Samstag, 30. Mai 2015
Freitag, 29. Mai 2015
Erzbischof Brauer Mitglied im Rat für religiöse Angelegenheiten
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Erzbischof Brauer |
Dietrich Brauer, Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland, ist seit dem 26. Mai ein Mitglied des "Rates für die Zusammenarbeit mit religiösen Vereinigungen" beim Präsidenten der Russischen Föderation. Der Rat koordiniert das religiöse Leben in Russland, baut Brücken zwischen Konfessionen und verschiedenen Glaubensrichtungen und vertritt Kirchen und religiöse Gemeinschaften vor dem Präsidenten Russlands.
Das ist für eine kleine Minderheitskirche wie der lutherischen ein Zeichen der Wahrnehmung und der Anerkennung. Gleichzeitig zeigt sich, dass es gut ist, dass ein einheimischer Geistlicher wie Dietrich Brauer das Amt des Erzbischofs ausübt. Er hat sich in den vergangenen Jahren auch gute Beziehungen zur orthodoxen Kirche aufgebaut und pflegt diese Kontakte. Er wird hier als Gesprächspartner sehr geschätzt.
"Das ist ein positives Zeichen, dass unsere Kirche anerkannt wird. Wir haben darauf hin gearbeitet, dass sich diese Möglichkeit eröffnet. Spürbare Erleichterungen sind damit vorerst nicht verbunden. Es könnte aber eine Hilfsmöglichkeit sein, eigene Themen und Belange ins Gespräch zu bringen und auch von den Problemen einer Minderheitenkirche öffentlich wahrnehmbar zu berichten. Auf jeden Fall bedeutet es für uns eine gesellschaftliche Anerkennung", heißt aus aus Moskau.
Donnerstag, 28. Mai 2015
Studentenwohnheim in Bahía Blanca (Argentinein) renoviert
Studentenwohnheim |
"Seit Februar haben wir im Studentenwohnheim gearbeitet und die Sanitäreinrichtungen renoviert", schreibt Pastorin Estela Andersen. Sie ist zuständig für die Kirchengemeinde der IERP "Semillas del Sur" in Bahía Blanca im Süde Argentinniens. Zu ihren Aufgaben gehört die Leitung des Studentenwohnheimes, das es seit 1980 gibt. Ziel ist es nach weiteren Umbauten insgesamt 24 Studierende unterbringen zu können. Es ist für sie nicht einfach, geeigneten und bezahlbaren Wohnraum zu finden. Da bietet das für alle offene Studentenwohnheim der Kirche eine willkommene Gelegenheit Das Studium in Argentinien ist teuer. "Für mich ist es ein Glück, in dem Haus wohnen zu können", schreibt die Studentin Carolina. Sie stammt aus der Region La Pampa. Sie ist Waise und schätzt deshalb gerade die Gemeinschaft und die gute Begleitung durch die Kirchengemeinde. "Hier habe ich eine Familie!" bekennt sie.
"Dank der Unterstützung des GAW im Projektkatalog 2014, dank der Spenden der Gemeindemitglieder und der freiwilligen Arbeitseinsätze war es möglich diese Bauetappe zu leisten" schreibt Pastorin Estela.
Eine kleinen Film über die geleistete Arbeit findet sich hier: http://wwwlacasadelidia.blogspot.com.ar/2015/05/y-aqui-estan-los-banos.html
Mittwoch, 27. Mai 2015
Theologische Fakultät in Zagreb wird in die Universität integriert
Montag, 25. Mai 2015
Gesetzesverschärfung in Russland - Und die Auswirkungen auf die Kirchen...?
Neubau der lutherischen Kirche in Saratow |
Präsident Putin hat das umstrittene Gesetz über "unerwünschte" ausländische Organisationen in Kraft gesetzt. Damit ist in Russland ein schärferes Vorgehen gegen Nichtregierungsorganisationen aus dem Ausland möglich. Ausländische und internationale Organisationen können für unerwünscht erklärt werden und verboten werden, wenn z.B. die Verteidigungsfähigkeit oder Sicherheit des Staates bedroht sei. Guthaben können z.B. eingefroren werden.
In einem Zusatz heißt es, dass in Russland tätige „zerstörerische Organisationen gestoppt werden müssen. Sie seien eine Bedrohung für die „Werte des russischen Staates“. Scharfe Kritik kommt vor allen Dingen von Human Rights Watch (HRW) und Amnesty International (AI). Dieses Gesetz ersticke und zerstöre das Leben der Zivilgesellschaft. Nach Auskunft hätten inzwischen fast 60 Organisationen ihre Arbeit einstellen müssen.
Vor allen Dingen stehen Organisationen unter Beobachtung der staatlichen Organe, wenn sie finanzielle Unterstützung aus dem Ausland bekommen.
Gespürt haben das die beiden Partnerkirchen des GAW. Es gab Überprüfungen durch das Justiz- und das Finanzministerium. Die intensive Prüfung durch die russischen Behörden hat zur Verunsicherung geführt. Unklar ist, ob die lutherischen Kirchen überhaupt unter diese repressive Gesetzesänderung fallen. Eine Rechtssicherheit gibt es scheinbar nicht. Deutlich ist jedoch, dass den Kirchen signalisiert werden soll, dass der Staat sie kontrolliert. Allerdings ist unklar, welches Ziel hinter der Kontrolle der Kirchen steht.
Freitag, 22. Mai 2015
Evangelische Theologie studieren in Rabat
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Eröffnungsfeier des Studienjahres 2014 |
Theologie studieren in Marokko... - ja das geht. Es ist möglich, weil der marokkanische Staat das ermöglicht. Letztlich ist das auch der Versuch, die vielen Migranten in dem Land zu integrieren. Und - es gehört in den Kontext der dramatischen Flüchtlingssituation am Mittelmeer. Und nicht jeder, der nach Marokko kommt, schafft es nach Europa über das Mittelmeer zu gelangen. Etliche bleiben im Land. So wächst auf einmal in dem islamischen Land die christliche Minderheit. Seit 2012 gibt es das ökumenisches Institut Al Mowafaqa in Rabat. Die Evangelische Fakultät in Straßburg unterstützt das Theologiestudium in Marokko, ebenso das Evangelische Missionswerk in Hamburg (EMW) und "Kirchen helfen Kirchen".
Auf evangelisch.de findet sich folgender Artikel von Canan Topçu, der ausführlich darüber berichtet:
"In Marokko sind Christen in der Minderheit. Dennoch ist in Rabat ein ökumenisches Studienzentrum entstanden, in dem Pastoren und Predigerinnen aus Europa und ganz Afrika gemeinsam Theologie studieren, evangelisch und katholisch - und auch ein bisschen interreligiös. Für Contazi Come ist es kein Sonntag wie jeder andere. Heute darf er predigen, denn der hauptamtliche Pfarrer hat einen Auswärtstermin. Bekleidet mit schwarzem Anzug, weißem Hemd und schwarzer Krawatte steht der junge Mann auf der Kanzel der Église Evangélique, der evangelischen Kirche in Casablanca. Das Gotteshaus ist gut besucht, etwa 200 Frauen und Männer hören Come zu, der auf Französisch predigt. Vor allem junge Leute kommen in der Evangelischen Kirche zusammen, zum Beten und Singen und anschließendem Plausch. Rund 200 sind es jeden Sonntag. Das war vor etwa 20 Jahren ganz anders: Zum Gottesdienst trafen sich nicht mehr als zehn Christen – allesamt Europäer. Nach dem Ende des Protektorats 1956 verließen viele Franzosen, Spanier und andere Europäer nach und nach Marokko. Sowohl die evangelischen als auch die katholischen Kirchengemeinden standen vor dem Aus. Heute ist es anders, die Zahl der Christen wächst wieder, vor allem durch Studierende und Arbeitsmigranten aus Afrika. "Der Großteil der Brüder und Schwestern kommt aus Zentral- und Westafrika", sagt Gemeindevorsitzender Marc de Rosay. Der 42-Jährige ist Franzose, lebt aus beruflichen Gründen seit acht Jahren in Marokko und engagiert sich seit 2013 in der "Familie", wie er seine Kirchengemeinde nennt. Wie viele Christen in Marokko leben, ist nicht genau bekannt. Schätzungen belaufen sich auf etwa 30.000, wobei zwei Drittel Katholiken sein sollen. Die Zuwanderung von Christen, seien es Studierende, Arbeitsmigranten oder auch Flüchtlinge aus unterschiedlichen afrikanischen Ländern und Kulturkreisen, bringt es mit sich, dass Kirchengemeinen in Casablanca, Rabat und in anderen Städten multiethnisch, multikonfessionell und jünger werden. Europäer bildeten ursprünglich auch die Mehrheit der Église Evangélique in Casablanca, heute machen sie gerade mal zehn Prozent aus. Es sind vor allem junge Gläubige aus Kongo, Kamerun und der Elfenbeinküste, die dort zusammenkommen. Mehr als 60 Prozent der Kirchgänger sind unter 30 Jahre alt. "Wir haben es geschafft, alle in die Familie zu integrieren", sagt Gemeindevorsitzender de Rosay. Die "verrückte Idee" ökumenischer christlicher Theologie: Contazi Come ist einer dieser afrikanischen Einwanderer. Der 30-Jährige stammt aus Burundi, kam zum Studieren nach Marokko und blieb, weil der Arbeitsmarkt im Königreich mehr Möglichkeiten bietet als sein Herkunftsland. Die evangelische Gemeinde in Casablanca ist ihm zum Familienersatz geworden. Er predigt, wenn der hauptamtliche Pfarrer der Gemeinde in einer der anderen evangelischen Kirchengemeinden Marokkos Gottesdienst hält. Sein Engagement für die Gemeinde möchte er auf profunderes theologisches Wissen aufbauen und hat sich daher für ein Stipendium am "Al Mowafaqa" beworben.
Al Mowafaqa – zu Deutsch: Vereinbarung - ist das ökumenische Institut für Theologie, das die Katholische Kirche und Protestantische Kirche in Marokko vor drei Jahren in Rabat gegründet haben. Es ist auf "eine verrückte Idee" zurückzuführen, so kommentiert es Samuel Amedro, Präsident der Evangelischen Kirche in Marokko und einer der Initiatoren. Er seine Mitstreiter wundern sich ein wenig darüber, dass sie ihre "Vision von einer Zusammenarbeit der evangelischen und katholischen Kirche" umsetzen konnten. In einem vom Islam geprägten Land wie Marokko eine fundierte Ausbildung in christlicher Theologie anzubieten wäre kaum möglich gewesen, wenn der marokkanische Staat es nicht gutgeheißen hätte, das wissen auch die Initiatoren.
"Entstanden ist Al Mowafaqa aus der Erkenntnis beider Kirchen, dass in Marokko zwar die Gemeinden wachsen, es ihnen aber an theologisch ausgebildetem Personal mangelt", erklärt Studienleiterin Pascale Bonef. Das Institut, das sich in einem ehemaligen Privathaus einer Apothekerfamilie befindet, beschreiben die Gründer als "einen Ort der Ausbildung, der Reflexion und des Experimentierens, um kulturelle, politische und religiöse Gegensätze zu überwinden und echte Begegnung von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religion zu fördern". Das Interesse an einem Studium an der "Al Mowafaqa" ist groß, im dritten Jahr nach der Gründung sind mehr 100 Studierende in einem der drei Schwerpunkte eingeschrieben.
Angeboten wird eine theologische Ausbildung, die in Kooperation mit dem Katholischen Institut in Paris und der Evangelischen Fakultät an der Universität in Straßburg erfolgt. Etwa 20 Professoren und Dozenten aus 17 europäischen und afrikanischen Ländern lehren in Blockseminaren; sodann gibt einen Schwerpunkt, der auf Kunst und Kultur in Marokko sowie arabische Sprache ausgerichtet ist; und seit Anfang dieses Jahres hat das Institut auch das Modul "interreligiöser und interkultureller Dialog" im Programm, das auf fünf Monate angelegt ist und mit einem Zertifikat absolviert wird.
Mehr Kompetenzen für die Arbeit vor Ort
Die theologische Ausbildung, die vor allem den Bedarf an Pastoralreferenten in Marokko, aber auch in den Herkunftsländern der Studierenden abdecken soll, geht auf die unterschiedlichen religiösen und kulturellen Hintergründe der Christen in Marokko und Afrika ein, berichtet Studienleiterin Bonef. Schon in der Herkunft der Studierenden, die sich für Theologie eingeschrieben haben, zeige sich diese Vielfalt. Unter den 15 Teilnehmern des Moduls "Interreligiöser und interkultureller Dialog" sind eine pensionierte Französin, die sich in ihrer Kirchengemeinde ehrenamtlich engagiert und festgestellt hat, dass sie sehr wenig über den Islam weiß; ein Theologiestudent aus Kanada und eine junge Lehrerin aus Köln, die sich hat beurlauben lassen, um sich in Vorbereitung auf ihre Promotion intensiver mit dem Islam zu beschäftigen, theoretisch und praktisch. Und mit dabei sind viele angehende Pastoren aus Schwarzafrika, die sich ob der angespannten religiösen Situationen in ihren Ländern mehr Kompetenzen für den interreligiösen Dialog vor Ort aneignen möchten.
"Für mich ist das Institut ein interreligiöses und interkulturelles Lernfeld par excellence", sagt die Lehrerin aus Köln, die namentlich nicht erwähnt werden möchte. Die wissenschaftliche Ausbildung sei "auf hohem Niveau" - auch dadurch, dass Dozenten aus unterschiedlichsten Ländern und Kontexten mit verschiedenen Backgrounds Einblicke erlaubten, "die so an einer normalen theologischen Fakultät nicht möglich sind". Gerade die Konfrontation mit unterschiedlichen Kulturen, Ansichten, Konfessionen innerhalb der Studierenden mache "Al Mowafaqa" zu einem ganz besonderen Institut.
Eine Ausbildung mitten in einem islamischen Kontext mit vielen Erfahrungsmöglichkeiten außerhalb des Instituts, das sei aus ihrer Sicht einmalig. " Ich war schon oft im Ausland, aber in so kurzer Zeit so viellernen und sich selbst weiterentwickeln können - und das auf hohem wissenschaftlichen Niveau, das kenne ich so nicht", sagt die junge Lehrerin aus Köln. Die Studiengebühren in Höhe von 700 Euro hat sie selbst bezahlt. Contazi Come hingegen, der sich für ein Theologiestudium beworben hat, hofft auf ein Stipendium. Das vierjährige Studium kostet um 9.000 Euro; finanziert werden die Stipendien unter anderem durch Spenden."
Mehr unter: http://www.almowafaqa.com/
Mittwoch, 20. Mai 2015
Schönheit wird die Welt retten
Lutherische Christuskirche Omsk |
Dieser wunderbarer Satz stammt von dem großen russischen Schriftsteller Fjodor Dostojewski. Von ihm wird erzählt, dass er sich jedes Jahr nach Dresden begab, um Raphaels Sixtinische Madonna zu betrachten. Das verwundert. Denn seine Romane handeln oft von der düsteren Seite der menschlichen Seele. Das hat er oft genug erlebt. Selbst wurde er nach Omsk verbannt. Heute noch erinnert dort ein Museum und ein Denkmal an seine Verbannungszeit in Sibirien. Auf die Frage, warum er vor dem Madonnenbild verweile, sagt der Dichter: ich muss wenigstens einmal im Jahr zu etwas Schönem aufschauen können, um nicht an mir selbst und an anderen Menschen und der Welt zu verzweifeln. Das Schöne sollte eindringen in ihn, um nicht an der Brüchigkeit und der Gewalt, dem Dunklen in der Welt zu verzweifeln.
Es braucht das "Schöne" in der Welt. Es braucht Kirchen, die schön sind - so wie es die
Christuskirche in Omsk ist mit ihrem wunderbaren Altarbild. Mit Sicherheit hätte Dostojewski vor diesem Bild verharrt in Omsk, hätte es damals es schon gegeben. Die Christuskirche ist jedoch erst 21 Jahre alt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion konnte sich in Omsk wieder eine lutherische Kirchengemeinde sammeln. Mit Hilfe aus Deutschland wurde ein schönes Kirchenzentrum in der Hauptstadt Sibiriens errichtet. Inzwischen gibt es ein reichhaltiges Gemeindeangebot. Jedoch muss die Heizungsanlange der Kirche mit dem wunderbaren Altarbild erneuert werden. Die Kirche wird im kalten sibirischen Winter nicht richtig warm. In den vergangenen Jahren wurden das Dach und die Mauer isoliert und neue Fenster eingebaut. Ohne den Austausch der alten Heizkörper nützen diese Maßnahmen jedoch wenig. Die Gemeinde will in den Gottesdiensten Kollekten sammeln. Sie braucht aber Unterstützung.
Altarbild der Christuskirche |
Damit die Schönheit der Kirche bewahrt werden kann, muss eine gute Heizungsanlage installiert werden. Dafür bittet die Gemeinde das GAW um Hilfe. Helfen Sie mit! Wir brauchen 5.000 Euro.
Sonntag, 17. Mai 2015
Die evangelische Diaspora lieben heißt zu verbinden, was zusammengehört
Dr. Wilhelm Hüffmeier |
"Verbinden - das ist ein schönes Wort. Nach christlicher Überzeugung ist verbinden das Werk des Heiligen Geistes. Dieses Band verbindet Menschen mit Gott und untereinander. Es verbindet Nahe und Ferne, es verbindet, was zerstreut oder getrennt ist, aber zusammengehört...
Im GAW sollen und können wir diese Verbundenheit als Zusammengehörigkeit zwischen Protestanten in der Zerstreuung und uns deuten.
Die evangelische Diaspora lieben heißt dann: alles tun, dass verbunden bleiben, die im Glauben zusammengehören. Das ist der Sinn unseres Mottos: Lasst uns Gutes tun an jedermann, allermeist an des Glaubens Genossen." (Galater 6,10)"
Dr. Wilhelm Hüffmeier
(in Predigtgedanken zum Reformationstag 2007, GAW-Blatt 3/2007)
Mittwoch, 13. Mai 2015
In fernen Wladiwostock
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Propst Manfred Brockmann |
Eine E-Mail aus Wladiwostock erreichte die CHRISMON-Redaktion: "Ich lebe seit 22 Jahren in Wladiwostok – im tiefsten Russland also, am Japanischen Meer. Auch hier erreichte uns die Nachricht vom Mord an Boris Nemzow. Die erste Reaktion war oft: „Was geht uns das an?“ Die russische Hauptstadt ist sieben Zeitzonen entfernt, mit der Transsibirischen Eisenbahn fährt man eine Woche. Die Bindung ist lose – von beiden Seiten. Es ist bekannt, dass Politiker und Leute der Wirtschaft, Bildung oder Musik, die von Moskau hergeschickt werden, unsere Stadt bald wieder verlassen.Moskau hat enorme Mittel hierhergepumpt, als Wladiwostok 2012 Gastgeber des Gipfeltreffens der Pazifikanrainerstaaten (APEC) war. Wir haben jetzt einen modernen Flughafen mit S-Bahn-Anschluss, und eine große Brücke führt über die Bucht „Goldenes Horn“, die die Stadt teilt. Das ist gut. Aber die Universität im ehemaligen APEC-Tagungszentrum ist voller baulicher Mängel und zu weit draußen. Das nagelneue Ozeanarium geht ein. Ein geplantes Hotel endete als Bauruine. Das alles entfacht wieder Unzufriedenheit mit Moskau und befördert den Wunsch nach Dezentralisation. Die Menschen wissen sehr wohl, dass es hier von 1920 bis 1922 eine eigene „Fernöstliche Republik” gab. Und schöpfen daraus ein besonderes Selbstbewusstsein.".. Mehr
Dienstag, 12. Mai 2015
Stipendien für brasilianische Studierende
Lehramtsstudentin in Ivoti / Brasilien |
"Meine große Leidenschaft ist es, Lehrerin an einer der Schulen der lutherischen Kirche (IECLB) zu sein", schreibt Ana. Sie ist 20 Jahre alt und studiert an dem Lehrerbildungsinstitut der lutherischen Kirche Brasiliens Pädagogik. "Ohne die Unterstützung vom GAW könnte ich meinen Traum nicht verwirklichen." Ana kommt wie zahlreiche ihrer Mitstudierenden aus einer armen bäuerlichen Familie. Die Einkünfte der Familie reichen nicht, um ein Studium zu finanzieren, das in Brasilien nicht gratis ist.
Daniela, eine andere Studentin der Pädagogik schreibt: „Meine Eltern sind Bauern und haben große Schwierigkeiten, mein Studium zu bezahlen. Das Stipendium vom GAW ist eine sehr große Hilfe." Viele Schülerinnen und Schüler in Brasilien können nur mit finanzieller Beihilfe eine Ausbildung machen. Die Studierenden kommen meist aus dem unteren Mittelstand und noch ärmeren Schichten. Die Schulstipendienaktion des GAW gibt evangelischen Schülerinnen und Schülern allgemeinbildender höherer Schulen (Gymnasien, diakonische Ausbildungsstätten, theologische Seminare) die Möglichkeit, ihre Ausbildung fortzusetzen. Einige von ihnen werden später als Lehrerinnen/Lehrer wie Daniela, Pfarrerinnen/Pfarrer, Katechetinnen/Katecheten oder in der diakonischen Arbeit im Dienst ihrer Kirche stehen.
Pro Jahr werden Stipendien in Höhe von 500 bis 625 € vergeben. Das Erziehungsamt der IECLB ist dankbar für die wertvolle Hilfe.Das GAW fördert schon sehr lange diese Stipendienaktion der IECLB. Es ist Hilfe zur Entwicklung. Das GAW bittet dafür um Hilfe:
GAW
KD-Bank
IBAN: DE42 3506 0190 0000 4499 11
BIC: GENODED1DKD
Stichwort: Hilfe für arme Studenten
Montag, 11. Mai 2015
Lena Bondarenko beim Jahresfest in Oldenburg
Peter- und Paulkirche in Moskau |
Evangelisch.de berichtet über die Pfarrstellensituation in Rußland:
"Viele deutsche Seelsorger gingen in Rente und die Ausbildung am theologischen Seminar für russische Kräfte in St. Petersburg sei vor wenigen Jahren gestoppt worden, sagte Bondarenko am Sonntag im niedersächsischen Garrel. "Wir haben viele Gemeinden ohne Pastoren. Im Moment ist es fast leichter, eine Stelle zu finanzieren, als einen Pastor zu finden." Zurzeit gebe es in ganz Russland ungefähr 150 Pastoren der lutherischen Kirche, die meisten russischstämmig, erläuterte die leitende Theologin beim Jahresfest der Hauptgruppe Oldenburg im Gustav-Adolf-Werk. Doch in vielen Gemeinden würden Stellen frei. "Wir brauche mobile junge Leute, die in diese Gemeinden ziehen und dort wohnen und arbeiten." Sie fehlten besonders im europäischen Russland. Zur Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland zählen den Angaben zufolge 15.000 Gemeindeglieder in 170 registrierten und nicht registrierten Gemeinden und Gemeindegruppen."
Freitag, 8. Mai 2015
GAW gartuliert den Katholiken Leipzigs
Am 9. Mai 2015 wird am Martin-Luther-Ring in Leipzig die neue katholische Propsteikirche eingeweiht. Das Pendant des GAW, das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken, hat erheblich zur Realisierung beigetragen. Glückwunsch und Segen wünscht das GAW!
P.S.: Wunderbar, dass diese katholische Kirche am Martin-Luther-Ring liegt... - ein Zeichen der ökumenischen Verbundenheit!
Donnerstag, 7. Mai 2015
Mission heißt zeigen, was man liebt
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Es liegt noch ein langer Weg vor uns... |
Der Verlust von Religion ist für viele Menschen in Europa eine Tatsache. In Spanien berichten Vertreter der Evangelischen Kirche (IEE), dass sie eine ganze Generation verloren haben, und dass junge Menschen in den Gemeinden kaum vorkommen. Pedro Zamora, Leiter des Theologischen Seminars SEUT in El Escorial bei Madrid, sucht nach Antworten auf das Phänomen, dass viel zu viele Menschen in Spanien den Kirchen den Rücken gekehrt haben. Er schreibt: „Ich gehöre zu der Generation, die in der Kirche geblieben ist – mehr oder weniger. Ich weiß, dass die persönlichen Gründe, eine Kirche zu verlassen, sehr vielschichtig sind und auch unter sozialen Einflüssen einer Gesellschaft stehen.“ Und er fährt fort, dass der massenhafte Exodus aus den Kirchen eine Infragestellung dessen sei, wie Nachfolge Jesu Christi in den Kirchen vorgelebt wird – sowohl persönlich als auch institutionell. Persönlich sei es eine große Herausforderung, die eigenen Kinder anzuleiten, in welcher Form das Taufversprechen in die Nachfolge Jesu ruft. Aber auch auf institutionell kirchlicher Ebene müssen die Verantwortlichen immer wieder die Frage stellen, ob nicht zu sehr die Freiheit eines Christenmenschen betont wird auf Kosten der Herausforderung zur Mission der Kirche Jesu Christi in ihrer jeweiligen Gesellschaft. Man dürfe Freiheit und Mission nicht vertauschen, insbesondere müsse man den Ruf in die Nachfolge Jesu vorleben. Die Nachfolge Jesu dürfe nicht durch die christliche Freiheit ersetzt werden. Und er sagt: „Ich bin mir sicher, dass viele Menschen, die die Kirche verlassen, der Überzeugung sind, dass sie die christlichen Gebote befolgen, indem sie anderen dienen oder für Gerechtigkeit einstehen. Das ist der eine Teil der Wahrheit. Aber dann muss man fragen: Wozu man die Kirche dafür braucht? Warum sollte man deswegen zur Kirche zurückkehren? Gibt es in der Kirche eine Nachfolge Jesu, die man „draußen“ nicht findet? Deshalb frage ich: Warum ist für die Nachfolge Jesu die Kirche notwendig? Dieser Frage müssen auch wir uns als IEE in Spanien stellen – auf allen Ebenen. Persönlich wie auch als Institution. Und ich bin mir sicher, dass es schwer ist, hier eine schlüssige Antwort zu finden.“
Das betont auch Bischof Bünker in einem gerade erschienen Interview: „Der evangelische Glaube mutet den Menschen einiges zu. Sie haben ein hohes Freiheitspathos und schätzen die individuelle Persönlichkeit. Die Gewissensentscheidung ist sehr wichtig… Zugleich bedeutet Freiheit aber nicht Beliebigkeit und „anything goes“, jeder und jede tut was er oder sie will. Mission heißt zeigen, was man liebt... Ein anderes Verständnis wäre, dass du nicht über Gott reden sollst, wenn du nicht gefragt wirst, sondern so leben sollst, dass du gefragt wirst.“
Mittwoch, 6. Mai 2015
Jesus Christus ist in der Diaspora am Leben
Walter Eisinger - ehemaliger Professor für Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät Heidelberg - schrieb in "Der Evangelischen Diaspora" 1974: "Die Kirchengeschichte ist das sprechende Zeugnis dafür, dass Jesus Christus in der Diaspora am Leben ist. Sie ist auch das Zeugnis dafür, dass die Mehrheitsgemeinden sich oft schwer tun im Glauben an die Gegenwart des Auferstandenen. Die Kirchengeschichte ist auch das Zeugnis dafür, dass die Kirchen, in denen sich die Vielen versammeln, die Wenigen vergessen, die ihre Brüder sind. Aber gerade bei den Wenigen reift die "Konfession". Und eben um diese Konfession ist es den Gründern des GustavAdolf-Werkes gegangen, als sie beschlossen, im Jahre 1832 den Dienst der Bruderliebe an den evangelischen Glaubensgenossen in der Diaspora aufzunehmen. Oft ist es schwerer, als Konfession unter Konfessionen denn als Konfession unter Nichtglaubenden zu leben. Auch dafür hat die Geschichte viele Beispiele. Oft stehen nicht nur Glaube und Unglaube im Streit um die Wirklichkeit; öfter sehen wir Glauben und Glauben in diesem Streit."
Dienstag, 5. Mai 2015
Faktencheckhellas.net - Ein Beitrag zu fairer Berichterstattung über Griechenland
Am Wochenende erreichte uns ein Brief von Pfarrerin Dorothee Vakalis aus Thessaloniki (Griechenland). Sie schreibt: "Ich bin weiterhin in enger Zusammenarbeit mit dem Griechischen Flüchtlingsrat (GCR) in der Flüchtlingsarbeit tätig. Zurzeit versuchen wir, für die immense Flut von syrischen Flüchtlingen schnell humanitäre Hilfe zu organisieren. Zum Teil müssen die Familien mit Kindern unter freien Himmel in Parks leben. [...] Daneben engagiere ich mich für eine andere und faire Berichterstattung über die Ursachen und Auswirkungen der Krise in Griechenland. Ich halte es für meine christliche Pflicht, der zum Teil vernichtenden Presse über Griechenland und seine Bevölkerung [...] eine andere und faire Berichterstattung entgegenzusetzen und dafür zu werben, das Wohl der Menschen wieder in den Vordergrund zu stellen. Aus diesem Grund bin ich Mitglied im Kreis der Herausgebenden der Zeitschrift 'Faktencheck:Hellas' geworden. [...] Ich würde mich freuen, wenn Sie diese Zeitschrift in Ihrem Kreis bekanntmachen würden."
Das tun wir gerne! In der aktuellen Ausgabe 2 der Zeitschrift gibt es u.a. einen offenen Brief von Dorothee Vakalis an ihre Freundinnen und Freunde in Deutschland. Die Zeitschrift gibt es in gedruckter Form, man kann sie aber auch ganz einfach übers Internet lesen: www.faktencheckhellas.net
Montag, 4. Mai 2015
GAW-Stipendiat Beling verteidigt seine Masterarbeit
Éder bei der Verteidigung seiner Masterarbreibt |
Éder Beling war GAW-Stipendiat 2010/11 in Leipzig. Nun schreibt er voller Freude, dass er sein Theologiestudium mit der Verteidigung seiner Masterarbeit über Kirchbau in der lutherischen Kirche Brasilien erfolgreich beendet hat. Er schreibt: "Nach dem Studium an die Faculdades EST (São Leopoldo/Brasilien) habe ich am 14. April meine Masterarbeit verteidigt. Nach dem Jahr in Leipzig bin ich mit vielen neuen Eindrücke nach Brasilien zurückgekehrt. Dabei war das Thema "Kirchbau" für mich inspirierend. Deshalb wollte ich darüber eine Masterarbeit schreiben. In unserer Kirche ist es die erste Arbeit, die sich diesem Thema widmet. Deswegen - so glaube ich - ist es ein wichtiger Beitrag für die Kirche und für den zukünftigen Kirchbau im brasilianischen und lateinamerikanischen Kontext. - Sehr herzlich danke ich dem GAW für die Impulse, die ich durch das Jahr in Leipzig bekommen habe."
Éder Beling wird jetzt ins Vikariat gehen - und mit Sicherheit werden wir im GAW mit ihm im Kontakt bleiben!
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