Montag, 30. November 2020

Das GAW hat ein Dach gerettet und damit das Pfarrhaus in Hrastin

Das Dorf Hrastin (Haraszti) liegt in der Gespanschaft Osijek
Baranja im Osten Kroa­tiens. Im jahre 2017 hat das GAW 13.000 € für die Sanierung des Daches des Pfarrhauses gesammelt. Bei einem Besuch vor Ort konnte sich der GAW-Genberalsekretär ein Bild von der Situation machen.(
https://glauben-verbindet.blogspot.com/2019/02/ein-durch-den-balkankrieg-geschadigtes.html)

Das Pfarrhaus hatte im Balkankrieg erhebliche Schäden davongetragen. Die Spuren des Krieges sieht man nach wie vor. Nachdem man zuerst die Kirche saniert hatte, musste das Pfarrhaus erneuert werden. Das gesamte Dach war instabil.
Pfarrhaus in Hrastin
Die Dachsanierung konnte nun endlich durchgeführt werden.

"Wir können wir sagen, dass ohne das GAW das Pfarrhaus nicht hätte gerettet werden können. Ohne diese Sanierung, die am Dach und der Statik gemacht wurde, wäre unser Pfarrhaus fast unbewohnbar! Es drohte, mit der Zeit einzustürzen. Einfach Danke zu sagen, erscheint mir zu wenig zu sein für so eine Hilfe! Gott möge Sie alle im GAW segnen und begleiten!" schreibt das Pfarrerehepaar Péter und Vanda Szenn aus Hrastin.

Donnerstag, 26. November 2020

Ohne Auto wird die Diaspora ausgebremst!

Ohne Mobilität - ohne ein vernünftiges Auto wird die evangelische Diaspoar ausgebremst!

Das GAW konnte mit dem Martin-Luther-Bund gemeinsam den Kauf eines Autos für die lutherische Gemeinde ein Grodno in Belarus finanzieren. 

"Mit dem Auto werden ältere Gemeindemitglieder, die nicht allein zum Gottesdienst kommen können, abgeholt und wieder nach Hause gebracht. Zudem dient das Auto dazu die beiden Gemeindegruppen in Witebsk und Minsk zu betreuen. Wir danken den beiden Diaspoarwerken für die tatkräftige Unterstützung!" schreibt Pastor Vladimir Tatarnikov aus Grodno.

Mit Hilfe des "Mobilisierungsfonds" stärken wir unsere evangelischen Partner weltweit, dass sie ihre Gemeinden betreuen können. Oft wohnen die Gemeindemitglieder - wie in Belarus - weit auseinander.

Helfen Sie mit, die Diaspora zu bewegen! 


Mittwoch, 25. November 2020

Es gilt, die Stimme des Evangeliums zum Klingen zu bringen

Dieter Knall

Vor 50 Jahren schrieb Dieter Knall als Generalsekretär des GAW in seinem Lage- und Tätigkeitsbericht:

"Diasporaexistenz weist sehr verschiedene Gesichter auf. Innerhalb der Bundesrepublik Deutschland lebt sie in einer anderen Situation als jenseits der Grenzen, wie beispielsweise in Frankreich, Spanien, Griechenland, in Lateinamerika oder in Ländern der östlichen Welthälfte. 

Sofern wir erwarten, dass evangelische Diaspora in der sie umgebenden Welt die Stimme des Evangeliums zum Erklingen bringt, scheint mir eine Vernachlässigung oder gar Aufgabe evangelischer Diasporaarbeit schlechterdings ausgeschlossen und nach wie vor ein nicht aufzugebender Auftrag, den wahrzunehmen die ganze evangelische Kirche aufgreufen ist und bleibt. 

Andernfalls müsste rundweg gefragt werden, ob evangelisches Kirchentum selbst noch eine Lebensberechtigung, ja, ob Evangelischsein heute überhaupt noch eine Bedeutung hat und sinnvoll ist. 

Wenn ökumensiche Bewegung und das in ihr vorhanden Suchen und Streben nach Einheit eine Zukunft und ein Ziel haben, dann nur im Suchen und Streben nach dem Evangelium, das Jesus Christus heißt. Diesen Beitrag sind wir als evangelische Menschen, ist unsere evangelische Kirche und ist unsere evangelische Diaspora der gesamten Christenheit und Welt schuldig. 

Von daher erscheint mir eine echte, auf das Evangelium bezogene Diasporaarbeit auch des GAW nicht in Frage gestellt, vielmehr gerade im ökumenischen Zeitalter dringend notwendig, ja gefordert zu sein." (erschienen in "Die Evangelische Diaspoar", 40. Jg, 1969/1979, S. 181) 

Dieter Knall (* 1930 in Kronstadt/Siebenbürgen, +2019 in Österreich) wurde 1968 Generalsekretär des GAW. Dieses Amt gab er 1976 auf, als er zum Superintendenten der Evangelischen Superintendentur A. B. Steiermark gewählt wurde. Anschließend war er von 1983 bis 1995 Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich. Dieter Knall war ferner Mitglied des Zentralausschusses des Ökumenischen Rats der Kirchen und des Exekutivkomitees des Lutherischen Weltbunds.

Montag, 23. November 2020

An der Diakonie während der Pandemie ist die Gemeinde gewachsen

Altarraum der luthr. Kirch São Lucas in Pelotas
Pastor Gleidson Ademir Fritsche, Pelotas – Rio Grande do Sul, Brasilien - schreibt aus  der Erfahrung der letzten Monate: 

"Die lutherische Gemeinde in Pelotas (Rio Grande do Sul), ganz im Süden Brasiliens hat zwei Filialgemeinden: São Lucas und Reconciliação mit insgesamt 1.712 Menschen. Pelotas selbst hat rund 350.000 Einwohner. Beide Gemeinden sind noch jung: Reconciliação gibt es seit 30 Jahren, São Lucas seit 56. 

Die Pandemie hat die Gemeinden sehr getroffen. Keine der 32 Gemeindegruppen konnte sich treffen von März bis Oktober. 'Wir haben SEHNSUCHT danach, uns zu sehen,' das wurde immer wieder gesagt. Für die Gemeinde war das Ausruck des großen Zusammenhalts. Das tat gut, zu erleben, auch wenn Vieles nur noch digital lief.
  
Die Not ist insgesamt gewachsen. Von Arbeitslosigkeit und Hunger sind etliche Menschen
Pastor Gleidson Ademir Fritsche
betroffen. Viele haben finanzielle Not. Die Gemeinde hat eine Aktion gestartet: "GUTES TUN, TUT GUT". Für 10-20 Familien sollten Grundnahrungsmittel gesammelt werden. Inzwischen wurden schon 9 Tonnen Nahrungsmittel gesammelt und verteilt. In der Gemeinde hungert zum Glück niemand. Mieten und Nebenkosten haben die Gemeindeglieder armen Mitgliedern bezahlt. Außerdem konnten mehr als 200 Familien, die nicht zur Gemeinde gehören mit Nahrungsmitteln und Kleidung versorgt werden. Die Jugendgruppe hat durch einen Imbissverkauf Geld gesammelt, ebenso die Frauengruppe OASE. Dadurch konnten dem örtlichen Krankenhaus 900 Schutzmasken aus Stoff geschenkt werden. Auch für die Arbeit der OGA (Anm. des brasilianischen GAW) wurde Geld gesammelt. Die Gemeinde ist durch all diese solidarischen Aktionen gewachsen - auch an Mitgliedern. So konnten auch die notwendigen Gemeindebeiträge gesammelt werden. 

Im November konnten die Gemeindeaktivitäten langsam wieder starten - mit den nötigen Sicherheitsbestimmungen. An den Gottesdienstes dürfen höchstens 60 Personen teilnehmen. Es gibt vermehrt Taufen, die bisher nicht gefeiert werden konnten.

Wir hoffen, dass die Zukunft besser wird. Die diakonischen Tätigkeiten waren zutiefst beeindruckend und werden weiterhin ein wichtiger Teil der Gemeindearbeit bleiben. Wir bauen darauf, dass das Leben stärker ist. Wir bauen auf Christus!"

2016 wurden im Projektkatalog für die lutherische Gemeinde in Pelotas 11.000 € gesammelt. Es ist gut zu hören, dass die Gemeinde wächst und stabil ist.

Leider steigen die Zahlen der an Corona Infizierten in Brasilien wieder stark an. "Mit härteren Isolierungsmaßnahmen haben wir immer größere Schwierigkeiten. Viele Menschen wollen sich nicht daran halten," schreibt Pfarrer Harald Malschitzky von der OGA (Obra Gustavo Adolfo) in Brasilien.

Freitag, 20. November 2020

Immer um 12 Uhr wird in Samara für die Opfer und Leidtragenden der Coronapandemie gebetet

Ev.-Luth. Kirche in Samara
Auszüge aus einem Brief aus Samara in Russland von Pröpstin Olga Termibulatova:

Die Zahl der an Corona Infizierten war in Samara an der Wolga nicht so hochwie in Moskau oder St. Petersburg. Waren es im Mai zwischen 100 bis 140 neue Erkrankte pro Tag, so sind es derzeit mehr als 220 am Tag. Das Gesundheitswesen ist überlastet. Die Krankenhäuser sind überfüllt. Auf einen Notarzt wartet man sehr lange. Die Krankenwagen reichen nicht aus. Der Gouverneur hat alle Autos der Stadterwaltungen zur Verfügung der Ärzte gestellt. Die Situation ist sehr ernst.

In der lutherischen Gemeinde ist relativ ruhig. Es haben sich Gemeindemitglieder infiziert. Der Krankheitsverlauf war bisher bei ihnen leicht. Die Pastorin in Togliatti Tatjana Zhivoderova war auch von dem Virus betroffen. Sie ist jetzt wieder gesund geschrieben. 

Im Gebiet Samaras waren die Gottesdienste nicht verboten. Das hing damit zusammen, dass die Orthodoxe Kirche ziemlich lange die Pandemie und den Virus leugnete. Inzwischen sind mehrere orthodoxe Priester an Corona gestorben.

Wir durften weiter Gottesdienste feieren. 25 bis 35 Personen können wir gut im Gottesdienstraum mit sozialer Distanz aufnehmen. Das gemeindeleben hat aber gelitten. Besuche sind nicht möglich. Die Spenden und Kollekten sind eingebrochen. Mietennahmen, die dringend gebraucht werden, sind zurückgegangen. Gleichzeitig wird die Not der Menschen größer. Die Inflation steigt. Im März kostete ein Euro ca. 78-80 Rubel, heute liegt der Preis bei 93 Rubel.

Seit September ist ein Mittagsgebet um 12.00 mit Glockenläuten eingeführt worden. Es wird für die Kranken, für die Ärzte, für die Verantwortlichen in der Stadt und im Gebiet, für unsere Jugendliche und für unsere Partner gebetet.

Donnerstag, 19. November 2020

Nachrichten aus Katerini

Evangelische Kirche in Katerini
Paris Papageorgiou, Vorsitzender der evangelischen NGO Perichoresis in Katerini in Griechenland schreibt uns:

"In Nordgriechenland haben wir es aufgrund der stark gestiegenen Zahl an Corona-Neuinfizierten derzeit sehr schwer. Es gibt viele in unserer evangelischen Gemeinde, die Symptome zeigen. Einige mussten ins Krankenhaus. Die Krankenhäuser sind alle überfüllt. Ich hoffe und bete, dass diese schwierieg Zeit bald vorbei sein möge!

Die Arbeit in unserer diakonischen Flüchtlingsorganisation Perichoresis hat sich verändert. Die Verantwortung für die Unterbringung der Flüchtlinge wird nun auf die Stadtverwaltung weitgehend übergehen. Dieses umfangreiche Unterbingungsprogramm für Flüchtlinge wurde bisher von der UNHCR und dem zuständigen Ministerium für Migration unterstüzt. Die Arbeit geht aber in veränderter Weise weiter und wir setzen uns für die Menschen, die noch ganz andere Not haben als wir. Wir bleiben weiterhin verantwortlich für 8 Flüchtlingsfamilien und zwei griechischen Familien. Die Nähwerkstatt arbeitet, der Englischunterricht geht weiter, die Betreuungsangebote für Kinder bleibt wichtig. Auch die "Lebensmittelbank" für Flüchtlinge und griechische Familien bleibt in unserer Verantwortung. Es bleibt genug zu tun.

Wir hoffen sehr, dass wir im kommenden Jahr GAW-Freiwillige bei uns aufnehmen können - wenn Corona es ermöglicht..."

Mehr zu Perichoresis:  https://www.perichoresis.ngo/en/

Bisher kam Griechenland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern verhältnismäßig gut durch die Coronakrise. In den vergangenen Wochen stiegen die Zahlen jedoch deutlich an. Jetzt liegt der Inzidenz-wert mit 169,85 Infizierten je 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen (Stand 17. November) weit über der kritischen Marke von 50. Die höchsten Infektionsraten gibt es im Norden des Landes - betroffen ist auch Katerini.

Dienstag, 17. November 2020

Diaspora braucht Bewegung - Hilfe für den Kauf eines Autos in Litauen

Dort, wo das GAW hilft, sind oft die Entfernungen weit. Mit der Mobilisierungshilfe unterstützt das GAW evangelische Kirchen in der Diaspoar, dass sie untereinander verbunden bleiben und nicht vereinsamen. Wir tun das, damit sie ihren evangelischen Glauben frei leben können.

Das haben wir jetzt wieder in Litauen getan. Mit 7.000 € haben wir den Kauf eines gebrauchten Dienstwagens für Pfarrer Valdas Miliauskas untersützt. Er leitet das Diakoniezentrum Gabrielus und Pfarrer von Vyžiai und Naumiestis.

"Wir sind sehr dankbar, dass wir die Hilfe vom GAW für die Anschaffung dieses Dienstwagens bekommen haben," schreibt Valdas.

Montag, 16. November 2020

Eine lutherische Kirche in Litauen ist saniert

Während der Kirchenrenovierung
"Mehr als 60 Jahre wurde nichts an unserer lutherischen Kirche getan. 2005 war schließlich das Kirchedach nach einem Orkan zusammengestürzt. Ab 2016 haben wir uns entschlossen, die Kirche wieder aufzubauen seitdem ich dort Pfarrer bin," schreibt Pfarrer Valdas Miliauskas von der lutherischen Gemeinde in Švėkšna in Litauen. 

Mit "Hilfe der Unterstützung des GAW aus dem Projektkatalog 2017 in Höhe von 6.700 € konnten wir bald anfangen. Herzlichen Dank für die Hilfe!" 

Švėkšna ist eine Siedlung im Westen Litauens mit rund 1.600 Einwohnern. Eine lutherische Gemeinde
Gottesdienst in der sanierten Kirche

entstand, als gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Zahl deutscher Handwerker aus Preußen und litauischer Zuzügler zunahm, die ihren lutherischen Glauben mitbrachten. 

Heute zählt die Gemeinde rund 140 Glieder. Seit 2016 ist  Valdas Miliauskas Pfarrer der Gemeinde. Er ist zudem Pfarrer in Rusnė, Žemaičių Naumiestyje, Katyčiai und Vyžiai sowie im Rehabilitationsprojekt „Gabrielius“. 

Erst 1819 konnte dank der Unterstützung des Grafen Jurgis Pliateris in Švėkšna die erste lutherische Kirche gebaut werden. Diese Kirche brannte allerdings nieder. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1867. Das Gebäude wurde 2005 durch den Orkan Erwin schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der Wind zerstörte das Dach und der eindringende Regen beschädigte die Wände und den Altar. Das Dach ist repariert, doch die kleine Gemeinde hat bisher nicht die Kraft aufgebracht, die Kirche von innen zu renovieren.

Dank an alle Spender!

Donnerstag, 12. November 2020

Los Rubios hofft 2021 wieder auf Gäste!

Gottesdienst in Los Rubios - Malaga
Pastor José Manuel Mochón ist verantwortlich für das Ökumenische Zentrum Los Rubios in Andalusien/Spanien. Er schreibt:

"Die Pandemie hat Spanien schwer getroffen. Auch in Andalusien nimmt die Zahl der Infektionen zu. Der Tourismus, eines der wichtigsten Einnahmequellen, ist eingebrochen. Die Arbeitslosenzahlen sind sehr gestiegen. Dadurch steigt die Not der Menschen, die auf Hilfen angewiesen sind. Die Schlangen vor den Lebensmittelausgabestellen bei Pfarreien und sozial-diakonischen Einrichtungen werden länger. Dazu kommt die Not der Flüchtlinge. In letzter Zeit sind die Zahlen derer, die aus dem Maghreb und Schwarzafrika nach Spanien kommen, wieder gestiegen. Sie kommen in kleinen Booten nach Granada, Almería und Malaga - kürzlich auch aus dem Senegal auf die Kanarischen Inseln. In dem Flüchtlingszentrum der Evangelischen Kirch (IEE) e in Malaga, das das GAW unterstützt hat, werden die Ankommenden nach wie vor aufgenommen und werden versorgt. Die
Renovierung der Bäder

überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge hat aber den Wunsch, in andere europäische Staaten weiter zu ziehen. Die Schließung der Grenzen erschwert das erheblich.

Die evangelischen Kirchen in Malaga und Los Rubios mussten, wie die anderen Gemeinden in der IEE, ihre Aktivitäten reduzieren und die Sonntagsgottesdienste aussetzen. In Los Rubios jedoch konnten wir, weil wir den Garten und gutes Wetter haben, weiterhin im Freien feiern. 

Das Ökumenische Zentrum Los Rubios hat durch den Einbruch des Tourismus erheblich gelitten. Das Jahr 2020 war eigentlich gut ausgebucht. Alles wurde storniert. Wir hoffen jetzt auf das Jahr 2021, dass wir dann wieder gute Belegungen haben werden. Das ist aber unsicher, so dass wir jetzt schon planen, wie wir das Zentrum stabilisieren können.

Dank des GAW konnten wir aber die Renovierungen der Badezimmer fortsetzen. Das ist gelungen! Dafür danken wir sehr herzlich!"

Im Projektkatalog 2019 hat das GAW 15.000€ für das Ökumenische Zentrum gesammelt. Alles Spendern sei herzlich gedankt!

Mittwoch, 11. November 2020

Martinstag im Coronajahr 2020

Laternenumzug bei einem Martinsfest
Heute am 11. November ist Martinstag. Auch in diesem Jahr wollen wir uns zum Martinsfest daran erinnern, dass es weltweit Menschen gibt, die am Rande der Gesellschaft stehen. Ausgegrenzt und oftmals unsichtbar. So wie der frierende Bettler damals am Wegesrand, als Martin hoch zu Ross nach Amiens ritt. Martin hat den Bettler wahrgenommen. Er ist von seinem hohen Ross abgestiegen und hat seinen Mantel mit dem Bettler geteilt. Das GAW unterstützt weltweit evangelische Minderheiten, die sich für die Schwachen und Ausgegrenzten in ihren Ländern einsetzen. Häufig haben diese Kirchen irgendwann in ihrer Geschichte selbst erfahren, was es heißt, ausgegrenzt zu werden – oder: Sie erfahren es heute noch immer. 

In diesem Jahr wurden und werden viele  Veranstaltungen coronabedingt abgesagt. Dieses Martinsspiel ist deshalb so aufgebaut, dass Sie es unter freiem Himmel mit anschließendem Laternenumzug, in kleinerer Runde oder auch Zuhause mit Kerzen auf dem Tisch spielen können. Es gibt eine begrenzte Anzahl an Sprecherrollen, dafür viele Mitmachelemente. So wird die Geschichte lebendig, am Ende können alle sagen: Heute haben wir Martin getroffen! 

Wir danken Almut Klose, Vikarin der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, für den Entwurf dieses Martinsspieles. Mit diesem Martinsspiel möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf den integrativen evangelischen Kindergarten im polnischen Zelow lenken, für den wir die Kollekte erbitten. 

Hier geht es zum Martinsspiel und zum GAW-Projekt, für das die Kollekte gesammelt werden kann:

 https://www.gustav-adolf-werk.de/files/gaw/downloads/Predigten/GAW_Martinsspiel_2020.pdf

Pfr. Enno Haaks

Dienstag, 10. November 2020

Unsere Ärzte tun, was sie können...

Dr. Szabolcs Ferencz Kató
Dr. Szabolcs Ferencz Kató ist Pfarrer der Reformierten Kirche in Rumänien und seit 2017 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Protestantisch-Theologischen Institut Klausenburg.

Er war 2011/12 Stipendiat des GAW in Leipzig. 

Er schreibt, dass die Situation in Rumänien im Blick auf die Coronapandemie sehr schwierig ist. "Meine Frau und ich hatten uns mit dem Virus infiziert. Jetzt sind wir aber wieder gesund. Ich kann sagen, dass Corona uns für eine Woche außer Gefecht gesetzt hat," schreibSzabolcs. "Was noch schlimmer ist: unser Gesundheitswesen in Rumänien tut sich schwer mit der Krise und ist überfordert. Wir haben unsere Testergebnisse erst nach sechs Tagen bekommen. Die  für die Kranken eingerichteten Telefonnummer waren immer besetzt. Wenn das Virus uns schlimmer getroffen hätte weiß ich nicht, was alles passieren konnte. Für die Länder aus dem Ostblock kann und muss man viel beten. Unser wahrer Arzt ist und bleibt Jesus.
Unsere Ärzte machen was in ihrer Kraft steht, aber sie sind viel zu wenig. Und die Tendenz der Neuinfektionen ist immer noch steigend. An der Fakultät versuchen wir trotzdem die Studenten zu unterrichten, was sehr viel Arbeit bedeutet und viel Kreativität fordert, die auf Text basierte Theologie visuell Woche für Woche darzustellen. 
Ich hoffe, dass Ihr im GAW gesund bleibt. Danke, dass Ihr an uns denkt!" 

Szabolcs hat im Alten Testament promoviert zum Thema: "Jhwh: der Wettergott Hoseas?: Der "ursprüngliche" Charakter Jhwhs ausgehend vom Hoseabuch"

Donnerstag, 5. November 2020

"Ich will nicht, dass es da hineinregnet!"

Diaspora braucht Dächer!
"Ich glaube, dass die Botschaft Jesu weiter durch die Jahrhunderte getragen werden muss. Dafür braucht es eine schützende Hülle. Das ist die Kirche. Ich will nicht, dass es da hineinregnet. Daher beteilige ich mich gerne an den Unterhalts-, Renovierungs- und Sanierungskosten, sowie am Lebensunterhalt für das Personal, das die Botschaft - manchmal mehr schlecht als recht - weitersagt und vorlebt." (Christian Nürnberger)

"Es soll nicht hineinregnen!" Ein sowohl realer als auch im übertragenen Sinn guter Satz für die Aufgabe, die wir alle miteinander haben. Weltweit!

Das GAW wirbt u.a. mit dem Slogan "Diaspora braucht Dächer" genau dafür. Real soll es weltweit in evangelischen Kirchen nicht hineinregnen, damit übertragen die gute Botschaft Jesu bewahrt und weitergetragen werden kann. Und das auf evangelische Weise! Es braucht in der Vielsprachigkeit christlicher Konfessionen die Farbe der evangelischen Kirche, die den bunten Regenbogen der guten Nachricht bereichert. Das kann keine Konfession allein leisten.

Als evangelische Kirchen sind wir weltweit mit unserer Botschaft gerufen, damit auch für Glaubens-, Religions- und Gewissensfreiheit einzutreten. Wie bedroht diese Menschenrechte in unseren Zeit sind zeigt der gerade von der Bundesregierung veröffentlichte "2. Bericht zur Lage der Religionsfreiheit weltweit": https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/bericht-religionsfreiheit-1805068

Dienstag, 3. November 2020

Kirchensanierung in einer reformierten Gemeinde in Litauen ist geschafft

Reformierte Kirche nach der Sanierung
Die reformierte litauische Gemeinde in Švobiškis, im Norden des Landes gelegen und in der Reformationszeit entstanden, ist eine von fünf Gemeinden, die auch zur Sowjetzeit existierte. Die ländliche Gemeinde  kämpfte mit einem starken Rückgang der Gemeindeglieder, bedingt durch Überalterung und Wegzug junger Familien in die Städte. Die Gemeindeglieder, die in mehreren Orten um Švobiškis verstreut wohnen, kommen regelmäßig zum Gottesdienst. Da die Gemeinde keinen eigenen Pfarrer hat, kommt er aus dem nahegelegen Biržai. 

vor der Sanierung
Die Kirche ohne Turm wurde 1786 im Barockstil erbaut. Die Orgel stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde mit Spendengeldern von der Gemeinde saniert. Die letzte Renovierung der Kirche fand vor dem Zweiten Weltkrieg statt, daher war eine Sanierung dringend notwendig. Die Fenster waren alt und defekt, das Dach beschädigt und die Gemäuer wegen Nässeschäden in einem schlechten Zustand. 

Das Kircheninnere benötigte einen neuen Anstrich. Dach und Mauerwerk mussten instand gesetzt und Fenster ausgetauscht werden.

All das ist geschafft. Das GAW hat das Projekt der refomierten Gemeinde mit 14.000 € unterstützt und hofft, dass die Gemeinde Zukunft hat. Dank an alle Spender!

Montag, 2. November 2020

In Beirut werden zwei ev. Kirchen saniert nach der Explosion

Kirche der NESSL
in Beirut
Im August zerstörte eine Explosion weite Teile Beiruts. Betroffen waren besonders christliche Viertel, die sich in der Nähe des Hafens befinden. 

Aktuell hört man in Deutschland wenig über die Katastrophe. Die Folgeschäden bleiben immens. Wie behalten die Menschen Hoffnung in einem Land, das politisch und wirtschaftlich am Boden liegt? Die politischen Eliten haben sich in der Vergangenheit auf Kosten der Bevölkerung bereichert. Die schwerste Wirtschaftskrise des Landes trifft die Menschen hart. Viele haben keinen Job mehr, können ihre Miete nicht bezahlen oder Lebensmittel kaufen. Das Land und die Menschen leiden. 

Die Explosion war zudem für viele Menschen der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Die Zahl der Libanesen, die das Land verlassen haben oder noch verlassen wollen ist erheblich gestiegen. 

Neues Fenster für
die Kirche
Das GAW hatte direkt nach der Explosion im August zu Spenden aufgerufen für die beiden evangelischen Partnerkirchen. Das Kirchengelände der National Evangélical Synod of Syria and Lebanon (NESSL), das ca. 7-8 Kilometer vom "Point Cero" entfernt liegt, hatte an den Gebäuden der Kirche, der Pfarrwohnungen, des Verwaltungsgebäudes und der Schule insbesondere Glas-, Fenster und andere Infrastrukturschäden. Inzwischen konnten die Ausbesserungsarbeiten weitgehend durchgeführt werden. Auf den Fotos ist das Glasfenster der evangelischen Kirche der NESSL auf dem Kirchengelände zu sehen - nach der Explosion und nach dem Wiedereinsetzen eines Kirchenfensters.

Insgesamt konnte das GAW hier den Wiederaufbau mit 10.000 € unterstützten. 

Auch an der evangelisch-armenischen Kirche in Asfariah - ca 1,5 km von der Explosionsstelle im Beiruter Hafen entfernt - gab es große Schäden. Auch hier konnte das GAW mit 15.000 € aus dem Nothilfeaufruf unterstützen. 

Vier verschiedene Gebäude gibt es hier: eine Kirche, das Pfarrhaus, das Gemeindehaus und eine armenische-evangelische Schule. Mit der Hilfe des GAW konnten vor allen Dingen die Fenster erneuert werden.

"Es wird mindestens noch einen Monat andauern bis die Schäden repariert sein werden," schreibt Paul Haidostian, Präsident der Union der Armensichen Evangelischen Kirchen im Libanon und Syrien. 

Neue Febster für
die Kirche in Asfariah
"Nach der Explosion haben viele gedacht, dass das nicht mehr repariert werden kann. Die Kosten sind gestiegen im Vergleich zu den Schätzungen Ende August nach der Explosion. 
Wir hoffen aber, dass wir alles schaffen. Die Hilfe des GAW war uns sehr wichtig! Dank an alle Spender!"

Die Coronapandemie erschwert die Renovierungsarbeiten. Es gilt für das Land die Sicherheitsstufe 4. Der Flug- und Reiseverkehr sowie weite Bereiche des öffentlichen Leben sind stark eingeschränkt.

Seit dem 8. September.2020 gilt voraussichtlich bis zum Ende des  Jahres der medizinische Ausnahmezustandes und landesweit eine Ausgangssperre von 01:00 Uhr bis 06:00 Uhr früh.

Sonntag, 1. November 2020

Gott des Lebens - wir bitten um Zukunft und Hoffnung

Jeremia 29,11
Gott du sprichst durch alle Zeiten zu uns.

Du hast Gedanken des Friedens und nicht des Leids für uns.

Du willst uns Zukunft und Hoffnung geben.

Wir beten zu dir in Zeiten wachsender Sorge und bitten Dich: Verlass uns nicht!
In Zeiten bedrohlich klingender Medienberichte bist Du unsere Zuversicht.

In Zeiten der Corona-Pandemie bist du unsere Stärke.

Wir bitten Dich um Gesundheit für uns und unsere Familien, um die Erfahrung,
dass die Solidarität uns stark macht in Zeiten der Corona-Krise,

Wir bitten Dich um den Glauben, dass Du auch in schwierigen Tagen bei uns bist,
um die Liebe, die uns mit den Menschen weltweit verbindet und um das unendliche Vertrauen,
dass Du ein Gott des Lebens bist.

Amen.