Freitag, 29. Juli 2016

Evangelisch weltweit 3/2016 erschienen


Die Ausgabe 3/2016 des GAW-Magazin "Evangelisch weltweit" ist erschienen. In dieser Ausgabe u.a.:

- Interview mit Pfarrer Lars Pferdehirt (Caracas): Die Kraft der Gemeinschaft
Venezuela in der Krise und wie evangelisch-lutherische Kirche versucht, zurechtzukommen

- Titelthema: Die Frau schweige?
Stimmen zur Abschaffung der Frauenordination in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lettland

- Gedanken eines polnischen Protestanten: Kulturhauptstadt und Brückenbauer
Die niederschlesische Stadt Wroclaw/Breslau lädt Europa zu sich ein

- Olympia in Brasilien: Nachhaltigkeit ist ein Fremdwort
Die sportlichen Großereignisse in Brasilien bringen für die Bevölkerung nur wenig

- Reformationstag 2016: Predigtgedanken von Ulrike Scherf, der stellv. Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

Einige der Beiträge finden Sie hier als pdf-Dateien zum Lesen. Gerne schicken wir Ihnen kostenlos ein Probeexemplar des Magazins. Ein Abo (vier Ausgaben im Jahr) kostet 9,90 € (incl. Versand). Sie erreichen uns über verlag@gustav-adolf-werk.de
 

Donnerstag, 28. Juli 2016

Mit Alisa in ein inklusives Russland

Uns erreichten Neuigkeiten aus Toljatti/Russland, wo die lutherische Gemeinde eine Tageseinrichtung für Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Behinderung betreibt mit dem Namen „Klub Initiative Togliatti“, kurz KIT. Das Ziel: Inklusion von Menschen mit Behinderung in die russische Gesellschaft. Pfarrerin Tatjana Zhivoderova berichtet von der Teilnahme der Jugendlichen an zwei kulturellen Ereignissen: „Der 21. März ist der Welt-Down-Syndrom-Tag. Dazu fand die feierliche Veranstaltung „Sonnige Kinder“ statt, bei der zwei unserer Tänzerinnen mit Down-Syndrom das Publikum verzauberten. 

Im Frühling konnten wir im Städtischen Theater unser Musical „Alisa in Russland“ einstudieren. Die Proben in einem richtigen Theater gaben unseren Schauspielerinnen und Schauspielern und ihren Familien das unbezahlbare Gefühl von Wertschätzung und ließen sie auf mehr gesellschaftliche Sensibilität zum Thema „Leben mit Behinderung“ hoffen. Beim Theaterfestival für Behinderte in Samara Ende April bekamen wir mit dem Stück sogar den Preis für das beste Ensemble – ein großer Erfolg für unsere Schauspieler!“

Bis zum 10. August bekommt das KIT noch tatkräftige Unterstützung von der vom GAW Württemberg entsandten Freiwilligen Hanna Bäuerle. Die Mithilfe bei Koch- und Bastelkursen und der Betreuung Schwerstbehinderter war sehr wertvoll, wie Pfarrerin Zhivoderova schreibt. Aber: „Bedauerlicherweise konnte bisher kein Nachfolger für sie gefunden werden. Wir bedanken uns herzlichst beim GAW Württemberg, uns mit Hanna eine so kompetente Mitarbeiterin gesandt hat und bei Hanna für ihre aktive Arbeit in der Gemeinde und im KIT. Wir alle lieben sie und sind sehr traurig darüber, dass sie bald nach Hause fährt!“


Dienstag, 26. Juli 2016

Brasilien: Im Schatten von Olympia

Wenn die Welt in den nächsten Tagen und Wochen nach Rio de Janeiro (Brasilien) blickt, um die Olympischen Sommerspiele 2016 zu verfolgen, bleiben viele Menschen in Brasilien Zaungäste. Brasilien ist mehr als Zuckerhut, Christusstatue oder Medaillenrausch im Olympiafieber. Millionen Brasilianer leben in Armut, ohne Perspektiven. 
Das GAW Württemberg hat zusammen mit weiteren Werken und Organisationen eine Kampagne gestartet, um auf diese Menschen in Brasilien aufmerksam zu machen. Die Homepage www.brasilien-menschen-im-fokus.de bietet einen Informationspool mit Beiträgen und Hintergrundinfos.
Das GAW unterstützt jedes Jahr mehrere Projekte der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (EKLBB), u.a. die Gewinnung von sauberem Trinkwasser für indigene Völker, Workshops für Guarani-Frauen, Sozialzentren in den Favelas der großen Städte.

Freitag, 22. Juli 2016

Griechenland: Workcamp II

Im September 2016 wird es ein weiteres Workcamp in Mylotopos in Nordgriechenland geben. Die evangelische Gemeinde richtet dort Unterkünfte für Flüchtlinge ein und wurde dabei schon im Mai 2016 von 20 Freiwilligen aus Deutschland unterstützt. Der Arbeitseinsatz findet unter dem Dach des Evangelischen Jugendwerks Württemberg statt und wird vom GAW unterstützt. Sie wollen mitmachen? - Infos zu den Einsätzen im September und zur Anmeldung finden Sie hier oder auf der Internetseite des GAW Württemberg: www.gaw-wue.de.

Mittwoch, 20. Juli 2016

Fotoaktion: Vielstimmige Reformation

Aufgenommen in Sao Leopoldo (Brasilien): Countdown
bis zum Reformationsjubiläum am 31.10.2017.
Das GAW Württemberg hat eine Fotoaktion gestartet. Das Motto: "Vielstimmige Reformation" - sei sie lutherisch, reformiert, lateinamerikanisch, europäisch, asiatisch ... Seien Sie achtsam wo auch immer Sie sind: im Urlaub oder beim Freiwilligendienst. Fotografieren Sie z.B. das einzige Lutherdenkmal eines Landes oder lernen Sie Persönlichkeiten der Reformation in  anderen Ländern kennen oder nehmen Sie an einem Reformationsjubiläum irgendwo in der Welt teil. Senden Sie ihre Fotos an die Redaktion des Freundesbriefes des GAW Württemberg: gaw.freundesbrief@gmx.de. Rückfragen beantwortet über diese E-Mail-Adresse auch Redakteurin Martina Ritter. Die besten Fotos werden dann im Freundesbrief veröffentlicht.  

Montag, 18. Juli 2016

Ungarn: Lutherisches Jugendfestival "Szélrózsa"

Am 27. Juli beginnt im nordungarischen Mátra-Gebirge das 11. Jugendfestival "Szélrózsa" (Windrose) der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn. Das 5-tägige Festival, das aller zwei Jahre stattfindet, steht 2016 unter dem Motto "Du sollst ein Segen sein". Es wird Gottesdienste, Gesprächsforen, Podiumsdiskussionen, Konzerte, Sportveranstaltungen uvm. geben. Balázs Mesterházy, Mitbegründer und -organisator des Festivals: "Das Festival richtet sich besonders an 15- bis 30-Jährige, aber auch Jüngere und Ältere sind willkommen. Regelmäßig nehmen auch junge Leute aus dem Ausland am Festival teil." Wer sich noch anmelden möchte, findet Informationen und Kontaktmöglichenkeiten auf der Internetseite des Treffens: www.szelrozsatalalkozo.hu (ungarisch und englisch), E-Mail: szelrozsa@lutheran.hu.
 

Freitag, 15. Juli 2016

Hilfe für das Strassenkinderheim in Valencia/Venezuela

Hilfspakete für das Strassenkinderheim
Die Lage in Venezuela ist verzweifelt: Leere Regale und lange Schlangen prägen das Bild. In Krankenhäusern fehlt es an Medikamenten, die medizinische Versorgung steht vor dem Zusammenbruch. Durch die zuletzt höchste Inflation der Welt, Devisenknappheit und eine enorme Rezession steht das Land mit den größten Ölreserven der Welt nach 16 Jahren sozialistischer Regierung vor dem Ruin. Zwischen Opposition und Regierung ist die Lage enorm gespannt, viele fürchten eine neue Gewaltwelle im Land. Inzwischen gibt es "Hamsterkäufe" venezolanischer Bürger im benachbarten Kolumbien. 
Diese ganze dramatische Situation wirkt sich im Kleinen schlimm aus - insbesondere in diakonsichen Einrichtungen wie dem Strassenkinderheim "Casa Hogar" der ev.-lutherischen Kirchengemeinde in Valencia. Pastor Gerardo Hands bedankt sich mit bewegenden Worten für die Nothilfe für das Kinderheim durch das GAW: "Wir danken dem
GAW für die Hilfe. So konnten wir Lebensmittel kaufen, die für die kommenden sechs Wochen reichen werden. das ist wie ein Balsam für uns in diesen schweren Zeiten." Und er erwähnt, dass am gestrigen Tag das Notstandsdekret für Venezuela durch Präsident Maduro um 70 Tage verlängert wurde. Das sei keine gute Nachricht, den es verbessert sich nichts. Im Gegenteil werden die politischen Spannungen weiter verschärft.


Der Schulanfängergottesdienstentwurf des GAW nimmt Bezug auf Venezuela. Es wird eine Kollekte vorgeschlagen für den Bau eines Brunnens in dem Kinderheim „Casa Hogar“ in Valencia (Venezuela). In dem Heim der Stiftung „Amor- Fe-Esperanza“ (Liebe-Glaube-Hoffnung) finden Kinder aus sozial extrem benachteiligten Familien ein liebevolles Zuhause. Material findet sich hier: http://www.gustav-adolf-werk.de/schulanfaengergottesdienste.htmlhttp://www.gustav-adolf-werk.de/schulanfaengergottesdienste.html

Donnerstag, 14. Juli 2016

Endlich: Ein eigenes Kirchengebäude für Jekaterinburg

Erste lutherische Kirche und das neue Kirchgebäude
1872/73 wurde die erste lutherische Kirche in Jekaterinburg aus Stein gebaut. Sie trug den Namen „Petruskirche“. In ihr war Platz für 150 Gottesdienstbesucher. Zur Gemeinde gehörten hauptsächlich deutsche und schwedische Gemeindeglieder. In den ersten Jahren der Sowjetunion kam es zur Enteignung und später zur Zerstörung der Kirche. Seit 1999 versammeln sich wieder lutherische Christen zu Gottesdiensten in der Stadt. Sie trafen sich über einem Supermarkt in einem angemieteten Bürotrakt. Die monatliche Miete war sehr hoch, so dass bald klar war, dass ein eigenes Gebäude wichtig sei. Nachdem im Jahr 2015 der Bau einer neuen lutherischen Kirche auf dem Gelände des ehemaligen zweiten deutschen Friedhofs in genehmigt wurde und die Bauarbeiten begonnen hatten, fand man beim Ausschachten einen Grabstein, der älter als 100 Jahre ist. Damit fiel das Bauland in den Bereich der Archäologie. Ein Weiterbau war nicht möglich. Zudem gab es schnell Proteste der Anwohner gegen den Kirchbau. Infolge dessen beschlossen die deutschen Partner und die Kirchgemeinde in Jekaterinburg, dass kein neuer Bauvorbereitungsprozess angeschoben wird, sondern ein freistehendes Gebäude im Zentrum der Stadt erworben werden soll. Im Juni 2016 konnte das Haus gekauft werden.
"Am Sonntag, den 10. Juli feierten wir voller Dankbarkeit Gott und Menschen gegenüber unseren ersten Gottesdienst im neuen Gebäude, in der Straße Dobrolyubova 8v, nicht weit von der „Platinka“, dem Ort der Stadtgründung. Einer der Stadtväter war Lutheraner. Nun stehen einige Umbauarbeiten und die Renovierung an," schreibt Pfarrer Raikin Dürr.
Nun stehen die Umbauarbeiten an.
Das GAW hat sich beim Kauf des neuen Kirchengebäudes beteiligt.

Dienstag, 12. Juli 2016

Gott sagt mir, dass er bei mir ist! - Schulanfängergottesdienst 2016

Hausaufgaben in Valencia / Venezuela
Der erste Schultag ist ein aufregender Tag. Die meisten Schulanfänger haben lange darauf gewartet. Ähnlich gespannt wie die Kinder sind oft auch die Eltern. Und auch für ältere Schulkinder, die nach den großen Ferien zur Schule zurückkehren, sind erste Schultage etwas Besonderes. 
Das GAW freut sich, erneut einen Gottesdienstentwurf zur Verfügung stellen zu können. Er nimmt die Vorfreude und die gespannten Erwartungen, aber auch Sorgen und Fragen zum Schulanfang auf. Er will Mädchen und Jungen sowie deren Eltern stärken und begleiten – beim Schritt ins Schulleben bzw. in ein neues Schuljahr. 
Im Zentrum dieses Gottesdienstes stehen Mose und das Volk Israel. Lange sind sie durch die Wüste gezogen, begegneten auf ihrem Weg mancher Herausforderung. Doch immer war Gott da. Oft auf ganz wunderbare Weise wie am Felsen in Kadesch, aus dem Wasser sprudelte, als Mose mit seinem Stab dagegen schlug. 
Das vorliegende Material soll Ihnen Anregung sein. Sie können den gesamten Gottesdienst auf Grundlage dieses Entwurfs gestalten oder auch nur Teile entnehmen. Sie können eigene Ideen einbringen und kreativ mit dem Material umgehen. 
Verbunden mit diesem Entwurf ist ein Kollektenaufruf zugunsten des Kinderheimes „Casa Hogar“ in Valencia (Venezuela). Hier leben Kinder, die Gottes Begleitung in besonderer Weise bedürfen. Das Kinderheim braucht dringend einen eigenen Brunnen, um die Versorgung der Kinder mit Trink- und Brauchwasser zu sichern. Dieses Projekt möchten wir Ihnen ans Herz legen und Sie um Ihre Unterstützung bitten. 
Weitere Informationen zum Projekt bietet das 8-seitige Materialheft „Gott sagt mir, dass er bei mir ist“, das sie kostenlos unter jugendarbeit@gustav-adolf-werk.de bestellen können. Zudem finden Sie das Material mit einer Powerpoint zu dem Projeket aus Venezuela unter: http://www.gustav-adolf-werk.de/schulanfaengergottesdienste.html
Ich wünsche Ihnen viel Freude an diesem Gottesdienst, auch im Namen von Elvira Hücklekemkes (Religionspädagogin), die diesen Entwurf erarbeitet hat. 
Ihr 
Pfarrer Enno Haaks 
Generalsekretär des Gustav-Adolf-Werks e.V.

Montag, 11. Juli 2016

Ein neuer Altar, eine neue Kanzel und neue Kirchenbänke für Damaskus!

Das GAW konnte helfen, dass eine von Rakten getroffene Kirche in Damaskus wieder erneuert wurde. Pastor Boutros Zaour von der reformierten Gemeinde in Damaskus schreibt:

"Im vergangenen Sommer wurde die evangelische Kirche in Damaskus durch Raketen getroffen und hat schwere Schäden am Kirchendach und im Kircheninnenraum angerichtet. Die Kirchenbänke waren völlig kaputt und die Kirchenfenster zerstört. In den Wänden gab es große Löcher. Dank der Hilfe des GAW konnten wir neue Kirchenbänke, eine neue Kanzel und einen neuen Altar von einem Zimmermann anfertigen lassen! Dafür danken wir Euch von ganzem Herzen! Schließlich danken wir Gott für die großzügige Hilfe. So können wir eine erneuerte wunderbare Kirche haben, in denen wir unseren HERRN und Erlöser loben und preisen können - trotz der schweren Jahre, die wir durchleben!" - so schreibt Pastor .

Und er beschreibt weiter, dass der langjährige Krieg unermessliches Leid in seinem Land angerichtet hat. "Wir sind gegen den Krieg, wir sind gegen jede Art von Gewalt. Wir müssen die Probleme in unserem land lösen ohne Gewalt und Waffen!" so ist sich Pastor Zaour sicher. Dafür braucht es Orte des Friedens und der Versöhnung. Das sind Kirchen. Sie zeigen, dass die Botschaft Jesu Christi von der Liebe Gottes zu den Menschen nicht zu zerstören ist. Dafür braucht es aber heile Kirchen, die ein Ort des Hörens und des Trostes sind.


Das GAW will weiterhin helfen, die Kirchen, Kindergärten und Evangelischen Schulen in Syrien zu stützen und zu stärken. dafür brauchen wir Unterstützung:


Gustav-Adolf-Werk e.V.
IBAN DE42 3506 0190 0000 4499 11
BIC GENO DE D1 DKD
Verwendungszweck: Nothilfe

Sonntag, 10. Juli 2016

Eindrücke von den Christlichen Begegnungstagen in Budapest 2016

LWB-Generalsekretär Dr. Martin Junge
"Ihr seid das Salz der Erde!" - so lautete das Motto der Christliche Begegnungstage in Budapest vom 7. - 10. Juli 2016. Über 3.000 Teilnehmende aus Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Österreich, Rumänien, der Ukraine, Rußland, Weißrussland und Deutschland trafen sich, um gemeinsam zu hören, zu diskutieren und zu feiern. Wie können wir gemeinsam "Salz der Erde" in einem Europa sein, das ein gemeinsames Zeugnis braucht? So war auch deutlich in einem Podium, das das GAW veranstaltete unter dem Motto "Halten nur noch die Kirchen Europa zusammen?", dass Kirchen Salz sind, wenn sie ihre Verschiedenheiten aushalten, zusammenbleiben und sich gemeinsam auf die Botschaft des für uns gekreuzigten und auferstandenen Christus hören. Er einigt uns und lehrt uns Konflikte in versöhnter Verschiedenheit auszuhalten. 
Der Bischof der EKBO Markus Dröge betonte in einem Forumsgespräch, dass es die zentrale Aufgabe der Kirchen sei, die ängstlichen Sorgen mit der Botschaft des Evangeliums zu überwinden und wieder eine hoffnungsvolle Grundhaltung zu vermitteln. "Wir brauchen keine Angst vor der Zukunft, keine Angst vor neuen Herausforderungen und auch keine Angst vor Überfremdung durch die Flüchtlinge zu haben, wenn wir im Glauben gefestigt sind." Aus den Ängsten entstehe "eine aggressive Stimmung, menschenverachtende Parolen werden wieder gesellschaftsfähig." Viele wollten sich lieber abschotten, anstatt die Herausforderungen einer religiös und kulturell pluralen Gesellschaft anzunehmen. Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Martin Junge, lud in seinem Grußwort die Teilnehmenden ein,  mutig die Gnade Gottes zu verkündigen, als Gegenmittel gegen die in der heutigen Welt herrschende Gnadenlosigkeit. Die Gnade allein hat die Kraft, die Gnadenlosigkeit einzugrenzen. Und in einem Podiumsgespräch wies er eindringlich darauf hin, dass wir von der Gnadenbotschaft ausgehend die Würde aller Menschen achten müssen. "Flüchtlinge haben häufig alles verloren. Sie verlieren aber nie ihre Menschenrechte!“ Und im Blick auf die Grenzschließungen in Europa fragte er: "Wie lebenswert ist das Leben für diejenigen hinter befestigten Mauern, wenn es außerhalb dieser Mauern für den Einen oder die Eine kein Leben gibt?"
Am Pult: Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm
Ein weiterer Höhepunkt war dann ein Dialog zwischen dem Ratsvorsitzenden der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und dem ungarischen Minister und reformierten Pfarrer Zoltan Balog. Hier wurde noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, miteinander im Gespräch zu bleiben, sich gegenseitig seine Geschichten und Erfahrungen zu erzählen und aufeinander zu hören. Eindringlich warb Bedford-Strohm für eine Ethik der Empathie. "Wenn Kirchen sich für Flüchtlinge engagieren, ist das nicht die Phantasie weltfremder Sozialreformer. Es ist vielmehr ein grundlegendes Charakteristikum des Glaubens. Die damit verbundene Ethik der Empathie, die uns dazu bewegt, uns zu engagieren ist tief in unserer Glaubenstradition gegründet. Ein Gott, der in seinem Sohn am Kreuz den Tod eines Folteropfers selbst erfährt, leidet mit den Opfern von Unrecht und Gewalt heute," so Bedford-Strohm.
Im Abschlußgottesdienst predigte Bischof Tamas Fabiny eindrücklich über die Worte Salz der Erde und Licht der Welt aus dem Matthäusevangelium und nahm Bezug auf die Glaubensgeschichte verfolgter Protestanten, die trotz Bedrohung an der Botschaft der befreienden Gnade festhielten und so ihr Licht leuchten ließen, das von Gott ist.
In vier Jahren im Juli 2020 lädt die Evangelische Kirche a. und H.B. nach Graz ein.

Freitag, 8. Juli 2016

Eine Pfarrgemeinde hilft der anderen - Gustav-Adolf-Verein in Österreich

Er ist der älteste evangelische Verein Österreichs, und er ist immer noch aktiv: der Gustav-Adolf-Verein, gegründet 1861, im Jahr des Protestantenpatents von Kaiser Franz Joseph. Die "SAAT. Evangelische Zeitung für Österreich" hat den GAV zum Schwerpunktthema ihrer 7. Ausgabe gemacht.
"Einer für alle, alle für einen", steht gleich auf der Titelseite. Diese Solidaritätsgedanke hat auch Pfarrerin Ingrid Tschank, Obfrau des burgenländischen Zweigvereins des GAV, überzeugt: "Eine Pfarrgemeinde hilft der anderen. Das kann gar nicht genug gestärkt werden, dass nicht jeder nur an sich denkt, sondern über den eigenen Tellerrand hinausschaut."

Auf drei Seiten schreibt Redakteur Marco Uschmann über die Geschichte des GAV, über die heutige Arbeit, über die Zukunftspläne. "Es gibt wohl keine Kirche in Österreich und auch kaum ein evangelisches Gebäude, das nicht mit finanzieller Hilfe des GAV errichtet wurde", berichtet der Obmann des GAV, Erwin Schranz. Und es sind auch heute rund 30 Vorhaben im Jahr, die vom GAV in Österreich unterstützt werden.

Eine große Rolle spielen im GAV seit jeher die Gustav-Adolf-Feste. Die diesjährigen haben eben in allen Diözesen stattgefunden, mit Tausenden von Teilnehmenden. Warum sind sie so wichtig? "Sie vermitteln die Erfahrung von Mehrheit. Ein ungewohntes Gefühl in der Diaspora", erläutert Pfarrer Michael Guttner, der Geschäftsführer des GAV. Und Pfarrerin Ingrid Tschank fügt hinzu: "Es ist nicht nur das größte evangelische Fest im Burgenland. Das Gustav-Adolf-Fest ist das größte burgenländische Fest überhaupt."
"Traditionsbewusster und zugleich moderner Verein" - eine schöne Fazit für die Arbeit des 155-jährigen GAV in Österreich.

https://evang.at/einer-fuer-alle-alle-fuer-einen-juli-saat-ueber-gustav-adolf-verein/
http://gav.evang.at/

Donnerstag, 7. Juli 2016

Brasilien - Weltmeister in Sachen Religionsfreiheit

Meist sind zum Thema Religionsfreiheit die Länder in den Schlagzeilen, die besonders negativ hervor stechen. Ihre Regierungen schränken Angehörige religiöser Minderheiten in der Ausübung ihrer Religion stark ein oder verfolgen diese sogar. In anderen Staaten ist eine gewisse gesetzliche Freiheit zwar gewährt, aber religiöse Minderheiten leiden unter Angriffen und sozialen Anfeindungen. Zu nennen sind da Länder wie China, Iran, Nordkorea, Myanmar, Ägypten, Indonesien oder Saudi-Arabien.


Die lutherische Kirche Trinidade in Colombo


Weniger häufig wird allerdings über die Länder berichtet, die herausstechen, weil sie Religionsgemeinschaften besonders wenig einschränken. Der Report des renommierten Pew Research Center über weltweite Religionsfreiheit sieht Brasilien an der Spitze - noch vor den USA. Das Land hat nicht nur die fünftgrößte Bevölkerung der Erde, sondern verfügt auch über eine beeindruckende Vielfalt an christlichen Denominationen und anderen Religionen wie Buddhisten, Juden und Muslime.

Auch lutherische Prostentanten profitieren in dem mehrheitlich katholischen geprägten Land von der großen Liberalität. Prof. Dr. Wilhelm Wachholz, Leiter der Protestantischen Hochschule Faculdades EST in Sao Leopoldo, sieht dies jedoch nicht nur positiv: "Wo es in Ostdeutschland ein Zuwenig an Religion gibt, haben wir ein Zuviel an Religion", sagte der brasilinische Theologe bei einer Podiumsdiskussion der Konferenz Reformation - Education - Transformation im Mai in Halle/Saale und erklärt: "Bei uns spielt Religion eine zu große Rolle im öffentlichen und politischen Leben."

Mittwoch, 6. Juli 2016

Ein Jahr mit GAW-Stipendium in Leipzig

GAW-Stipendiatenjahrgang 2015/16
Schon wieder ist ein Jahr mit unseren GAW-Stipendiaten zu Ende... - Im Juli endet an der Universität Leipzig mit dem Sommersemester das Stipendiatenjahr. Und mit einem traditionellen Grillabend in der GAW-Zentrale wurden folgende Stipendiaten verabschiedet: Ervin Dräger (Brasilien), Adi Joana Martínez (Kolumbien), Roland Vékony (Rumänien), Marek Žaškovský und Samuel Sabol (Slowakei), Dorottya Czombos und Eszter Fábián (Ungarn) sowie Richard Vlasák (Tschechien). 
Neben ihrem Studium haben die GAW-Stipendiaten ein vierwöchiges Gemeindepraktikum in verschiedenen evangelischen Gemeinden verstreut über ganz Deutschland absolviert, haben GAW-Hauptgruppen besucht, haben das Leben in Leipziger Kirchgemeinden kennengelernt und zum Teil dort auch mitgearbeitet, haben Deutsch gelernt und viele gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen geteilt. "Es war eine gesegnete Zeit. Ich habe viele neue Leute kennengelernt, mit denen ich im Kontakt bin und in Zukunft zusammenarbeiten werde. Besonders wichtig war für mich das Seminar über Seelsorge im Gefängnis. Ich will dieses Fach auch für unsere Universität in der Slowakei vorschlagen," sagt Samuel Sabol. Und Adi Martinez unterstreicht: "Meine Erwartungen sind tausendmal übertroffen worden. Diese Zeit ist ein Geschenk für mich und meine Kirche." "Also - dem ganzen GAW - den Hauptgruppen, der Zentrale und der Theologischen Fakultät danken wir von Herzen für diese tolle Chance," schließt Richard Vlasák.
Anfang September starten die neuen Stipendiaten mit dem vorbereitenden Sprachkurs. Rund 9 000 Euro pro Stipendienplatz und Jahr sind notwendig.
Helfen Sie mit, dass künftige Pfarrerinnen und Pfarrer aus GAW-Partnerkirchen ihr Studium in Deutschland bereichern können! 
Das Spendenkonto – IBAN: DE42 3506 0190 0000 4499 11, BIC: GENODED1DKD

Dienstag, 5. Juli 2016

Ein neues Gemeindezentrum für Brasilien!

"Wir danken dem GAW bei der Unterstützung des Baus unseres Gemeindezentrum. Da haben wir lange draufhin arbeiten müssen!" schreibt Pastor Lenz aus Medianeira in Brasilien. Die Anfänge der lutherischen Gemeinde reichen in die 1960er Jahre zurück. Damals betreute der Pastor aus Capanema/PR lutherische Familien. Diese siedelten sich aus dem Süden Brasiliens hier an, weil es Arbeit in den Fabriken für sie gab. Die Stadt wurde erst 1949 gegründet und brauchte dringend Arbeitskräfte. Inzwischen leben hier 42.000 Einwohner. Medianeira ist industrielles Zentrum der Region und verfügt über eine Universität. Zur Kirchengemeinde gehören ca. 190 Glieder. Eine erste kleine Kirche konnte 1968 und die notwendig gewordene neue Kirche im Jahre 1989 eingeweiht werden. Die Gemeinde liegt günstig im Stadtzentrum und hat das Potenzial zu wachsen. In der Stadt selbst gibt es 20 Kirchen verschiedener Denominationen. In den lutherischen Gemeinden spielt das gemeinschaftliche Leben eine sehr große Rolle. Dafür sind großzügig gebaute Gemeindesäle vorgesehen, in denen sich die Gemeinde zu Bibelstunden trifft und die Kinder- und Jugendarbeit stattfindet. Zudem dienen solche Gemeindehäuser auch den Kommunen als Ort gemeinsamer Versammlungen. Das ist wichtig, um in der mehrheitlich katholischen Gesellschaft wahrgenommen zu werden. So begann 2002 der Bau eines solchen Saales. 
Inzwischen ist das Gemeindezentrum fertiggestellt worden. Neben den Gemeinderäumen sind auch Gästezimmer integriert worden.
Das GAW hat sich mit 12.000 Euro im Projektkatalog 2014 an dem Bau beteiligt.