECC mit Sitz in Beirut wird diese Hilfe koordinieren. Helfen auch Sie mit!

Montag, 28. Oktober 2013

Zur Zukunft der AGDE

Im Gespräch mit Bischof Dr. Bünker
Vom 22.-24. Oktober trafen sich in dem Freizeitheim AGAPE der Evangelischen Kirche A.B. der Slowakei in Svätý Jurin der Nähe Bratislavas Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Diasporawerke in Europa (AGDE) mit dem Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) Bischof Dr. Michael Bünker. Nachdem vor drei Jahren die Geschäftsführung der AGDE in die GEKE integriert wurde und nicht mehr vom GAW geleistet wird, muss jetzt evaluiert werden, inwiefern die GEKE weiterhin diese Arbeitsgemeinschaft nutzen will für eine Stärkung ihres Dienstcharakters. Bisher hatte die GEKE keine eigene Projektarbeit entwickeln können stellvertretend für ihre über 100 Mitgliedskirchen. Ob sie das in Zukunft tun will, muss der Rat der GEKE im kommenden Jahr entscheiden. Zu wünschen wäre, dass stellvertretend Projekte im Nahen Osten von protestantischen Partnerkirchen gefördert werden. Die Abwicklung dieser Projektarbeit könnte durch das GAW erfolgen, so dass kein erhöhter Personalaufwand nötig wäre. Zu wünschen wäre, dass sich alle Mitgliedskirchen für solche exemplarischen Projekte verantwortlich fühlen. Das GAW möchte damit auch die GEKE stärken.

Freitag, 25. Oktober 2013

Presbyterianische Kirche auf Kuba wird Partnerkirche des GAW

Das Berliner Missionswerk berichtet über die Entscheidung der Vertreterversammlung des GAW vom September 2013, die Presbyterianische Kirche für zunächst drei Jahre als Partnerkirche des GAW in den Projektkatalog aufzunehmen. Lesen Sie hier!

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Der Generalunterstützungsverein in der Slowakei

Im Gespräch mit Lubomir Turcan
Motiviert durch das Gustav-Adolf-Werk wurde auch in der lutherischen Kirche in der Slowakei, der Evangelischen Kirche A.B., ein Verein zur "Generalunterstützung der Ev. Kirche A.B. in der Slowakei" gegründet. Vorsitzender ist mag. Lubomir Turcan, der diese Aufgabe von Liptovský Mikuláš in der Mittleren Slowakei wahrnimmt. Hier war in der ersten Republik nach dem 1. Weltkrieg der Bischofssitz der Kirche, denn hier war die Kernregion der evangelischen Christen. Heute befindet sich hier der für die Kirche so wichtige Verlag, den Lubomir Turcan als Geschäftsführer leitet.
Der Generlaunterstützungsverein ruft im Namen der Kirche zwei Mal im Jahr am 1. Fastensonntag und am 1. Advent zu Kollekten für hilfsbedürftige Gemeinden auf. Mit den ca. 19.000 Euro, die dabei regelmäßig gesammelt werden, können zwei Bauvorhaben gefördert und einige Einzelunterstützungen gewährt werden. Eine besondere Bedeutung bekommt der Verein durch einen Fonds, den das GAW vor 20 Jahren begründet hat. Hier haben Gemeinden die Chance, Kredite zu günstigen Konditionen zu bekommen. "Die Rückzahlquote liegt bei 100 %", sagt Lubomir stolz. Der Zinssatz liegt in der Regel in der Höhe der Inflationsrate. Hier hat das GAW segensreich gewirkt, dass diese Möglichkeit für Gemeinden gegeben ist.

Hilfe für eine Landgemeinde in der Slowakei


Gespräch in der Sakristei in Sasinkovo
Sasinkovo ist eine kleine Landgemeinde mit ca. 250 Gemeindemitgliedern. Es gehört zu Hlohovec und wird von Pfarrerin Dana Chavanová und ihrem Mann betreut. Seit 24 Jahren begleiten sie diese kleine Gemeinde. Nach der Wende haben sie viel Energie darauf verwendet, die Kirchgebäude zu sanieren. Die kleine Kirche in Sasinkovo ist inzwischen ein Schmuckstück geworden auch dank der Hilfe des GAW. Denn damit konnte eine neue Sakristei angebaut werden, die gleichzeitig als Kinder-, Jugend- und Konfirmandenraum dient. Auch Bibelstunden finden hier statt. Die Gemeinde hat nun einen schönen Raum dazubekommen, der direkt mit der Kirche verbunden ist. 
Vor einigen Jahren gab es hier noch eine gut funktionierende Jugendgruppe. Sie haben öfter jugendgemäße Gottesdienste gefeiert. Mit der traditionelle Liturgie der lutherischen Kirche in der Slowakei hatte das nicht viel zu tun. Es war freier mit viel modernen Kirchenliedern und freien Gebeten. „Das gibt es so nicht mehr,“ sagt die Pfarrerin. „Und zusätzlich gab es intensive Diskussionen in der Gemeinde um diese Art der Gottesdienste. Leider sind dadurch einige zu Pfingstgemeinden gegangen.“ Damit benennt sie ein Thema, mit dem sich die Kirche beschäftigt und für die es so wohl noch keine Lösung gibt: Wie können jugendgemäße Gottesdienste, die anziehend, werbend und missionarisch wirken können, entwickelt werden, ohne dass man den reichen Schatz der Tradition aufgibt?

Dienstag, 22. Oktober 2013

Dachsanierung in Brezno durch das GAW

"Bei uns in Brezno gehen die Menschen eher weg, weil es hier nicht genügend Arbeit gibt," erzählt Pfarrer Vladimir Mako. "Die Region hier ist nicht reich. Es gibt etliche Gemeindemitglieder, die keinen Beitrag zahlen können. Die Meisten zahlen in der Regel um die 4 Euro jährlich." Das ist nicht viel... - dennoch kommt Geld dann zusammen, wenn es um besondere Bauvorhaben geht, wie den Erhalt der alten lutherischen Kirche. Sie wurde 1787 als Toleranzkirche erbaut. 1904 kam der Turm schließlich dazu. Ab 2008 hat die Gemeinde begonnen, die Kirche von Grund auf zu sanieren. Es begann mit dem Turm, den Glocken, dem Dach und den Fenstern. "In der kommunistischen zeit war nichts möglich!" sagt Vladimir. 125.000 Euro wurden schon verbaut. Dabei kamen 17.000 Euro vom GAW (PK 2011). "Das war für uns eine große Motivation!" Im kommenden Jahr wird ein Kredit abgezahlt sein. dann beginnt der nächste Bauabschnitt.
Die Kirche bietet Platz für 1200 Menschen. "Drei Mal im Jahr ist sie voll - an Karfreitag, Ostern und Weihnachten. Ansonsten kommen jeden Sonntag mindestens 100 Gemeindemitglieder," berichtet der Pfarrer. Die Orgel ist ein besonderes Schmuckstück. Sie ist die zweitgrößte Orgel innerhalb der lutherischen Kirche.

Montag, 21. Oktober 2013

Die Holzkirche in Hronsek

"Ohne das GAW wäre unsere Kirche wohl nicht UNESCO-Weltkulturerbe geworden," sagt die Pfarrerin der lutherischen Kirche von Hronsek. Das geschah im Juli 2008. Das GAW war - muss man ehrlich sagen - einer von mehreren Spendern zum Erhalt dieser einmaligen Holzkirche. Dazu muss man aus der Geschichte folgendes wissen:
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts waren 90% der Slowaken evangelisch. Die Gegenreformation, die besonders hart in den habsburgischen Ländern durchgeführt wurde, änderte dies radikal. Mit Gewalt wurde die Bevölkerung gezwungen, zum katholischen Glauben zu konvertieren. Jedoch im Jahre 1681 wurde Kaiser Leopold I. gezwungen, den Evangelischen Zugeständnisse zu machen. Die Bedingungen waren: 1. Die Kirche muss außerhalb der Ortschaft stehen. 2. Sie musste vollkommen aus Holz sein. 3. Sie durfte keinen Turm haben. 4. Sie musste in einem Jahr errichtet werden. 5. Sie durfte keinen direkten Zugang von der Strasse haben.
In Hronsek hat man jedoch erst am 23. Oktober 1723 mit dem Bau begonnen. Am Reformationstag 1724 wurde sie geweiht. Das Kirchenschiff hat die Form eines Kreuzes. 1100 Sitzplätze gibt es. Zudem ist die Kirche reich ausgeschmückt. 
Die Kirche ist ein Juwel! Sonntags kommen in der regeln zwischen 50 und 100 Gottesdienstbesucher. Und natürlich zieht sie zahlreiche Touristen an. Gut, dass das GAW hier geholfen hat, Geschichte lebendig zu erhalten! - Enno Haaks

Auch am Anfang eines Kirchbaus steht der Glaube!

"Als der katholische Bischof anfangs mitbekam, dass wir eine Kirche bauen wollen, da hat er versucht es zu verhindern. Aber 2007 konnten wir die Grundsteinlegung unseres Kirchenneubaus feiern," erzählt Bretislau Voldan, Vorsitzender des Bauauschusses der lutherischen Gemeinde in Žiar nad Hronom. "Zum Reformationsjubiläum 2017 soll die Kirche fertig sein." Das glaubt man sofort, wenn man ihm zuhört. "Das alles geht nur, wenn am Anfang der Glaube steht," fährt Bretislau fort. "Wir wollen im kommenden Jahr den Boden fertigstellen und die Wände außen und innen verputzen. Stück für Stück!" Im Projektkatalog 2012 hat das GAW insgesamt 16.000 Euro gesammelt, um dieses Vorhaben zu unterstützen. Und es ist gut angelegtes Geld! Denn in Žiar nad Hronom leben mindestens 500 evangelische Christen. "Zur Zeit sind nur 130 Mitglieder aktiv. Unsere Gottesdienste feiern wir im gegenüberliegenden Gymnasium. Platz haben dort nicht alle. Deshalb ist der Kirchbau notwendig. Und," fährt Bretislau fort, "dann kommen mit Sicherheit auch die anderen. Sie wollen eine richtige Kirche haben!"
Žiar nad Hronom in der Mittelslowakei ist erst Anfang der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts als Stadt schnell gewachsen, als hier ein Aluminiumwerk entstand. So kamen auch zahlreiche evangelische Christen. Das machte eine Gemeindegründung notwendig. Und jetzt ist der Kirchbau dran. Dabei plant die Gemeinde gut die einzelnen Bauabschnitte, um sich finanzielle nicht zu übernehmen.
Das Kreuz auf dem Kirchturm ist schon gut zu erkennen. Es ist - wie soll es anders sein - aus Aluminium. - Enno Haaks

Projektbesuche in der Slowakei

In dieser Woche treffen sich in der Nähe Bratislavas (Slowakei) verschiedene Vertreter der sog. AGDE (Arbeitsgemeinschaft der Diasporawerke in Europa). Nachdem diese lose Interessengruppierung durch das GAW initiiert wurde, ist es seit wenigen Jahren in die Strukturen der GEKE (Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa) eingebunden. Ob das so weitergehen kann und ob die GEKE ausreichend Kapazitäten hat, um das so weiterführen zu können, das wird Thema der Tagung sein. Um eine der beiden GAW-Partnerkirchen, die Evangelische Kirche A.B. in der Slowakei näher kennen zu lernen und GAW-Projekte zu besuchen, bin ich ein paar Tage früher in die Slowakei gefahren. Begleitet werde ich durch den ehemaligen GAW-Stipendiaten Samuel Miško, der seit kurzem für die deutschsprachigen Auslandskontakte der Kirche zuständig ist. -
Unter den Einwohnern der Slowakei sind 85,8 % Slowaken, 8,5 % sind Ungarn, 1,7 % Roma. Nur ein geringer Prozentsatz sind tschechischer, russischer, ukrainischer und deutscher Herkunft (1,1 %). Amtssprache ist slowakisch. 62 % der Bevölkerung gehören zur Römisch-Katholischen Kirche, 6 % sind Lutheraner und 1,8 % sind Reformierte, 3,8 % gehören zur Griechisch-Katholischen Kirche und 0,9 % zur Orthodoxen Kirche. Insgesamt gibt es in der Slowakei 18 staatlich anerkannte Kirchen und Religionsgemeinschaften. Die Kirchenzugehörigkeit hat insgesamt in den vergangenen 10 Jahren abgenommen. Trotzdem ist die verbundenheit zu den Kirchen wesentlich stärker als in Tschechien.

Samstag, 19. Oktober 2013

Zur Situation der Kirchen in Europa

Gespräch in den Räumen der Nikolaikirche Leipzig
"Die eigentliche Herausforderung der Kirchen ist eine spirituell-geistliche", sagt Landesbischof Jochen Bohl von der sächsichen Landeskirche im Gespräch "Zur Situation der Kirchen in Europa" mit evangelischen, anglikanischen, katholischen und orthodoxen Kirchenvertretern. Alle Kirchenvertreter, die im Rahmen der 200-Jahrfeier des Erinnerns an die Völkerschlacht von Leipzig versammelt waren, u.a. Bischof Bünker (Österreich), Bischof Brauer (Rußland) und Pastor Reinhard Wild (Frankreich) als Vertreter der GAW-Partnerkirchen, konnten dem zustimmen. Bischof Bünker, zudem als Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), ergänzte dies durch die missionarische Herausforderung, in der sich alle evangelischen Diasporakirchen befinden. "Wir müssen nach außen zeigen, dass die frohe Botschaft, die wir auf evangelische Weise verkündigen, wirklich eine frohe Botschaft ist." Und Bischof Bohl fügte hinzu: "Deshalb sei es notwendig auf fröhliche Weise davon Zeugnis zu geben. Aber", so Bohl weiter, "zentral ist die Frage, wie wir diese Botschaft weitersagen. Und ob wir wirklich schon verstanden haben, was es heißt in einer säkularen Welt von Gott zu reden." Und er endete: "Ich glaube, dass wir hier alle gemeinsam, ob evangelisch, katholisch oder orthodox dabei noch ganz am Anfang stehen."
Bischof Brauer aus Moskau unterstützte das und ergänzte dies, indem er von seiner lutherischen Kirche im europäischen Rußland erzählte, die sich immer wieder mit ihrer Identität innerhalb der russischen Gesellschaft beschäftigen muss. "Wer sind wir als Minderheitskirche? Exportschlager aus dem Ausland? Verbunden mit einer bestimmten kulturellen Prägung? Und was sind wir in Rußland als Teil der großen ökumenischen Familie? Und zugleich wollen wir uns in die Gesellschaft einbringen bei all den Problemen, die wir als kleine Minderheitskirche haben."

Freitag, 18. Oktober 2013

Gebet für den Frieden unter den Völkern

Bischof Brauer beim Gebet, rechts Bischof Bünker
Über 120.000 Opfer hat vor genau 200 Jahren die Völkerschlacht zu Leipzig gefordert. Russen, Schweden, Polen, Österreicher, Preußen, Sachsen, Franzosen und viele andere lieferten sich eine erbitterte Schlacht, die noch nicht das Ende des Krieges gegen Napoleon bedeutet. 100 Jahre später wurde eine russisch-orthodoxe Gedächtniskirche in Leipzig eingeweiht und gleichzeitig das sog. Völkerschlachtdenkmal, das ganz im Sinne des deutschen Kaiserreiches eine Glorifizierung der Heldentaten vorsah. An diese Tradition knüpften die Nazis an, während in der Zeit der DDR das Völkerschlachtdenkmal zum Symbol der deutsch-russischen Waffenbrüderschaft umgedeutet wurde. Es ist nicht leicht mit diesem Denkmal.
Am Fuße des Denkmals fand ein Friedensgebet mit kirchlichen Vertretern aus den beteiligten Nationen statt. Es wurde ein Tag der Begegnung. Bischof Dietrich Brauer aus Moskau, Bischof Michael Bünker aus Wien und der ehemalige Straßburger Bischof Reinhard Wild nahmen teil.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Erinnerung an die Völkerschlacht in Leipzig

Am 17. und 18. Oktober finden in Leipzig zahlreiche Veranstaltungen rund um das Erinnern an die vor 200 Jahren in und um Leipzig stattgefundene "Völkerschlacht" statt. Begonnen wird das Erinnern in der Krypta der orthodoxen Gedächtniskirche. Erster Höhepunkt wird ein Friedensgebet am Völkerschlachtdenkmal sein unter Beteiligung von Bischof Bünker (Österreich), Bischof Brauer (Rußland) und dem emeritierten Bischof aus Straßburg Reinhard Wild - alles Vertreter der Partnerkirchen des GAW. Zur Zeit sind sie Gäste im Haus des GAW. Das bietet die Chance zu zahlreichen Hintergrundgesprächen.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Gottesdienste zum Reformationstag und zum Martinstag

Sankt Martin und die Mantelteilung
"Was macht ihr, wenn ihr nicht genügend Spendeneinnahmen habt?" fragte ich einmal einen Pfingstler in Santiago de Chile, um zu verstehen, wie sie Projekte ihrer Gemeindearbeit finanzieren. "Wenn wir Probleme haben, dann feiern wir eben mehr Gottesdienste!" antwortete er mir. In der Tat habe ich erlebt, wie an mehreren Tagen in der Woche Pfingstgemeinden zusammenkamen. Und natürlich wurde in jedem Gottesdienst eine Kollekte gesammelt. 
Von Kollekten lebt u.a. auch das GAW. um damit "weltweit Gemeinden (zu) helfen". Dazu bieten wir immer mal wieder verschiedene Gottesdienstentwürfe an: 
Am 31. Oktober gibt es Predigtgedanken zum Predigttext von Bischof Hein mit einem vorgeschlagenen Fürbittgebet und Kollektenempfehlungen.
Für den Martinstag am 11. November wird ein in einer Andacht ein Martinsanspiel eingebunden mit einer "Prozession" mit Pferd und Martinsliedersingen. Und natürlich gehört zu dieser wunderbaren Legende der Mantelteilung eine Kollekte, die genau das Teilen in die heutige Zeit transportiert. Auch hier wird eine Kollektenempfehlung angeboten. 
Schauen Sie mal rein unter www.gustav-adolf-werk.de und sammeln Sie an den vorgeschlagenen Tagen für die wichtige Arbeit des GAW!

Dienstag, 15. Oktober 2013

Einwanderer in Chile und die IELCH

"Am Dienst der Hoffnung" - Plakat der IELCH
"In Chile gibt es einen hohen Anteil ausländischer Einwanderer," berichtete Luis Alvarez, Kirchenpräsident der Iglesia Ev. Luterana en Chile (IELCH) bei seinem Besuch in Leipzig. "Deshalb hat jetzt einer unserer Pastoren, der eine Halbtagsstelle hat, eine pastoral-diakonische Arbeit im Stadtzentrum Santiagos für die Einwanderer aus dem benachbarten Ausland begonnen."
Vor Kurzem wurde durch das Statistische Institut bekanntegegeben, dass offiziell fast 104.000 Peruaner in Chile registriert seien. In den Jahren zwischen 1990 und 2009 haben mehr als 2 Millionen Peruaner ihre Heimat verlassen, um Arbeit zu finden, speziell in Chile, Bolivien und den USA. Mit ihren Einkünften haben sie beigetragen zum Bruttoszialprodukt in ihrem Land.
Luis Alvarez bestreitet, dass es so wenig Perunarer seien. "Es wird geschätzt, dass mindestens 300.000 Peruaner allein in Santiago leben, wovon die meisten sich illegal im Land aufhalten," sagt er. "Oft leben sie unter menschenunwürdigen Bedingungen. Auf den Baustellen werden sie ausgenutzt. Es gibt sklavenähnliche Bedingungen für einige." Dass Chile ein bevorzugtes Land für das Nachbarland ist liegt auch an den guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der relativen Sicherheit und der Stabilität im Land. "Uns als Kirche kann es nicht egal sein, wie wir zu dieser Einwanderungsproblematik stehen. Deshalb ist es wichtig, als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen," sagt Alvarez. Mit der Municipalidad in Santiago Centro ist er im Gespräch, um Unterstützung zu bekommen. Auch wenn die IELCH klein ist. Sie wird wahrgenommen, weil sie sich in der Vergangenheit auch immer wieder für Fragen der Menschenrechte eingesetzt hat. - Enno Haaks

Montag, 14. Oktober 2013

Kollekte aus Chile für Wittenberg

 Eveline Krebs nimmt die Wittenbergkollekte von Luis Alvarez in Empfang
"Für uns als Iglesia Evangélica Luterana en Chile (IELCH) ist es eine Ehre, dass wir dazu beitragen können, die Mutterkirche der Reformation in Wittenberg zu sanieren", sagte der Kirchenpräsident der IELCH Luis Alavarez in der Zentrale des GAW, als er unserer Buchhalterin Frau Krebs eine Kollekte übergab. Er besuchte Leipzig im Anschluss an die Tagung zur Reformationsdekade in Zürich, zu der die EKD und der Schweizer Reformierte Kirchenbund eingeladen hatten. Die Wittenbergkollekte ist für das GAW ein schönes Zeichen der Verbundenheit aller Partnerkirchen des GAW miteinander. Weltweit helfen hier Gemeinden einer Diasporagemeinde in Deutschland. Für die Wittenberger Schwestern und Brüder ist es sehr bewegend zu wissen, woher diese Spenden kommen. Die Mehrzahl der IELCH-Gemeinden befindet sich in Armenvierteln. In der Regel sind sie auf Unterstützung angewiesen. Umso wichtiger ist es für sie zu erleben, dass auch sie helfen können.
Luis Alavarez berichtete von der Situation der Kirche: Vor welchen Herausforderungen sie steht, wie sich die Situation der Pfarrerschaft entwickelt. Marcia Plama, ehemalige Stipendiatin des GAW, soll im März 2014 ein Vikariat in Chile beginnen. In Concepción arbeitet derzeit Vikar Andres Lopez, der ebenfalls ein GAW-Stipendiat war. Durch seinen längeren Deutschlandaufenthalt kann er die zweisprachige Gemeinde dort gut begleiten. An der Comunidad Teologica Evangélica studieren eine Reihe von Kandidaten, die sehr wahrscheinlich ehrenamtlich Aufgaben in Zukunft übernehmen werden. Die Pfarrerschaft selbst wird sich ab 2014 auf fünf aktive ordinierte PfarrerInnen beschränken. Dazu kommen zwei Vikare.
Und natürlich berichtete er von dem Prozess hin zu einer lutherischen Kirche in Chile. Im kommenden März 2014 sollen beide Synoden der Kirchen entscheiden, ob es zu einer Vereinigung kommen wird. Fallen diese Voten positiv aus, soll Ende Oktober 2014 eine feierliche Vereinigungssynode stehen, in der es in einer Kirche für eine Übergangszeit noch zwei Synoden geben soll.

Freitag, 11. Oktober 2013

"weltweit Gemeinden helfen" - Wie wird der neue Markenname des GAW eingeführt?

Mit der Werbefirma "Kommunikatisten" trafen sich heute Mitarbeiter des GAW, um das weitere Vorgehen zur Einführung des Markennamens des GAW zu beraten. In der Vertreterversammlung im September wurde beschlossen, dem Kürzel GAW den erklärenden Markennamen "weltweit Gemeinden helfen" zuzuordnen. Dabei wird das Gustav Adolf Werk natürlich als sog. "Unternehmensbezeichnung" weitergeführt. In den ersten Schritten geht es um ein zügiges Umsetzen für die Projektwerbemittel des GAW für das Jahr 2014. Dafür muss der Projektkatalog entsprechend den Markennamen tragen, die Projekttafeln und -kärtchen ein neues Gesicht bekommen, Faltblätter mit dem Kürzel erscheinen etc. Es liegt einige Arbeit vor uns. Und aus den Hauptgruppen kommen schon die ersten Anfragen nach einer Gestaltung der Briefbögen. 
Es wird an der Umsetzung gearbeitet. Über die einzelnen Schritte mit Vorschlägen zur Umsetzung werden die Hauptgruppen des GAW jetzt informiert.
Insgesamt sind wir froh und dankbar, dass der Prozess zur Einführung eines Markennamens so gut und konstruktiv gelaufen ist. - Enno Haaks

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Friedensgebet in Leipzig mit Joel Ruml

Nikolaipfarrer Bernhard Stief und Synodalsenoir Joel Ruml
Für Leipzig ist der 9. Oktober ein besonderer Tag: die Erinnerung an die Friedliche Revolution. In diesem Jahr suchte die Stadt sich Tschechien und die Slowakei als Partnerländer aus. Denn: Die Geschehnisse in den Nachbarländern, die zum Mauerfall beigetragen haben, spielten für die einschneidenden Veränderungen damals eine große Rolle. Darauf nahm Synodalsenior Joel Ruml von der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) Bezug. Er kam auf Einladung der Nikolaikirchengemeinde und durch Vermittlung des GAW mit einer kleinen Delegation nach Leipzig und hielt eine beeindruckende Predigt, die hier nachzulesen ist. Die ehemalige GAW Stpendiatin Alzbeta erzählte vor 1400 Friedensgebetsbesuchern in dem Gebet von der Situation ihrer Kirche zur Zeit der Diktatur in der Tschechoslowakei und dem Erleben ihrer Eltern. Ein Teil der Kollekte wurde erbeten für ein diakonisches Projekt der EKBB.
Fotos aus dem Friedensgebet sind hier zu finden.

Dienstag, 8. Oktober 2013

weltweit Gemeinden helfen - GAW


Das GAW bleibt das Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) - gerade mit einem neuen Markennamen. Das GAW wird auch in Zukunft das tun, wofür es schon lange da war, ist und bleiben will: "weltweit Gemeinden helfen". Das GAW behält seine "Unternehmensbezeichnung": Gustav Adolf Werk. Nur: Dieser rückt in der Kommunikation künftig in den Hintergrund bzw. wird durch die Kurzform GAW vertreten. Denn: Der alte Name ist nicht selbsterklärend. Er zeigt nicht nach außen, was wir wertvolles für unsere evangelischen Partner tun. „Weltweit Gemeinden helfen“ beschreibt in der heutigen Zeit deutlicher, was das GAW tut, als der historische Bezug auf das Wirken von Gustav II. Adolf. - Jetzt kam gerade aus der barsilianischen Diaspora Unterstützung für diesen neuen Weg in der Außendarstellung: "Ich finde diesen neuen "Claim", sehr gut," schreibt der Generalsekretär des Partnerwerkes in Brasilien Martin Volkmann, "denn er drückt ja gerade das aus, wofür das GAW ins Leben gerufen worden ist und im Laufe seiner Geschichte immer praktiziert hat. Ich weiss nicht, ob wir demnächst auch nicht eine ähnliche Entscheidung treffen müssen, denn OGA (Obra Gusatvo Adolfo) sagt für die meisten Menschen - ausser den treuen Gemeindegliedern - nicht viel oder überhaupt gar nichts. Aussenstehenden, die mit unserer Kirche gar keinen Kontakt haben, versuche ich es mit dem Hinweis auf eine kirchliche NGO zu erklären. Im Zusammenhang mit der100-Jahr-Feier hat sich das Motto "Uma obra de muitas mãos" (Buchtitel) einigermassen festgesetzt. Ich benutze es öfters, zum Beispiel in dem diesjährigen Flyer zum 1. Advent, zur Motivation für die Kollekte in den Gottesdiensten."


Montag, 7. Oktober 2013

Aus der Zentrale des GAW: Frau Just ist wieder da

Doreen Just
Nach einer zweijährigen Pause hat  Frau Doreen Just ihre Arbeit in der Verlags- und Öffentlichkeitsarbeit wieder aufgenommen. Intensiv widmet sie sich der Arbeit an der neuen "Evangelischen Diaspora" über die andine Region, der Kindergabe und mit um die Strategie zur Einführung des Markennamens des GAW "weltweit Gemeinden helfen". Wir freuen uns, dass sie wieder da ist.
Frau Johanna Weiß hat sie in dieser Zeit sehr gut vertreten, u.a. hatte sie das sehr erfolgreiche "Frankreich"-Heft, das Buch über das Leben von Edith Müthel und die "Evangelische Diaspora" betreut neben anderen Dingen. Gerade ist ihr erstes Kind zur Welt gekommen.