Mittwoch, 30. Dezember 2015

Das GAW - ein Trost-Werk

„Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ 
(Jahreslosung 2016 aus Jesaja 66,13)

Wenn Gott spricht, dann fließt Trost in diese Welt! Gottes Wort hilft uns Menschen, bei Trost zu bleiben, Trost zu empfangen und weiterzugeben.
Gottes tröstendes Wort wird verkündigt in Kirchen, in Pfarrhäusern, in evangelischen Schulen und Kindergärten. Ja, das alles sind Trost-Räume. Deshalb ist das GAW für mich auch ein Trost-Werk. Denn es hilft weltweit Trost-Räume zu bauen und bewahren.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für das kommende Jahr den Trost, den Gott uns schenkt. Und ich möchte Sie dazu einladen gemeinsam mit dem GAW, an den Trost-Räumen dieser Welt mit zu bauen.
Ihr

Pfarrer Enno Haaks, Generalsekretär des GAW

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Hoffnung für die spanischen Protestanten nach den Wahlen im Land?

In Spanien wurde am vergangenen Sonntag gewählt. Die spanischen Wähler haben deutlich gemacht: Das Land braucht einen Neuanfang. Mit vier Parteien ist das Parlament nun so bunt wie nie. Viel Protest über den Zustand der spanischen Politik und die wirtschaftliche Situation schwingt in dem Wahlausgang mit. Dabei steht das Land scheinbar gar nicht so schlecht da. Nach langer schmerzhafter Krise wächst die Wirtschaft wieder. Die Arbeitslosenzahlen sinken langsam, aber stetig. Doch eine Erfolgsgeschichte ist das noch nicht, denn an vielen Menschen geht die Entwicklung vorbei, und die soziale Schere im Land hat sich vergrößert. 
Der geäußerte Unmut der Wähler richtet sich auf die Qualität der spanischen Demokratie der vergangenen Jahre. Die Regierung, die mit absoluter Mehrheit regierte, nahm wenig Rücksicht auf andere Meinungen. Wie die Stimmung im Land war, schien nicht zu interessieren. Mit Staatsmilliarden wurden angeschlagene Banken gerettet. Ausgaben im Bildungssektor wurden gekürzt. Das Fernsehen entwickelte sich langsam zur regierungstreuen Berichterstattung. Im Korruptionsskandal, das das Land und das politische Establishment erschütterte, ist die Regierung verwickelt. Wie nun weiter?
Spanien ist mit dem Ausgang der Wahlen nicht unregierbar geworden. Es wird schwieriger. Es wird mehr Rücksicht auf andere Meinungen genommen werden müssen. 
Welche Auswirkungen hat das auf eine kleine evangelische Minderheitskirche - wie die Iglesia Evangélica Española (IEE), Partnerkirche des GAW. Hier gibt es im Blick auf ausstehende Anerkennung der Rechte evangelischer Pfarrer dringenden Handlungsbedarf. Pensionierten Pfarrern und den Witwen stehen Pensionszahlungen laut einem Urteil des Strassburger Menschenrechtsgerichtshofes zu, das seit der Franco-Diktatur ihnen vorenthalten ist. Das hat die Regierung bis heute nicht geklärt und geregelt. Im Gegenteil: Die Regierung verhindert eine rechtliche Gleichstellung mit katholischen Priestern, was eigentlich längst rechtlich geboten ist. 
Laut Aussage des Vorsitzenden der Kirchenleitung Joél Cortés hat die IEE keine Hoffnung in eine kommende Regierung - egal wie sie aussehen wird, dass ein Umdenken in dieser Frage eintreten wird. "Wir trauen der spanischen Politik nicht und hoffen allein auf Herstellung von Gerechtigkeit für unsere Kirche und die pensionierten Pfarrer durch die Gerichte", sagt Cortés.
Im Jahr 2015 hat die Frauenarbeit des GAW sich eingesetzt, dass verwitwete Pfarrfrauen Unterstützung erhalten.

Dienstag, 22. Dezember 2015

Und das Licht scheint in der Finsternis....

"Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat´s nicht ergriffen." (Johannes 1,5)

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Freunde des GAW,

hell strahlt der Stern von Bethlehem. Sein Licht erfüllt den Stall, in dem die Krippe steht. Jesus ist geboren! Jesus ist geboren, um Licht in die Finsternis der Welt zu bringen.

Gerade in unseren Tagen, in denen tausende Menschen Schutz in Europa suchen, wird deutlich wie selten sonst, dass WIR uns von diesem Licht ergreifen lassen müssen. Dass WIR es sind, die dieses Licht vom Stall hinaus in die Welt tragen müssen. Damit es leuchten kann. Damit es die Finsternis ergreift.

Wir sind dankbar für die vielen Menschen in unseren Partnerkirchen in Europa und in anderen Teilen der Welt, die dieses Licht leuchten lassen und sich um das Wohl und die Integration von Menschen kümmern, die ihre Heimat verlassen mussten: in Griechenland, in den Balkanstaaten, in Spanien und Italien, in Österreich und auch in Ungarn, in Kolumbien, in Bolivien, in Syrien …

Danke für all Ihre Unterstützung, sei es im Gebet oder in Form materieller Zuwendungen für evangelische Minderheiten in der Welt.

Gesegnete Weihnachten!

Bleiben Sie behütet!

Ihr

Pfarrer Enno Haaks, Generalsekretär des GAW

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Über die Presbyterianische Kirche auf Kuba

Chro der presb. Gemeinde in Cardenas
Seit drei Jahren gehört die Presbyteriansich-Reformierte Kirche auf Kuba zu den Partnerkirchen des GAW. Im komenden Jahr kommt die Liturgie des Weltgebetstages von der karibischen Insel.
Für das GAW eine gute Chance auf diese junge GAW-Partnerkirche besonders hinzuweisen. Dafür haben wir eine Präsentation erstellt, die im GAW-Youtube-Kanal angeschaut werden kann: https://youtu.be/ZiPrSFAa-UY
Die Präsentation kann auch als Powerpoint beim GAW bestellt werden: verlag@gustav-adolf-werk.de

50 % der kubanischen Bevölkerung sind afrikanisch-europäischer, 37 % europäischer, 11 % afrikanischer und 1 % asiatischer Herkunft. Offizielle aktuelle Statistiken über Religionszugehörigkeit gibt es nicht. Nach der Revolution wurde Kuba ein atheistischer Staat. Erst 1992 wurde in der Verfassung der Begriff „atheistisch“ durch „laizistisch“ ersetzt. 60 % der Bevölkerung gehören zur katholischen Kirche. Religiöse Minderheiten sind Protestanten (5 %) und afrokubanische Religionen wie die Santeria, eine Kombination aus afrikanischer Yoruba-Verehrung mit katholischem Heiligenglauben. Ein Großteil der Bevölkerung ist wahrscheinlich atheistisch, wobei die Grenzen zwischen Atheismus, Katholizismus und Santeria zum Teil fließend sind.Die Öffnungspolitik der jüngeren Vernagenhiet lassen für Kuba hoffen! Es wird Zeit, dass das unsäglich Embargo beendet wird. Die Hoffnungen unter der kubanischen Bevölkerung, die bisher nur mangelhaften Zugang zu Gütern des täglichen Lebens hatte, konzentrieren sich auf diese wirtschaftspolitischen Entwicklungen. 
Zur Presbyteriansich-Reformierte Kirche auf Kuba (Iglesia Presbiteriana-Reformada en Cuba - IPRC) gehören ca. 15.000 Gemeindegliedern in 33 Gemeinden und den dazugehörigen 15 Missionen in drei Kirchenkreisen (La Habana, Matanzas und Centro) sowie mit 23 Pfarrerinnen und Pfarrern.

Samstag, 12. Dezember 2015

"Wir sind da und bleiben, um Hoffnung zu geben!" - Evangelisch in Aleppo

Treffen mit Pfarrer Haroutune Selimian (2 v.r) in Beirut
Als Pfarrer Haroutune Selimian von der armenisch- evangelischen Bethelgemeinde erzählt, dass allein in der Umgebung seiner Kirche 200 armenische Opfer des Krieges seit Ausbruch der heftigen Kämpfe in Aleppo Ende 2012 zu beklagen sind, stockt sein Stimme und Tränen sind in seinen Augen. "Stell dir das vor", sagt er mir im Gespräch. "Wer denkt an all diese Opfer...! Und wer ist an ihrer Seite...? Sie haben keine Verantwortung für diesen Krieg. Sie wollten leben - und zwar in Frieden!" Und er ergänzt: "Wir brauchen endlich wieder Frieden!" 
Er berichtet dann, dass von den unmittelbar 70.000 in Aleppo lebenden Armeniern jetzt
Pfarrer Haroutune in seiner Kirche in Aleppo
nur noch 10.000 übrige geblieben sind. In seiner Gemeinde kommen sonntäglich 400 Gottesdienstbesucher, um seine Predigten zu hören. "Vor dem Krieg waren es nur 250", berichtet er. "Und ich muss gut überlegen, was ich predige und wie. Das fordert mich. Aber dafür sind wir da, den Menschen Orientierung zu geben", und dann berichtet er davon, wie er vor Kurzem über die Versuchung Jesu durch den Teufel in der Wüste gepredigt hatte. Syrien verglich er mit einem verwüsteten Land. Und die Versuchungen durch den Teufel u.a. damit, das Land und die Heimat zu verlassen, und dass es wichtig wäre zu bleiben. "Dafür bin ich kritisiert worden", sagte er. "Mit recht, denn wie kann ich dazu auffordern zu bleiben, wenn vielleicht im nächsten Moment eine Familie durch den Krieg jemanden verliert. Hätten sie dann nicht besser gehen sollen...? Und bin ich dann mitschuldig?" Das beschreibt die Zerrissenheit, in der sich viele Menschen befinden. Gehen oder bleiben? Auffällig ist, dass von den 350 Familien, die zur Bethelgemeinde nur wenige gegangen sind. "Das hängt auch damit zusammen, dass wir als Kirche da sind und Hoffnung und Perspektiven geben!" sagt Haroutune. Er berichtet, dass aus der orthodoxen armenischen Kirche viele Priester gegangen sind. Das hat auch die Gemeinden zerstört. "Um wieviel größer ist der Schaden, wenn einer der evangelischen Pfarrer geht?" fragt er. "Auch wenn es hart ist...!"
Haroutune tut viel für seine Gemeinden. Die Schulen offen zu halten ist einer der wichtigsten Hoffnungszeichen. Hier braucht die Kirche Hilfe. Dazu hat seine Gemeinde 2013 ein Medizinzentrum aufgemacht, weil die ganze medizinische Versorgung zusammenbrach. Des Weiteren leistet die Gemeinde Nothilfe. Wichtig ist es dabei: Ale Hilfe geht sowohl an Christen wie Muslime. "Es darf niemand gegeneinander ausgespielt werden. Unsere Nachbarn brauchen uns alle!" bekräftigt er. 
Dabei wird das GAW weiterhin gefordert sein. Wir brauchen dabei Unterstützung um den notleidenden Glaubensgeschwistern zur Seite zu stehen.



Die bedrängende Situation der evangelischen Christen in Qamishly

Gemeinde in Qamishly vor der Kirche
Gerade hat Pastor Firas Fraha aus Qamishly die Nachricht bekommen, dass kurdische Truppen die Stadt Qamishly besetzt haben und weitere zusätzliche Checkpoints eingerichtet haben. "Was das bedeutet ist für uns Christen zu erahnen", berichtet er bei einem Treffen in Beirut. "Wir sollen langsam aus der Region vertrieben werden." 30 % der Bevölkerung der Region, die im Nordosten Syriens unter kurdischer Kontrolle sind, sind kurdischstämmig. Die Mehrheit ist arabisch. "Es ist schwer, unter dieser Situation als evangelische Gemeinde zu existieren", berichtet Firas. Er betreut neben der Gemeinde in Qamishly auch die Filialgemeinden in Malkieh nahe der irkaischen Grenze und Hasakeh. Zwei Schulen gehören den evangelischen Gemeinden. In Qamishli leben noch 50 evangelische Gemeinden. Vor dem Krieg waren es 75 Familien. Firas betreut die beiden anderen Gemeinden mit, weil die Pastoren mit ihren Familien nach
Schulbus aus Qamishli
Deutschland und Schweden gegangen sind. "Wir wollen nicht, dass unsere Leute gehen", sagt Firas eindringlich. "Wir wollen, dass sie bleiben können und hier leben können, denn es ist unser Land. Und wir wollen wieder dahin kommen, dass unsere Gemeinden alleine existieren können!" Dankbar ist er für die Hilfe des GAW für die dringend erforderliche Hilfe für die Schule. Heizöl, Schulmaterial, Ausbesserungsarbeiten und Stipendien wurden bisher finanziert. Auch ein neuer Schulbus soll gekauft werden. Der alte Mercedesbus aus den 70er Jahren hat seine zeit gehabt. Nur - wie bekommt man einen Bus aus Damaskus nach Qamishli, wenn die Strassen unter IS-Kontrolle sind... "Wir geben die Hoffnung nicht auf, einen Weg zu finden, den notwendigen Bus zu kaufen. Denn nur wenn Kinder zur Schule kommen können und am Unterricht teilnehmen können, dann sind sie nicht anfällig für die Propaganda der Extremisten!" sagt Firas. 25% der Schüler sind christlich. Die anderen SchülerInnen sind muslimisch.
Stolz zeigt er zum Abschluss unseres Gespräches in Beirut zahlreiche Fotos vom Gemeindeleben und Aktivitäten für Kinder und Jugendliche. Dabei sind auch Fotos vom UN-Flüchtlingslager für Jesiden in der Nähe seiner Gemeinde in Malkieh. Dort hat seine Gemeinde für die Flüchtlinge einen Brunnen gebaut.
Über Damaskus wird er nach dem Austasuch in Beirut wieder nach Qamishli fliegen. Nur - er hat erst einen Platz im Flieger in einer Woche bekommen... - Pfr. Enno Haaks

Freitag, 11. Dezember 2015

Evangelische leben und überleben im syrischen Homs!

Pastor Mofid in der Kapelle des Altersheims (2 v.l.) 
Als der Krieg Homs im Februar 2012 erreichte, da hat ein Großteil der 70.000 Bewohner der Altstadt das Gebiet verlassen. Auch die evangelische Kirche befindet sich in der Altstadt - wie fast alle christlichen Kirchen. "Erst im Mai 2014 konnten wir wieder zu unsere Kirche gelangen", sagt Pastor Mofid Qarajili. "Sie war zerstört. Und wir wollen zum Weihnachtsfest 2015 das erste Mal hier wieder als Gemeinde gemeinsam Gottesdienst feiern."
Vor wenigen Tagen erst haben die letzten Rebellengruppen die Stadt verlassen. "Sie ist wieder sicher", berichtet Pastor Mofid bei einem Treffen in Beirut. "Wir hoffen und beten, dass da so bleiben möge, denn wir brauchen nichts anderes als Frieden in unserem Land und keinen Krieg! Helft uns, dass der Krieg endlich stoppt", bittet er.
700 Meter Luftlinie entfernt von dem Kirchengebäude befindet sich das Altersheim der evangelischen Gemeinde - direkt neben der evangelischen Schule, die ursprünglich Mal 1.500 SchülerInnen Raum bot. "Es ist eine der gößten und besten Schulen des Landes! Wir konnten nach einigen Monaten heftiger Kämpfe die Schule wieder eröffnen, als das Gebiet unter der Kontrolle der Regierungstruppen kam", berichtet Pastor Mofid. Mit Hilfe des GAW wurden dringende Reparaturmassnahmen durchgeführt, so dass die Schule bald wieder öffnen konnte. "Mit 500 Schülern haben wir dann das neue Schuljahr begonnen. Jetzt sind wir inzwischen wieder bei 1.000 und hoffen, im kommenden Schuljahr wieder die komplette Schülerzahl zu haben. Nur sind einige Lehrer geflohen und inzwischen in Europa..."
Trotz der Kämpfe ab 2012 blieb das Altersheim geöffnet. Einige Bewohner verließen das Haus. Es blieben 23. Sowohl Rebellen als auch Regierungstruppen erlaubten, dass die Mitarbeitenden die Frontlinie queren konnten, um zur Arbeit zu kommen. "Bald hatten wir wieder 43 BewohnerInnen", so Mofid. "Wir waren die einzige Einrichtung in Homs, die in der schlimmen Zeit geöffnet blieb. Auch unsere Gottesdienste verlegten wir in die Kapelle des Altersheimes. Und es kamen langsam immer mehr Gottesdienstbesucher. Inzwischen kommen sonntags an die 100 Gemeindemitglieder." Durch den Krieg hat die evangelische Gemeinde in Homs wie ein Wunder kaum Mitglieder verloren. Aber immer war das Leben in der Gemeinde, im Altersheim und der Schule durch Gewehrfeuer und Bomben begleitet. Die Leute sind weitgehend geblieben.
Das GAW will helfen, dass die Menschen in ihrer Heimat bleiben können und eine Perspektive und Hoffnung bewahren. Das Altersheim wird vom GAW derzeit mit einer größeren Spende unterstützt. Die Nothilfe für Syrien und die Evangelischen Gemeinden wird uns weiter begleiten. Helfen Sie mit: http://www.gustav-adolf-werk.de/spenden.html !

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Hoffnung für Roma in Thessaloniki

John vor seiner Kirche
Romakinder in der Kirche
"Die Roma haben mich verändert. Ich bin offener und spontaner geworden!", erzählt John, Laienpastor der ersten anerkannten "Zigeunergemeinde" der Griechischen Evangelischen Kirche.
John ist eigentlich ein Augenarzt und Mitglied der griechisch-evangelischen Gemeinde in Thessaloniki. An drei bis vier Tagen in der Woche begleitet er in seiner Freizeit ehrenamtlich die "Zigeunergemeinde". Sie befindet sich in der Nähe des Flughafens auf einem Niemandsland - auf einem Müllabladeplatz. 70 Romafamilien leben dort. Das sind 500 bis 600 Menschen. Über 100 gehören inzwischen der evangelischen Gemeinde an. Und so wie sich John sich verändert hat, haben sich auch die zur Gemeinde gehörenden Roma geändert. Jedenfalls einige ...
Einer von ihnen ist Panaioti, Mitte 20. Er hat vom Diebstahl und Drogenhandel ganz gut gelebt. Inzwischen spielt er in der Gemeinde in der Kirchenband die Gitarre. Nichts mehr mit Diebstahl. Keine Drogen. Er hat natürlich weniger Geld. Seine Freunde haben ihn verlacht. Aber für ihn ist klar, dass er die Chance nutzen und sein Leben verändern möchte. Für ihn bedeutet das Evangelium Orientierung und Halt und Hoffnung.
Seit vier Jahren arbeitet John mit seiner Frau in der Romagemeinde. Sie ist Musiklehrerin und noch öfter vor Ort als John. - Eine völlig andere Welt. Mit ganz einfachen Mitteln haben sie eine Kirche gebaut. Daneben ist ein "Schulgebäude" entstanden. Hier versuchen sie, den Erwachsenen und Kindern Lesen und Schreiben beizubringen. Und das alles auf einer Müllhalde, wo die Ratten mit den Roma zusammen leben ... Ein hartes Leben. Hart auch, sich in seiner Freizeit für diese Menschen einzusetzen. Aber John hat das Gefühl, dass er durch diese Arbeit viel geschenkt bekommt: "Und ich bin sicher, dass es einen Sinn hat, dass ich diesen Dienst machen kann. Wir versuchen, Hoffnung zu säen!" Deshalb will John die Bildungsarbeit im Roma-Camp verstärken. Denn nur das hilft wirklich, ein anderes Leben aufzubauen.
Die Roma in Griechenland leben am äußersten Rand der griechischen Gesellschaft. Zig Millionen Euro, darunter auch EU-Subventionen, wurden in Hilfsprojekte investiert. Ein Großteil der Hilfsgelder versickert durch Korruption und Misswirtschaft. Nicht einmal die genaue Zahl der Roma in Griechenland konnte bisher genau ermittelt werden: Nach Schätzungen seien es zwischen 150.000 und 250.000; Menschenrechtsaktivisten sprechen von über 300.000 Roma. Zehntausende Roma leben in Slum-Siedlungen wie die am Flughafen von Thessaloniki.

Idomeni am 9. Dezember und die Flüchtlingsarbeit der Evangelischen Kirche Griechenlands

Savaas vor seinem LKW
Idomeni war wieder einmal in der "Tagesschau" präsent. Das Flüchtlingscamp an der mazedonischen Grenze wurde geräumt. In den letzten Tagen war klar, dass nur Syrer, Iraker und Afghanen durchkommen werden. Diejenigen, die anderen Nationalitäten angehören, sollten nach Athen gebracht werden.
Es geht das Gerücht um, dass sie in Abschiebungslagern, die Gefängnissen gleichen, untergebracht werden sollen. Dann gibt es keine Bewegungsfreiheit. Was sich daraus entwickelt, mag sich niemand vorstellen. Angeblich dürfen jetzt alle, die nicht über die mazedonsiche Grenze kommen, in Griechenland Asyl beantragen. "Nur", so Melitios Melitiadis, Moderator der Griechischen Evangelischen Kirche (GEK), "Das wird nur ein geringer Prozentsatz tun und Asyl bekommen. Obendrein nehmen Länder wie Pakistan keine Rückkehrer auf. Da gibt es schon konkrete Beispiele."
Sortieren der Hilfsgüter in Mylotopos
Eigentlich wollten wir heute - am 9. Dezember - Idomeni besuchen und das Engagement der GEK dort kennenlernen. Die GEK hat mit Lydia eine Sozialarbeiterin angestellt, die das hohe ehrenamtliche Engagement der Mitglieder der Kirche koordiniert. Im Februar war die GEK die erste Kirche, die Präsenz zeigte. Lydia arbeitet in Absprache mit der UN-Flüchtlingsorganisation zusammen. 
Schon vor Monaten hat die GEK einen Container in Idomeni installiert, an dem gleichzeitig viele Handys aufgeladen werden können.  Das ist für die Flüchtlinge eine ganz wichtige Überlebenshilfe. "Die Preise für das Handyaufladen gehen in Idomeni bei 5 Euro los", berichtet Lydia. Der Container bedeutet eine enorme Entlastung. Auch gibt es dort PC´s, die genutzt werden können. Zusätzlich hat die GEK für Durchsagen eine Lautsprecheranlage installiert.
Neben dieser Hilfe kommt aus der evangelischen Gemeinde Mylotopos jede Woche zwei Mal ein kleiner Lastwagen. Er bringt Lebensmittel, die leicht auf dem Weg zu transportieren sind. Und das schon seit Wochen - alles finanziert durch die Gemeindemitglieder. "Wir haben doch alles. Also können wir teilen", sagt Savvas, der den LKW und von seinen Obstplantagen immer wieder Früchte zur Verfügung stellt
"Wie es weitergehen wird, nachdem heute diese Polizeiaktion stattfand, müssen wir kurzfristig entscheiden. Auf jeden Fall müssen wir und werden wir flexibel reagieren!", sagt Lydia, die Flüchtlingskoordinatorin der GEK. "Diese Herausforderung wird uns noch weiter begleiten und wir sind gefordert!" Moderator Melitiadis ergänzt: "Es sind Menschen, für die Christus auch auf diese Welt gekommen ist. Nicht nur für uns!" 

Das GAW hat vor Kurzem die Flüchtlingsarbeit der GEK mit 5.000 Euro unterstützt. Wir werden es erneut tun! Helfen Sie uns dabei:  http://www.gustav-adolf-werk.de/spenden.html

Das weite Herz von Pastor Georgios

Pastor Georgios (Mitte)
Kirchgebäude in der Mitte
"Georgios hat ein großes Herz!" davon ist sein Freund Pastor Meletis überzeugt. "Georgios weist niemanden ab!" So hat sich eine lebendige evangelische Gemeinde in Larissa, der größten Stadt der Region Thessaliens, gebildet. Eigentlich eine Gemeinde der "Mühseligen und Beladenen", der Ausgegrenzten und an den Rand gedrückten. Es kommen Obdachlose, Roma, gestrandete Flüchtlinge, verarmte Griechen. Und für sie alle versucht Georgios da zu sein und Zeit zu haben. 
1990 kam er in die Stadt, eine Gemeinde aufzubauen. 1996 hat sich die Gemeinde gegründet. In der Innenstadt schräg gegenüber des vor kurzer Zeit wiederentdeckten alten antiken Theaters fand die Gemeinde eine Wohnung, in der sie die Arbeit beginnen konnte. Inzwischen gehört ihr auch dank der Hilfe des GAW das erste und zweite Stockwerk des Hauses, dazu der Kellerbereich. Die Angebote sind vielfältig von der Suppenküche für Arme über Wasch- und Schlafmöglichkeit für Obdachlose hin zu den regelmäßigen Gemeindeveranstaltungen. Am Sonntag kommen sie dann alle zusammen zum Gottesdienst. Zwischen 60 und 80 Menschen nehmen teil. Sie kommen eben auch, weil Georgios ein großes Herz hat, freundlich und einladend ist. "Dem ist schwer zu widerstehen", sagt Meletis. Georgios Traum ist es, gegenüber eine Bar für die Kirche zu erwerben. "Kirche muss sich zeigen. Wir haben etwas zu bieten mit unserer Botschaft - für die jungen Leute!" sagt er. Und hier zeigt sich wieder sein weites Herz!

Dienstag, 8. Dezember 2015

Kirchgebäude sind ein Zeugnis


"Kirchengebäude sind ein Zeugnis der frohen Botschaft!" sagt Pastor Meletis Meletiadis - gleichzeitig Moderator der Griechischen Evangelischen Kirche (GEK) - überzeugt. "Deshalb ist es nicht egal, wie sie aussehen!" Meletis leitet gleichzeitig zu seinem Moderatorendienst der GEK die evangelische Gemeinde in Volos. Er selbst hat die Gemeinde und das Kirchengebäude in einem erbärmlichen Zustand 1994 übernommen. das Dach war am einstürzen. 40 Jahre hatte man nichts an dem Gebäude getan. So war auch der innere Zustand der Gemeinde. Vielleicht kamen 10 Menschen zum Gottesdienst. Im Rückblick, so Meletis, sei es ein harter Weg gewesen, die Gemeinde innerlich und das Kirchgebäude nach aussen sichtbar zu bauen. Gerade das Äußere Kirchgebäude zeigt viel, wie es innen aussieht. "Deshalb muss es schön sein, denn der evangelische Glaube ist schön und will das Schöne im Leben fördern!"


Die Gemeinde in Volos gibt es seit 1870. Lange war man unter sich. So war die Gemeinde geprägt. 1954 wurde das erste Kirchgebäude beim großen Erdbeben zerstört. 1955 wurde die neue Kirche gebaut, die endlich wieder schön ist. Und ebenso zeigt sich die Gemeinde nach aussen offen. Verschiedene Nationalitäten kommen. Übersetzungen in Englisch und Albanisch werden simultan angeboten. Der Gottesdienst wird sonntäglich von mindestens 80 Menschen besucht. Einmal im Monat gibt es ein Gemeindemittagessen. Da kommen auch schon über 100 Menschen. "Und", so Meletis, "wir setzen uns diakonisch ein. Es gibt Essensverteilung an Arme und Bedürftige - dazu kommt noch eine Kleiderkammer." Und obendrein ist die Gemeinde stolz darauf, dass sie mit einer Solaranlage auf dem Kirchengebäude eigene Einkünfte generiert. 
Dieses Kirchgebäude gibt in vielfältiger Weise Zeugnis - und das GAW hat dabei kräftig mitgeholfen!

Montag, 7. Dezember 2015

Eine kleine lebendige Gemeinde in Athen braucht einen Pastor

3. Ev. Kirche in Athen
Pastor Dimitri Boukis (re)
1978 wurde die "Dritte Evangelische Kirche" in Athen gebaut. Sie liegt in einem armen Stadtteil. "Leider ist die Gemeinde seit sieben Jahren vakant. Es findet sich kein Pastor, der die Arbeit übernehmen will oder kann", sagt Pastor Dimitri Boukis, Generalsekretär der Griechischen Evangelischen Kirche. Er ist der Vakanzvertreter. Aufgrund seiner vielfältigen Aufgaben in der Gesamtkirche kann er nur zwei Mal in der Woche vor Ort präsent sein. Zu wenig, um die Gemeinde zu bauen, die Potenzial hat. Sie liegt unweit des Universitätscampus, verfügt über gute Räumlichkeiten bis hin zu einer sanierten Pfarrwohnung - auch dank der Hilfen des GAW aus dem Projektkatalog 2006. 
Trotzdem läuft das Gemeindeleben. Sonntags gibt es drei Gottesdienste: einen griechischen, einen englischen und einen russischsprachigen. Bis vor Kurzem war noch die armenische Gemeinde mit dabei. Sie haben jetzt ein eigenes Gebäude.
Jeden Mittwoch wird ein gutes Abendessen für arme Menschen aus der Umgebung der Kirche angeboten. Bis zu 30 warme Essen werden zubereitet dank der Spenden der Gemeindemitglieder. Freiwillige beteiligen sich aus allen Athener Gemeinden. "Die Not der Wirtschaftskrise zwingt gerade arme Menschen, solche Angebote zu nutzen. Es kommen in letzter Zeit mehr - in diesem Stadtteil ist Hilfe dringend geboten", erzählt Pastor Boukis. Boukis Ehefrau bietet zudem zwei Mal in der Woche Mutter-Kind-Gruppen an. Es passiert viel.
Nur schade, dass sich kein Pastor findet - vielleicht liegt es auch daran, dass die Gemeinde wieder aufgebaut werden muss. Zum griechischen Gottesdienst kommen 20-30 Menschen - mit den anderen Gottesdiensten zusammen sind es ca. 80 Menschen jede Sonntag. Allerdings findet sich schwerlich ein Pastor, weil es in der Griechischen Evangelischen Kirche zu wenige gibt. 
Es bleibt zu hoffen, dass in dem frisch renovierten Gebäude die Gemeinde wächst. "Die Menschen brauchen die frohe Botschaft! Und sie brauchen sie in unserem orthodox geprägten Land eben auch auf evangelische Weise! Gerade in unserer Zeit!", ist Boukis überzeugt. Und vielleicht findet sich ja doch bald jemand, der Pastor in diesem Stadtteil sein will?

In der Nähe des Viktoriaplatzes in Athen

Alexander (li)
"Wir mussten etwas tun, denn die Flüchtlinge sind Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Gott hat sie nicht umsonst uns über den Weg geschickt!", ist Pastor Alexander Pipilios von der Griechischen Evangelischen Kirche überzeugt. "Aber wir müssen als kleine Minderheitskirche auch nüchtern sein und schauen, was wir wirklich leisten können."
So haben sich Vertreter der evangelischen Gemeinden in Athen zusammengesetzt. Schnell war klar, dass in der Nähe des Viktoriaplatzes etwas geschehen muss. An diesem Platz kommen all die Flüchtlinge an, die in Athen landen. "Die Flüchtlinge haben ein Netzwerk und informieren sich. Zudem ist dieser Platz ein Ort, an dem sie 'weitervermittelt' werden", erzählt Pastor Alexander. Er berichtet auch, wie die Not der Menschen ausgenutzt wird. Um z.B. ein Handy aufzuladen, verlangen Geschäfte um den Viktoriaplatz 2 bis 4 Euro. "Die Flüchtlingskrise ist für viele auch ein Geschäft", sagt er bedrückt. 
Flüchtlingsfrauen gehen zurück
auf den Viktoriaplatz
Die evangelischen Christen haben 50 Meter vom Viktoriaplatz ein Tageszentrum eingerichtet. "Wir mussten uns auf eine Zielgruppekonzentrieren", berichtet Alexander. "Deshalb haben wir beschlossen, für Frauen mit Kindern einen Ort anzubieten, in dem die Frauen sich ausruhen und die Kinder spielen können, Handys aufgeladen, Informationen zur Weiterreise, Rechtsberatung und Waschmöglicheiten angeboten werden." Dafür wurde eine Sozialarbeiterin fest angestellt. Dazu kommen Übersetzerinnen, die auf Honorarbasis helfen und eine Schar von freiwilligen Helferinnen. Täglich können 30-40 Frauen all diese Angebote nutzen. Dafür gehen die Sozialarbeiter morgens auf den Viktoriaplatz und laden die Frauen ein. Dankbar wird dieses Angebot angenommen.
Hinschauen, helfen. Gott hat sie nicht umsonst uns über den weg geschickt! 
Derzeit ist dieses Projekt für einige Monate finanziert - aus Spendengeldern ...


Freitag, 4. Dezember 2015

Es ist ein Wunder, dass es evangelisches Leben in Syrien noch gibt!

Pfarrer Haroutune Selimian
"Wir sind derzeit mit sehr vielen Problemen konfrontiert", berichtet Pastor Haroutune Selimian, Pfarrer der presbyteriansichen Bethel-Gemeinde in Aleppo und Präsident der armenischen-presbyteriansichen Gemeinden in Syrien auf einer Tagung der armenischen Christen in Frankreich. "Der Teufelskreis der Gewalt hat die beiden größten Städte Syriens - Damaskus und Aleppo - völlig verändert. Einst wohnte in beiden Städten die Hälfte der syrischen Bevölkerung. Der tägliche Beschuss und das gegenseitige Beschießen und Bombenwerfen hört nicht auf. Alle Menschen stehen unter einer extremen Anspannung und wir wissen, dass es immens schlimm ist, was geschieht. Als einzelne Menschen fühlen wir uns mental wie gefoltert."
Weiter berichtete Selimian, dass inmitten des Bürgerkrieges die evangelische Kirche ihre Aktivitäten weiterführt. Insbesondere der Erhalt der Schulen und die Medizinhilfe sei wichtig. "Unsere Kirche ist aktiv dabei, die Sorgen und Nöte der Gemeinden und ihrer Mitglieder ernst zu nehmen und Hilfe zu leisten. Das das noch möglich ist grenzt an ein Wunder!" Zum Schluss hat er einen Wunsch: "Ich bitte Gott, dass der Krieg in Syrien ein Ende haben möge und das Leben der Menschen leichter werden möge."
Hilfsgüterverteilung in Aleppo
Das GAW sammelt für die Arbeit der syrischen evangelischen Gemeinden. Gerade konnten wir wieder für Gemeinden in Aleppo und Homs eine Unterstützung überwiesen. Diese Zusammenarbeit werden wir auch in Zukunft fortsetzen, denn die Glaubensgeschwister brauchen unsere Solidarität. Es ist wirklich ein Wunder, dass sie noch vor Ort sind und für die Bevölkerung arbeiten. Denn alle Hilfen, die Schulen, die medizinische Versorgung richten sich an alle Menschen - ohne Unterschied.
In der kommenden Woche trifft GAW-Generalsekretär Enno Haaks Pfarrer Selimian in Beirut, um die bisherigen Hilfen zu besprechen und die zukünftige Arbeit abzustimmen.


Helfen Sie uns, weiter helfen zu können:
http://www.gustav-adolf-werk.de/spenden.html

Donnerstag, 3. Dezember 2015

1,5 Millionen Euro sammelt das GAW 2015!

Es ist immer wieder bewegend, wenn wir unseren Partnern in der weltweiten evangelischen Diaspora berichten können, dass alle für den Projektkatalog eingereichten Projekte erfüllt sind. 1,5 Millionen Euro hat das GAW mit all den GAW-Hauptgruppen gesammelt für unsere "Glaubensgenossen"! Alle Bau- und Renovierungsprojkete, alle sozial-diakonischen Projekte können durchgeführt werden! Allen, die dazu beigetragen haben, sei ganz herzlich gedankt. Viel ehrenamtliches Engagement steckt dahinter. Unsere GAW-Engagierten stecken viel zeit, Energie und Liebe in die Arbeit vor Ort, um Spenden und Kollekten zu sammeln. Dieser Einsatz ist nicht hoch genug zu achten! Er ist ein Ausdruck gelebter protestantischer Solidarität, die in die weite Welt blickt und weiß, dass es auf dieser Welt evangelische Christen gibt, die unter ganz anderen Bedingungen ihren Glauben leben. 
Zu danken ist auch den Glaubensgeschwistern in Italien, die durch die Kultursteuer (OPM) unseren GAW-Projektkatalog unterstützen. Weitere Unterstützer in diesem Jahr ist das GAW-Österreich, CHRISMON und der Deutsche Evangelische Kirchentag. Die beiden letzt Genannten haben je ein Projekt unterstützt durch einen Spendenaufruf und durch eine Kirchentagskollekte.
In diesem Jahr hat uns besonders die Flüchtlingskrise beschäftigt. Unterstützt wurden die diakonischen Werke unserer Partnerkirchen entlang der Balkanroute. Ein Schwerpunkt in dieser Frage bleibt allerdings die Hilfe in Syrien für den Erhalt der Evangelischen Schulen und natürlich die verschiedenen Nothilfeprojekte (Lebensmittelspenden, Decken, Heizöl etc.).
Jede Krise in der Welt beeinträchtigt Minderheiten in erhöhtem Masse. Das erfahren wir von den Partnern in Syrien, der Ukraine oder auch aus Kolumbien. Da sind unsere Partner herausgefordert - und damit auch wir im GAW.
Nicht zu vergessen bleibt: Wesentliche Herausforderung für das GAW bleiben all die Bau- und Renovierungsprojekte. Denn: Das Wort Gottes braucht Raum, um gehört zu werden, damit Frieden, Versöhnung und Freude aus dem Glauben das Leben letztlich bestimmt.

Dienstag, 1. Dezember 2015

Stärkung evangelischer Schulen in Syrien ist Friedensarbeit!

Den Blick auf evangelische Minderheiten zu lenken, heißt immer wieder für das Recht auf freie Religionsausübung einzutreten. "Dieses Recht gilt es immer wieder einzufordern. Es muss als individuelles Menschenrecht anerkannt sein, sonst werden Minderheiten unterdrückt", sagte ein Bischof aus dem Nahen Osten auf einem  Symposium zur Zukunft der Christen im Nahen Osten. "Für den zukünftigen Aufbau freier Gesellschaften im Nahen Osten braucht es das dringend! Nur eine plurale Gesellschaft kann eine freie Gesellschaft sein."
Ein weiterer Teilnehmer machte sehr deutlich, dass der Krieg (oder die Kriege - wie er sagte) im Nahen Osten nicht dazu führen dürften, den Konflikt zwischen christlichem Glauben und dem Islam
zu schüren. Der Islam dürfe nicht mit den radikalen Gruppierungen verwechselt werden. "Die Mehrheit der Menschen muslimischen Glaubens sehnt sich nach Sicherheit und Frieden!" Desweiteren wurde mehrfach betont, dass der Erhalt christlicher Schulen eine immens wichtige Aufgabe und Herausforderung ist, damit die junge Generation nicht den radikalen Kräften in die Arme getrieben wird. "Eine gute und differenzierte schulische und universitäre Ausbildung ist der beste Kampf gegen den Fanatismus egal welcher Herkunft! Das ist Friedensarbeit!" sagte ein Vertreter eines christlichen Hilfswerkes.
Das GAW in Absprache und Zusammenarbeit mit dem EMW unterstützen wir evangelische Schulen in Syrien. Bisher haben die Schulen in Al-Qamishly, Aleppo und Homs unsere Solidarität erfahren. Im kommenden Jahr wird mit der Konfi-Gabe des GAW diese wichtige Arbeit der evangelischen Gemeinden kräftig unterstützt. Helfen Sie mit! - Mehr dazu: http://www.gustav-adolf-werk.de/konfigabe_material.html

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